WIELUN- eine Schneise in den deutsch-polnischen Beziehungen
Gedenken wir...
Heute vor 80 Jahren begann der zweite Weltkrieg mit dem Überfall auf Polen in Wielun. Während wir uns heute darüber bewusst sind, waren die Menschen in dieser Zeit nichtsahnend. Wer hätte wissen können, dass in dieser Stunde ein Krieg beginnen würde, der 6 Jahre lang andauerte und für 60 Millionen Menschen den Tot bedeutete.
Niemand.
Denn so wie viele Menschen Europas, waren auch Großbritannien, Frankreich und die USA sich einig, dass die beste Variante, um einen Krieg Hitlers zu verhindern, die sogenannte Appeasement-Policy war.
Heute blicken wir zurück auf das Schrecken, dass sich damals ereignete und eines der Schlimmsten in der ganzen Menschheitsgeschichte werden sollte. In seiner Rede vom 01. September 2019 sagt Frank-Walter Steinmeier, Bundespräsident seit 2017:
„Ich verneige mich vor den Opfern des Überfalls auf Wielun. Ich verneige mich vor den polnischen Opfern der deutschen Gewaltherrschaft. Und ich bitte um Vergebung“
Doch wie können wir für so etwas um Vergebung bitten? Kann man dem überhaupt vergeben?
Vielmehr sollten wir uns stetig daran erinnern, zu was wir Menschen in der Lage sind. Dabei ist es nicht entscheidend, welcher Religion wir angehören, welche Hautfarbe wir teilen oder welche Herkunft wir besitzen.
Letztendlich geht es hierbei nicht darum, mit dem Finger auf Leute zu zeigen und diese zu beschuldigen. Wir alle besitzen zwei Seiten in uns und der erste Schritt zur Verbesserung, ist zu seinen Sorgen und Ängsten zu stehen.
Wir sollten versuchen zu verstehen, Empathie zu zeigen und andere Menschen nicht als sonderbar abzustempeln.
Wir haben Angst vor uns selbst. Doch mit Angst kommen wir nicht weiter. Wir brauchen Verständnis.
Also gedenken wir heute gemeinsam der Opfer in Wielun und der Opfer des ganzen Krieges,
gedenken wir gemeinsam der Soldaten,
gedenken wir der Verstorbenen und Trauernden dieser grausamen Zeit.
Aber gedenken wir auch der Opfer, die unter der Propaganda des Nationalsozialismus litten.
Und der ganzen anderen Opfer, von Verbrechen, welche nie ans Licht gekommen sind.
Gedenken wir der Menschheit und unserem Trieb zur Zerstörung.
Comments