Weihnachten || Driving (Flying) home for Christmas
Events, Workshops, Awards und der ganz normale Weihnachtsstress :)
Ein frohes neues Jahr wünsche ich euch allen! Hoffentlich seid ihr gut durch die Feiertage gekommen und hattet eine schöne Zeit :)
Ich war über Weihnachten und Silvester zuhause, das heißt nachdem ich mit Flugverspätung endlich angekommen bin. Abgesehen davon hatte ich eine sehr schöne Zeit (mit gaaaaaaanz viel Schnee, der mir in England ja leider momentan noch fehlt) und habe mich riesig gefreut alle wiederzusehen!
Die Zeit vor Weihnachten war ganz schön stressig, da wir viele Events und Workshops zu dieser Jahreszeit für die Klienten aber auch für die Freiwilligen und Mitarbeiter von Depaul hatten.
Am Montag dem 10.12. haben wir den „Geburtstag“ der bestehenden Zusammenarbeit von Depaul mit anderen Organisationen gefeiert, wo sogar die Bürgermeisterin anwesend war – das ist allerdings noch gar nichts!
Am Dienstag danach hatten wir einen Colleagues lunch, bei dem alle Mitarbeiter und Freiwillige von Depaul North East, aber auch von den anderen Zweigstellen in England eingeladen waren, sodass wir einige Leute wiedersehen konnten, die wir bei der Klientenkonferenz bereits kennengelernt haben.
Außerdem besuchte uns Mark McGreevy. Er war einer der ersten Angestellten bei unserer Organisation 1990 und wurde 1992 zum CEO. Er hat Depaul extrem gefördert und vorangebracht, macht viele Auslandsbesuche bei anderen Depaul Einrichtungen und verhandelt sogar mit der UN, um mehr Aufmerksamkeit auf Obdachlosigkeit zu lenken.
Im Februar diesen Jahres nimmt er an einem UN Treffen teil. Denn viele Länder unternehmen nichts gegen diese Problematik, da sie keine Statistiken vorliegen haben, wie viele Einheimische denn überhaupt obdachlos sind, weshalb es angeblich keine Sinn hätte, dagegen vorzugehen. Denn wenn man nicht weiß, wie groß die Zahl der Obdachlosen ist, kann man auch keine Erfolge beobachten, wenn man versucht die Zahl zu verringern.
Daher will Mark McGreevy sich dafür einsetzen, dass Zählungen durchgeführt werden, sodass der nächste Schritt sein kann, die vorliegenden Werte zu analysieren und daran zu arbeiten, Obdachlosigkeit vorzubeugen und Einrichtungen dafür zu öffnen.
Als er uns davon erzählt hat, war ich sehr beeindruckt. Ich bin immer wieder überrascht, wie groß Depaul als Organisation eigentlich ist und dass sie wirklich mit großen Persönlichkeiten verhandelt, um mehr und noch mehr helfen zu können.
Donnerstagabend, dem 13.12. haben wir eine kleine „Freiwilligen-Feier“ gemacht und waren beim Space Golf. Das ist im Prinzip wie Mini Golf, nur mit einer Weltall-mäßigen Kulisse. Und einer Bar.
Am Freitag dieser Woche fand dann endlich mein eigens entwickelter Weihnachts-Workshop statt!
Wir haben Plätzchen gebacken, Weihnachtssterne gebastelt und kleine Weihnachtsbäume aus Kiefernzapfen gemacht. Und natürlich wieder Pool und Tischtennis gespielt.
Ich wünschte ich könnte ein paar Bilder anheften, aber ich darf logischerweise keine Bilder von den Klienten veröffentlichen.
Gleichzeitig gab es an dem Freitag eine Award-Verleihung – verordnet von der Queen höchstpersönlich! Natürlich war sie nicht selbst anwesend, aber ihre Vertreterin wurde von einem Security-Mann begleitet und hat einen Award an Depaul Nightstop verliehen.
Was Nightstop macht?
„Nightstop North East places young people who have nowhere to stay in trained volunteers' spare rooms. Young people receive a private room, a warm meal, clean clothes and somewhere safe to stay for the night, while we look for a more permanent solution.“
(deutsch): „Nightstop North East bringt junge Erwachsene, welche nirgendwo anders hingehen können, bei ausgebildeten Freiwilligen unter. Sie erhalten ein eigenes privates Schlafzimmer, eine warme Mahlzeit, frische und saubere Kleidung und eine sichere Unterkunft für die Nacht, während wir nach einer dauerhaften Lösung suchen.“
Soviel also dazu. Ich finde es wahnsinnig beeindruckend, dass Depaul anscheinend so bekannt ist.
