Wenn man etwas hat auf Morgen verschoben, dann wird man auch Morgen geschoren!
Schulfreunde waren zu Besuch, wir sind nur noch zu viert im Haus und ich bin noch stets mit meiner Zukunft beschäftigt
Wie die Zeit verfliegt! Der letzte Eintrag ist schon drei Wochen her und Mich erreichten bereits mehrere Beschwerden. Ich wünschte ich hätte eine gute Ausrede für das nicht fortführen meines Blogs.
Aber wer weiß, vielleicht habe ich die ja. Entscheidet ihr selber beim Lesen von den großen Geschehnissen in den letzten Wochen.
Direkt in der Woche nach Ostern, kamen Schulfreunde zu Besuch. (Das Wort “Schulfreunde“ klingt so alt. Als ob ich darüber erzählen würde, wie Egon, Manfred-Alexander, Lutz und ich früher in den Trümmern der Stadt Berlin spielten…) Am Mittwoch Abend kamen Lukas, Niklas und Max in Zwolle. Zum Glück hatte Hannela aus versehen Pizza für eine ganze Legion gebacken und somit konnte ich gleich die drei willkommen heißen. Insgesamt waren sie alle drei Tage in Zwolle. Also gerade genug Zeit um die Weltstadt Zwolle zu zeigen, einen kleinen Ausflug an die Nordsee zu machen und zu Chillen. Wir teilten dies gut auf drei Tage auf. Am ersten zeigte ich Zwolle. Das war eher wenig aufregend. Wir sind alle Großstadtkinder und da ist Zwolle schon eher wie Frankfurt Oder.
Am zweiten Tag hatte ich vorgeschlagen, irgendwo hinzufahren. Bei einer Drogerie gab es nämlich Zwei Wochen vorher Zugtickets, womit man den ganzen Tag rumfahren konnte so viel man will in ganz Niederlande. Mit denen sind wir dann nach Den Haag gefahren. Ich habe ganz kurz die Stadt gezeigt und dann sind wir auch schon weiter zu unserem eigentlichen Ziel. Wir wollten nämlich einen Strandtag machen. Ganz dicht bei Den Haag liegt Scheveningen. Das Heringsdorf von den Niederlanden. Der, nein DER Strand der Niederlande. Das Wetter spielte sogar auch einigermaßen mit. Der Strand war ziemlich cool und es waren sogar einige Leute unterwegs. Es war allein ein Standup-Paddler auf dem Wasser, ansonsten war niemand im Wasser. Wir wären natürlich in die Nordsee gehüpft, doch leider hatten meine Freunde ihre Badehosen nicht dabei….Es war gerade Ebbe, also es wurde gerade Ebbe und wenn das passiert, dann hat man überall auf dem Strand kleine Seen. Von diesen Seen fließen Flüsse in Richtung des sich zurückziehenden Meeres. Auf unserem Strandspaziergang begegneten wir auch jeder Menge solcher Flüsse. Jeder normale Mensch wäre entweder einfach um den See rumgelaufen oder hätte sich eine Stelle beim Fluss ausgewählt, wo er sicher rübergekommen wäre. Wir dachten, dass wir ganz cool sein würden, wenn wir über einen dieser Flüsse springen würden. Das Natürlich an einer drei meter breiten Stelle. Wir kamen. Wir sprangen. Wir waren ganz schön nass. Aber unsere Dummheit ist eigentlich nicht das besondere an dieser Geschichte. Im Nachhinein merkten, dass auf der anderen Seite des Sees, über dessen Fluss wir sprangen, gerade ein Musikvideo für eine Schlager gedreht wurde. Die Kamera war so positioniert, dass man sehr gut sehen konnte, wie wir einer nach dem anderen, an der Überquerung des Flusses scheiterten.
Für Niklas und Max war es das erste Mal an der Nordsee. Leider war das Wetter nicht echtes Nordsee-Wetter und deswegen konnte ich Ihnen nicht die Vorteile der Nordsee gegenüber der Ostsee aufzeigen.
