Weihnachten in Marbella
Samstag, 23.12. bis Freitag 28.12.2006
Samstag, 23.12. bis Freitag 28.12.2006
Den Samstag verbringe ich putzend, da ich die nächste Woche in Marbella (Badeort ganz im Süden Spaniens in Andalusien, direkt an der Costa del Sol, liegt zwischen Gibraltar und Málaga) sein werde und mich danach hoher Besuch erwartet. Dann wird für die Woche in Marbella gepackt und ich muss mich abends bis um zwei Uhr wach halten, um dann – samt Gepäck – zu Fuß zum Busbahnhof Elche zu laufen.
Um 2.45 Uhr am Morgen des 24.12.2006 soll mein Bus von Elche nach Marbella fahren. Doch der Bus will und will einfach nicht kommen. Ich bin allein am Busbahnhof und warte nun schon eine Stunde, als ich plötzlich Gesellschaft von einem Marokkaner bekomme, der mein Geld will. Ich tu soll, als ob ich kein Spanisch könnte, doch er gibt sich viel Mühe mir sein Anliegen deutlich zu machen – so heißt es schließlich „Voy a matarte“, also „Ich werde dich umbringen“, mit einer unmissverständlichen Geste seiner Hand. Ich – noch immer voll bepackt - beeile mich um die Ecke zu kommen, wo sich eine Tankstelle befindet. Der nette Mensch folgt mir, aber ich komm rechtzeitig und kann dem Wachmann dort den Vorfall schildern und mein marokkanischer Freund rennt ziemlich schnell davon. Ich werde von den Leuten in der Tankstelle – der Wachmann, ein Kunde und die Kassiererin - gefragt, ob ich ausgeraubt wurde. Auf meine Antwort „Todavía no“, also „noch nicht“ müssen alle ein wenig lachen. Es scheint, als ob mein Bus in dieser Nacht überhaupt nicht mehr kommen wird und ich erfahre, dass dies wohl auf Grund der starken Schneefälle im nördlichen Teil in der Region Valencia ist, da mein Bus von Barcelona genau die Route fährt, auf der teilweise die Straßen gesperrt sind wegen dem starken Schneefall.
Ich kann nun vor und in der Tankstelle warten; in der Nähe des Wachmanns und im Warmen. Doch schließlich habe ich doch noch Glück: um 4.45 Uhr kommt mein Bus und ich bin mehr als nur erleichtert nun nicht mehr neben zwei Südamerikanern warten zu müssen, die ich auch schon die ganze Zeit über misstrauisch gemustert habe. Dies stellt sich als Vorurteil heraus als sie ihre Familie, die aus dem ankommenden Bus aussteigt, in Empfang nehmen.
Nun habe ich also knapp zehn Stunden Busfahrt ganz in den Süden Spaniens vor mir. Ich schlafe die meiste Zeit über, nicht ohne meine Rucksäcke an Bein und Arm festzubinden. Als ich aufwache ist es schon hell und draußen ist alles weiß von Schnee und Nebel. Wir befinden uns gerade irgendwo in der Sierra Nevada, dem Gebirge in der Nähe von Granada, wo unsere Route entlang führt. Die Stationen meiner Reise sind also Elche – Murcia – Granada – Málaga und schließlich Marbella.
In Marbella am Busbahnhof ist mein Onkel schon da und holt mich mit dem Auto ab und es geht zu dem Ferienhaus von meinem Onkel und meiner Tante. Ich freu mich sehr Onkel Ben sowie Tante Inge und besonders meine Cousine Clarisse nach langer Zeit mal wieder zu sehen. Ich lege mich erst gar nicht hin um Schlaf nachzuholen, da die Sonne in Marbella so stark ist, dass ich mit Clarissa einen ausgiebigen Strandspaziergang machen kann. Am Strand, in einem der vielen Strandlokale, treffen wir zufällig auf meinen Cousin Clemens, der mit seiner Frau auch Urlaub in Marbella macht und es gibt viel zu erzählen. Am Nachmittag kommt meine Mutter im Flughafen Málaga an, wo Onkel Ben und ich sie abholen können. Ich freue mich einfach riesig sie wiederzusehen. Abends verbringen wir ein schönes Weihnachtsfest in Marbella; inklusive Webcam-Konferenz mit meinem Cousin Christian, der leider Weihnachten in London mit seiner Freundin und einer Spielrunde feiert. Am nächsten Tag, am Morgen des 25.12. wird dann noch ein bisschen Weihnachten auf „englische Art“ gefeiert, da die Familie meiner Tante ja sonst in London lebt.
Wir machen noch ein paar Strandspaziergänge, bekommen Marbella gezeigt (das ich schon im Sommer 2004 kennen lernen durfte und das mir ganz arg gefällt) und abends schauen wir tolle Filme an: „The March of the Penguins“, ein ganz großartiger Film! Die knappe Woche – die richtig toll war –geht wie im Flug vorbei und am Abend des 28.12.2006 muss ich auch schon wieder in den Bus steigen und über Nacht zehn Stunden zurück nach Elche fahren.