Wenn der kleine Zweifel kommt...
Die Vorbereitungen auf London entpuppen sich für PuellaNina als Achterbahnfahrt zwischen Vorfreude und Zweifel. Letzlich überwiegt aber vor allem eins: die Lust auf ein neues Abenteuer.
Ahnungslos sitze ich in meinem Zimmer und schreibe eine Liste, was ich für London noch alles besorgen muss und plötzlich ist da so ein komisches Gefühl. Zuerst flüstert es nur ganz leise und tagelang habe ich es schon überhört, doch wenn ich gerade mal nichts zu tun habe, ganz ruhig da sitze und nachdenke, da wird es plötzlich immer lauter und rast in meinem Kopf herum: der kleine Zweifel.
"Hatte meine Mutter vielleicht doch Recht, dass das ganze viel zu teuer ist?", "Wo hat mein Vater noch mal gelesen, dass die Jugendkriminalität in London ständig steigt?", "Wieso gebe ich meine schöne Wohnung in Berlin auf?"... Grau und düster breitet sich der Zweifel in meinem Kopf aus... "Ob ich dort auch bald Freunde finden werde?", "Was ist, wenn mein Zimmer dreckig und ungemütlich ist?"... plötzlich bekomme ich Panik und kann mich an all die guten Gründe für das Auslandssemester nicht mehr erinnern. "Wieso der ganze Stress, wenn ich es auch hier gut habe?", "Es wird bestimmt nicht so schön wie bei meinem EFD!" da war er wieder, der Gedanke, der mich am meisten beschäftigt: Wie kann ich mich auf London freuen ohne es ständig mit meinem EFD vor drei Jahren zu vergleichen? Der Zweifel frisst sich tiefer in mich. Wie kann es sein, dass ich noch gestern überglücklich und aufgeregt war und jetzt fühle ich mich traurig und allein?
Doch dann sehe ich die Aufnahmebestätigung der Uni in London und erinnere mich an die E-Mails meiner Freunde, die auch schon wieder in der ganzen Welt unterwegs sind. Sie erzählen von Abenteuern und Herausforderungen, neuen Freunden und dem Glücklichsein. Und da fällt es mir wieder ein, dass ich auch wieder Neues und Aufregendes erleben will und wie sehr ich mich in England und seine Menschen verliebt habe. Ich lese einen Reiseführer über London und die Ausflüge, die an der Uni geplant sind und grinse vor mich hin. Da ist es wieder: die Vorfreude!
Voll von Tatendrang räume ich weiter meine Wohnung aus und überlege, welche Sachen ich in mein neues Abenteuer mitnehme. Ich kann nicht sagen, ich hätte keine Angst mehr, aber ich weiß, es war die richtige Entscheidung. Und selbst wenn ich den kleinen Zweifel noch öfter an mir vorbeihuschen sehe, werde ich mich nicht von meinem Weg abbringen lassen!