Weiter im Programm... :)
Teil I
Das erste Wochenende hier verging sehr schnell. In unserer ersten Arbeitswoche fühlten wir uns oft noch wenig hilfreich. Der Tagesablauf war uns noch nicht wirklich vertraut und die Kinder mussten sich auch erst einmal an uns gewöhnen. Das ist natürlich nicht ganz so einfach aufgrund der Sprachbarriere. Am Dienstag, den 6. September begann die Arbeit bereits um 10.00 Uhr, denn alle zwei Wochen werden im Peeteli Lebensmittelpakete, aber auch Hygieneartikel oder Kleidung, verpackt und an hilfebedürftige Familien verteilt. Dies war an diesem Tag unsere Aufgabe. Auch Kinder, die von uns betreut werden und deren Eltern gehören u. a. zu diesen Familien.
Am Samstag, den 10. September hat es uns nach Südestland verschlagen. Gemeinsam mit einer Norwegerin, die seit 16 Jahren im Peeteli hilft, und unserem norwegischen Mitfreiwilligen ging es bereits früh um 9.00 Uhr los. Unsere Aufgabe für diesen Tag war es, einer Gemeinde dort auszuhelfen. Die Norwegerin berichtete uns auf der 2,5 stündigen Fahrt über die zahlreichen Schicksale vieler Kinder. Hierbei handelte es sich um Kinder denen Sie bereits helfen oder aber auch in einigen Fällen nicht helfen konnte. Schicksale, die mir die Kehle zugeschnürt haben. Dieser Tag war alles andere als einfach für mich. Neben all dem mentalen Input war ich auch körperlich ziemlich angeschlagen. Heftige Magenkrämpfe quälten mich den gesamten Tag.
Am darauffolgenden Morgen konnte ich vor Schmerzen nicht einmal mehr laufen. Amina, meine Mitfreiwillige, musste den Krankenwagen rufen. Als dann plötzlich 4 Sanitäter in meinem Zimmer standen und ich zu erklären versuchte was mir fehlte, war ich ein wenig überfordert aufgrund der vorherrschenden Sprachbarriere. Auch im Krankenhaus wurde es nicht besser. Kommentarlos wurde ich von A nach B geschoben um mich auf verschiedenste Weise untersuchen zu lassen. Nur selten war einer der Pfleger oder Ärzte dort fähig englisch mit mir zu sprechen. Mit einer Reihe von Medikamente wurde ich nach mehreren Stunden wieder nach Hause geschickt. Leider schlugen diese auch nach 2 Tagen noch nicht an. Dann hieß es – Herzlich Willkommen zurück im Krankenhaus. Diesmal jedoch begleitete mich der norwegische Mitfreiwillige um mir sprachlich ein wenig zur Seite zu stehen. Dies war natürlich eine nicht gerade wenig unangenehme Situation, wenn ihr versteht was ich meine. Mit dem Verdacht auf Salmonellen wurde ich erneut nach über 6 Stunden nach Hause geschickt. Eigentlich wollte man mich im Krankenhaus behalten da sich meine Werte nicht verbessert hatten, jedoch gab es kein freies Bett… :) Ein Antibiotikum sollte Abhilfe schaffen gegen mein Leiden. Fragwürdig war für mich einfach nur, warum ich ein Antibiotikum gegen Salmonellen bekommen sollte wenn es sich bei der Diagnose lediglich um einen Verdacht handelte. Auf diese Frage bekam ich dann nur folgenden Aussage: „Es ist uns im Moment leider nicht möglich eine Test durchzuführen. Jedoch gibt es derzeit eine hohe Anzahl an Salmonellen-Erkrankungen. Wir gehen davon aus das dies ebenso auf Sie zutrifft.“ Irgendwann war es mir dann auch ziemlich egal was ich mir einwerfe, ich wollte einfach nur, dass es mir endlich besser geht. 10 Tage hatte ich zu kämpfen. Inzwischen aber bin ich wieder top-fit :) !!!
In den vergangen Wochen konnten wir uns nun bereits auch etwas besser eingewöhnen in unserer Arbeitsstelle. Außerhalb der Arbeit ist es allerdings nicht wirklich einfach Kontakte zu knüpfen – jedenfalls nicht mit Einheimischen. Die Esten sind sehr verschlossen und es braucht sehr lange um Zugang zu finden zu ihnen. Jedoch versuchen wir dennoch zahlreiche Veranstaltungen in der Stadt (Sprachabende, kleinere Konzerte, usw.) mitzunehmen, um uns allmählich heranzutasten :).Ich war zudem sehr glücklich als ich herausgefunden habe, dass es hier in Tallinn eine Salsa-Bar gibt in welcher 3 mal wöchentlich Salsa-Parties stattfinden...
Fortsetzung folgt :)
eure Maria
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