Aber eigentlich ist das ja auch unnötig, weil ja jeder weiß, dass die Nordsee viel cooler und besser ist. (Das ist wie so eine Diskussion, wo keiner Recht hat. Die einen werden sagen Ostsee (die waren aber selbst noch nie wirklich an der Nordsee) und die anderen werden sagen Nordsee (weil sie auch recht haben ;) )
Ansonsten haben wir nicht mehr spannendes gemacht. Nur ein bisschen Netflix&Chill, ein paar Ziegen auf Klooienberg gestreichelt und gequatscht.
Irgendwann ende März kam Hannela nach Hause und meinte, dass sie unter diesen Umständen nicht mehr arbeiten kann und ihren Freiwilligendienst abbrechen wird. Gesagt, getan. Sie ist seit letzter Woche wieder in Estland. Die genauen Beweggründe für diese Entscheidung habe ich nicht verstanden und wir haben ihr alle gesagt, dass es ein wenig dumm ist auf dem letzten Metern, aufzuhören, aber sie hatte sich so entschieden. Sie geht dort wieder zur Schule und auch noch ein wenig arbeiten. Es ist schade, aber man kann es nicht ändern… Wir gaben noch eine kleine Abschiedsfeier und dann nahm sie den Flieger Richtung Osten.
Was sind die Intentionen eines Menschen, der ein Freiwilliges Jahr absolviert? Ein Jahr Pause von der Schule, neue Erfahrung sammeln und sich orientieren. Auf mich traf alles mehr oder weniger zu. Aber wenn wir mal ganz ehrlich sind, ist so ein Freiwilliges Jahr auch in irgendeiner Art und Weise ein Aufschub. Ein Aufschub um sich weiter mit der Zukunft zu beschäftigen. Aber was man dabei vergisst. Man muss es ja trotzdem irgendwann tun!
So bin ich jetzt noch mehr als zuvor, damit beschäftigt Studiengänge und Ausbildungsausschreibungen durchzulesen. Ich habe inzwischen den Unterschied von Universitäten und Hochschulen verstanden. Das hat erstmal ein Weilchen gedauert. Da ich mich aber auch in den Niederlande für irgendeine Art von Bildung bewerben will, sollte ich das auch hier langsam mal verstehen. Wenn man Niederländer danach fragt, was diese ganzen Kürzel wie Have, MBO und so weiter bedeuten, wirkt es so, als ob sie es noch nicht einmal selber verstehen würden. Ich suche trotzdem weiter nach Studiengänge und wenn ich einen gefunden habe, frage ich Mara ob ich den Anforderungen entspreche. Denn sie ist bisher die Einzige, die am glaubhaftesten verkaufen konnte, dass sie die ganzen Abkürzungen versteht. Also verbringe ich nun meine Freizeit meistens mit Niederländisch lernen, Zukunftsplanung und noch ein wenig Chillen (aber nur ein ganz kleines bisschen ;) ).
Das war jetzt erstmal die Übersicht aus letzten drei Wochen. Zwar eine sehr grobe Übersicht, aber immerhin eine Übersicht. Ich vergleiche das jetzt mal mit Teewurst. Es gibt grobe und feine. Man hat zwar lieber die feine, welche schön gewürzt ist (in meinem Fall mit Witzen) und einfach besser schmeckt. Aber wenn die feine Teewurst ausverkauft ist, greift man auch mal zur groben. Sie enthält nur das essentiellste, aber man kann damit schon eine Woche überleben.
Also ich hoffe ihr könnt alle mit der groben Teewurst überleben.
Nächste Woche gibt es hier in der Fleischtheke wieder die Feine und wer weiß, vielleicht gibt der Metzger noch eine Scheibe Bärchenwurst gratis dazu.
(Das ist übrigens voll die Lüge! In der Werbung, reichen Metzger immer eine Scheibe Bärchenwurst über die Theke an ein Kind. Aber ich kenne niemanden dem das jemals passiert ist! Naja, ich war eh nie der größte Fan von Bärchenwurst. Allein der Gedanke, dass man ein Produkt eines Tieres so zurecht presst, dass man die Figur eines anderen Tieres erhält ist schon ein bisschen ekelhaft…)
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