Wo ist der Winter?
Der Alltag zieht in mein neues Leben ein
8°C??! Klar, Liepaja ist die wärmste Stadt in Lettland aber mit solchen Temperaturen habe ich im November nicht gerechnet. Es ist schon recht angenehm so, man kann auch mal mit Rock oder etwas dünnerer Jacke nach draußen gehen. Aber der Schnee, der sich wie Feenstaub über die Stadt und die Landschaft gelegt hat, strahlte eben einen besonderen Zauber aus. Naja, jetzt ist es eben wärmer, wird bestimmt auch wieder anders :)
In den letzten Tagen und Wochen ist wieder einiges geschehen, aber im Grunde bin ich hier jetzt komplett angekommen. Also nicht nur körperlich, sondern vor allem in meinem Kopf. In den letzten zwei Wochen haben drei Freiwillige aus Liepaja ihren Geburtstag gefeiert. Das bedeutet, dass fast durchgehend andere EFDler aus ganz Lettland zu uns kamen und mit uns tolle Partys hatten. Bei den nächtlichen Ausflügen habe ich auch zwei coole U-Clubs kennengelernt, die auf jeden Fall wieder besucht werden.
Seit ein paar Wochen gibt es auch eine neue, wahnsinnig tolle Tradition: jeden Montag treffen sich ca. 8 Erasmus/Erasmus+ Leute aus Liepaja zum Bowlen. Das ist mit 1,30€ pro Spieler und Stunde auch zum Glück so billig, dass wir uns das alle leisten können. Vielleicht können wir ja die neuen Bowlingskills in unseren Youthpass mit aufnehmen ;) Wenn wir die Trainingseinheit beendet haben geht es weiter zum Spoku Koks (Geisterbaum). Dieser “Baum“, gefertigt aus Metallstäben, ist der Rockband Livi gewidmet. Nachts sieht er besonders schön aus, denn wenn man ein Lied abspielen lässt, gibt es eine Lichtshow an dem Baum. Mittlerweile kennen wir die Lieder schon und können sogar einzelne Wörter mitsingen, auch wenn die Lieder lettisch sind. Vom Spoku Koks geht es dann durch den Park oder auch über den Strand weiter zu einem Skatepark, an den ein großer Spielplatz grenzt. Es gibt nichts Besseres, als mitten in der Nacht dort wieder zum Kind zu werden ;)
Aber neben den sich wiederholenden Aktionen gibt es natürlich auch einmalige Dinge. Ein Highlight der letzten Wochen war der Besuch in einem Fischerdorf, während wir Essenspäckchen ausgefahren haben. Es war sehr faszinierend zu sehen, wie die Fischer ohne viele Mittel die Fische fangen und räuchern. Und geschmeckt haben die auch! Gerade bin ich mal wieder auf dem Heimweg von Riga. Befreundete Freiwillige haben einen EFD-Abend geplant und uns eingeladen. Es war eine tolle Möglichkeit, über unsere Projekte und Erfahrungen zu reden, andere Freiwillige kennenzulernen bzw wiederzutreffen uuuuuuund eine Maltechnik auszuprobieren! Ich habe aber vergessen wie das heißt...Naja, es kommt aus der Türkei und man braucht viele verschiedene Dinge dafür, z.B. Pinsel mit Pferdehaaren und Lebersaft. Aber das Ergebnis ist echt toll (mein Bild könnt ihr euch bei den Bildern anschauen). Ich könnte noch einiges mehr erzählen, aber der Bus kommt bald an. Ich hoffe, euch geht es genauso gut wie mir! Genießt den Advent!