Zurück auf dem Berg
Gerade in Griechenland angekommen, hat May_ schon einiges gelernt über das Leben in einem Land mit einer Durchschnittstemperatur von momentan etwa 33 Grad Celsius. In ihrem Tagebuch gibt sie ihre Erfahrungen als wertvolle Tipps weiter.
Wie Ihr vielleicht schon von die_anne wisst, war unser On-Arrival-Training TOLL! Was natürlich nicht nur (aber schon auch) an dem Luxushotel lag, in das man uns einquartiert hatte: Buffet, Schwimmbad, Blick auf Akropolis und Airconditioning machen das Leben schon schöner... Das eigentlich Positive an dem Seminar waren aber natürlich die anderen Volunteers und unser netter Trainer. Es war wirklich interessant, zu erfahren, wer was wo und warum macht und wen man eventuell auf seiner Griechenlandrundreise mal besuchen könnte. Wenn wir nicht gerade damit beschäftigt waren zu essen, zu schwimmen oder uns mit Anderen zu unterhalten, haben wir ein bisschen Athen bewundert, griechische Tänze gelernt und das Seminar genossen (dank Kostas wirklich genossen). Alles in allem war es eine schöne Zeit und ich freu mich schon aufs Mid-Term-Meeting, bei dem ich hoffentlich ein paar Leute wiedersehe.
Samstagnachmittag sind wir dann wieder hier in Vasiliko angekommen. Ereignet hat sich seitdem nicht sehr viel, da die Hitze unserer Motivation, etwas zu unternehmen, schon sehr schadet. Vor allem die Engländer können sich nicht aufraffen, sich an die Strasse zu stellen und in den Ort zu trampen, und ich als blonde Ausländerin hätte zwar gute Chancen auf eine Mitfahrgelegenheit, aber allein macht es keinen Spaß und außerdem sind mir die griechischen Männer (noch) nicht ganz geheuer.
Die Jungs mögen sie dafür umso lieber, weil sie sich so, wenn wir mit am Tisch sitzen, umsonst betrinken können, da alle uns umrundenden Männer des Pubs uns Mädels UNBEDINGT ein (oder zwei oder drei) Bier spendieren wollen.
Heute war dennoch ein, für unsere Verhältnisse, ereignisreicher Tag, denn zunächst erhielten wir einen Anruf von unserer Organisation mit der Aufforderung, die Wohnung zu putzen (allerdings sind wir, oder vor allem gewisse Leute, eher minimalistisch). Am Nachmittag kam dann Angeliki, unsere Mentorin und Griechischlehrerin und hat uns durchs griechische Alphabet gehetzt (das Annemarie und ich allerdings schon konnten). Außerdem hat sie es geschafft, mein Handy, das wegen einer griechischen Karte nur noch Griechisch mit mir sprach (also nicht zu gebrauchen war) auf Deutsch umzuprogrammieren. Ich war natürlich hoch erfreut, bis ich herausgefunden habe, dass ich in GANZ Vasiliko kein Netz habe. Na ja.
Abends haben die Anderen dann meine Kochkünste gelobt... und ich habe mich dazu aufgerafft zu bügeln (an Mama: falls Du das liest, das ist wahr!). Dabei ist die Idee entstanden, eine „Do not's“-Liste für heiße Tage zu erstellen:
- nicht Kochen! Außer man liebt Saunagefühle. - nicht Bügeln! Man kühlt nie wieder ab. - kein Sport, schon gar nicht am Morgen! Die Hitzewelle hält den ganzen Tag an! - keine Spaziergänge! Die Schuhe kleben an der Strasse fest.
Na ja, aus Fehlern lernt man ja... in dem Fall hab ich ziemlich viel an einem einzigen Tag gelernt... Was ich wirklich gelernt habe, ist Gitarre spielen... ich kann schon drei Akkorde (ich bin stolz darauf, falls das jemandem wenig vorkommt) und habe mir die gesamte Tonleiter selbst beigebracht... (Chirssi und Conny, Ihr dürft mich jetzt loben) Die anderen finden das, glaube ich, nicht so toll, denn mein Repertoire beschränkt sich momentan auf „I will follow him“, „What a wonderful world“, „I am sailing“, und „Happy Birthday“. Dummerweise hat NIEMAND während des EVS Geburtstag... So, ich denke, alles Wichtige und Unwichtige wäre hiermit gesagt. Ich freu mich schon auf meine Dusche, die ich gleich nehmen werde und auf meinen ersten Arbeitstag morgen, auch wenn ich hier noch nie so früh (7.30) aufgestanden bin.
Kalinichta und adio