Zu viel Schokolade
Wroclaw hält für Johannson weitere Überraschungen bereit: ein Schoko-Laden zieht ihn in seinen Bann und lässt ihn selbst sein Lieblingskneipencafé kurzzeitig vergessen.
Ein Grund, warum ich Polen mag, ist der schnelle Wandel. Wie Dinge entstehen, verschwinden, sich ändern. Eine (mir) neue Entwicklung sind die Czekoladarnias, also "Schokoladerien". Das sind Cafés bzw. Confiserien, in denen es vor allem Schokolade gibt, zum Essen, zum Trinken, zum Angucken. Gut für den Geist, schlecht für den Körper. Heute habe ich in einer Halt gemacht, wunderschön eingerichtet, nur der Verkäuferin war kein Lächeln zu entreißen. Sündhaft teuer, im Nebenraum gibt es eine Kollektion Kleidung und Schmuck, aber die Leute kommen scheinbar.
Ich kam von einem langen Fußmarsch und war auf dem Weg zu meinem Lieblingskneipencafé etwas weiter die Straße runter. Doch soweit kam ich gar nicht, vorher kam die Czekoladarnia. Das ist das Schreckliche an Wroclaw: die Stadt treibt einem die Tränen in die Augen, denn man weiß, es gibt viel mehr zu sehen, viel mehr zu tun, viel mehr zu probieren, als man jemals schaffen kann.