Gleichzeitig ist es aber umso trauriger, dass ansonsten niemand jemals von Depaul gehört hat. Vor einiger Zeit war ich im Jobcenter bei einer Art Messe, bei der verschiedene Hilfsorganisationen vorgestellt wurden, größtenteils um Freiwillige anzuwerben. Depaul hatte auch einen Stand und niemand der Besucher oder der anderen Vertreter von Organisationen kannte Depaul. Des Weiteren frage ich mich, wie sollen denn junge Erwachsene von 16-25, welche mit Obdachlosigkeit zu kämpfen haben, von einer Organisation wie Depaul erfahren, wenn sie nicht bekannt ist und nicht in Werbung investiert. Natürlich gibt es Spendensammlungen und sogar eine richtige Jobrolle als Spendensammler, also warum sollte man das nicht gleichzeitig mit Werbung verknüpfen, um die Leute darauf aufmerksam zu machen? Die finanziellen Mittel wären durch die Spenden definitiv da.
In meiner letzten Arbeitswoche vor meinem ersten Urlaub (in welchem ich natürlich direkt krank wurde), fand am Montag dem 17.12. ein Turkey Dinner statt, zu deutsch ein Truthahn-Essen, also im Prinzip ein Weihnachtsessen für die Klienten, aber auch Mitarbeiter und Freiwillige durften etwas essen. Dazu gab es noch die typischen Christmas Cracker, gefüllt mit Papierkronen und kleinen Spielzeugen oder (oft sehr schlechten) Witzen. Ich fand meinen Witz allerdings gar nicht so schlecht: What do you get if you cross a skeleton with a detective? Sherlock Bones!
Ha ha :D
Aber weiter im Text. Das war also mein erstes Weihnachtsessen. Mein Zweites hatte ich am Dienstag dem 18., da ein Freund/Kollege uns Freiwillige zu sich nachhause eingeladen hat, um mit ihm und seiner Familie zu essen. Nicht nur das Haus war wunderschön, mit einer vollen Bücherwand und einem wahnsinnig gemütlichen Wohnzimmer, auch das Essen war fantastisch! Sie haben sogar extra vegetarische Soße für Scirin gemacht und beinahe alles glutenfrei für mich, das war wirklich lieb! (Zuhause hatte ich dann übrigens 2 weitere Weihnachstessen, puhhh)
Tagsüber war ich mit den Klienten Eislaufen, als eine weitere Aktivität vor Weihnachten.
Am Mittwoch gab es dann noch ein Essen für die Klienten, zusammen mit zwei anderen Projekten mit denen wir arbeiten. Außerdem wurde spontan noch ein Filmnachmittag organisiert, bei dem allerdings leider nur ein Klient aufgetaucht ist.
Am Donnerstagabend waren Scirin, Agnese und ich dann bei einem richtigen Afternoon Tea mit Alysia, das war so cool! Das Teeservice sah sehr niedlich aus und da das Café im Stil von Alice im Wunderland dekoriert war, sahen auch unsere kleinen Sandwichs und Küchlein so aus – das einzige was gefehlt hat, waren Aufkleber mit „Iss mich“ und „Trink mich“ :D
So viel zu dem Programm vor Weihnachten :)
Heute war mein zweiter Arbeitstag nach meinem Urlaub und wer hätte es gedacht? Da denkt man, mehr Veränderungen als bisher schon geschehen sind könnte es nicht geben, aber falsch gedacht.
Nicht nur fällt mein Newsletter jetzt komplett weg, auch mein Supervisor hat mal eben so entschieden, den Job zu wechseln. Und da bereits die Managerin vom Jigsaw Project (da wo ich 2 Mal die Woche bin) vor Weihnachten gekündigt hat, wir außerdem einen neuen Progression Coach (hochtrabendes Wort für Sozialarbeiter) seit einigen Wochen haben, der eigentlich immer noch lernt wie hier alles läuft, war eben jener Supervisor der einzig verbliebene, der alles über die Abläufe wusste. Nun versucht er bis nächste Woche dem anderen so schnell wie möglich alles Übrige beizubringen, bevor er geht. Super Organisation, nicht wahr?
Wo das noch hinführen soll, ich weiß es nicht …
Na ja, so viel erst einmal zu meinem Update.
Unsere neue Mitbewohnerin Iliada sollte auch bald kommen, allerdings muss noch einiges geregelt werden, weshalb sie vermutlich etwas später kommt als geplant.
Bis dahin, einen guten Start ins neue Jahr!