Was wirklich passiert ist
Die letzten Wochen sind für die_Susi angebrochen. Obwohl sie einige Tage krank im Bett verbringt, erlebt sie dennoch viele schöne Momente. "Ich wünsche allen, dass sie genauso glücklich sind wie ich, mit ihren Projekten!"
Da bin ich mal wieder!
Nachdem mein letzter Eintrag vor Weihnachten war, ist es dringend Zeit hier mal wieder alles auf den neusten Stand zu bringen. Seitdem ist nämlich viel passiert, und zwar ganz anderes, als ich es gedacht und auch in meinem letzten Eintrag geschrieben habe.
Weihnachten
Mal wieder absolut typisch für mich bin ich pünktlich einen Tag vor Weihnachten krank geworden und hab von dem fantastischen Festessen bis auf zwei Gabeln nichts gegessen. Aber an sich war unser Fest hier sehr schön, mit Besuch und gemütlichem Zusammensitzen in unserer weihnachtlich dekorierten und beleuchteten Wohnung.
Wir haben natürlich auch Bescherung gemacht, vor dem mit roter Lichterkette beleuchtetem Plastikweihnachtsbaum und ich hab ein paar sehr schöne Geschenke bekommen.
Obwohl es mir gesundheitlich nicht wirklich besser ging, hab ich ich am 27.12. dann auf die sieben-stündige Zugfahrt nach Kalamata gemacht um Verena dort zu besuchen, was ein großer Fehler war, wie es ich im Nachhinein rausgestellt hat.
Ich war nämlich überhaupt nicht gesund und habe bei ihr nur im Bett gelegen und hab von Sparta und Mistra gar nichts gesehen. Wieder zuhause angekommen bin ich zum Arzt, der mir dann die Hiobsbotschaft eröffnet hat, dass ich Lungenentzündung hatte. Keine Ahnung wie ich das angestellt habe, in Deutschland war ich nie so krank, aber hier im warmen Griechenland... Das hieß dann für mich zwei Wochen Bettruhe inkl. so starken Antibiotika, dass ich zu gar nichts mehr fähig war außer schlafen.
Eine deprimierende Zeit, weil ich mich ziemlich einsam und verlassen gefühlt hab und von allem ausgeschlossen war (ich musste Silvester ganz alleine in Vasiliko verbringen, weil alle anderen Party in Athen gemacht haben). Immerhin hab ich daraus gelernt lieber einmal zuviel zum Arzt zu gehen und sich nicht zu überfordern - so was wird mir nie wieder passieren!
Dann war irgendwann mal auch der halbe Januar rum und es war Zeit für mein
Midterm
Jaja, das Midterm... Ungefähr einen Monat vorher hat die Gerüchteküche unter den Freiwilligen Griechenlands angefangen zu brodeln, Facebook sei Dank. Zuerst ging das Gerücht um, es würde in Thessaloniki stattfinden, dann hieß es eine Woche vorher es wäre in Nafplio und ein paar Tage vorher haben wir erfahren, dass es in einem total abgelegenem Vorort von Athen ist. Mal wieder ein Seminar in Athen - das ist nicht ganz fair, war aber dann doch nocht ganz schön. Bis auf das furchtbare Essen war unser Seminarzentrum ziemlich toll (ich hab diesmal nicht auf dem Klappbett schlafen müssen :-) ) und auch das Seminar hat mir gut gefallen.
Der Hauptinhalt war Selbstreflexion über den bisherigen EVS, über die restliche Zeit in Griechenland und die Zukunft danach. Das beste aber war, die ganzen Leute wiederzusehen. Von etwa 40 Teilnehmern waren nämlich bis auf sieben alle von meinem On-Arrival.
Danach hat sich im Januar nicht so viel spannendes ereignet. Ich war mal wieder krank, weil die Lungenentzündung als Nebenwirkung eine Mittelohrentzündung hervorgerufen hat.
Das hieß dann noch mal Antibiotika schlucken. Aber das Wochenende vom 6. bis zum 8. bin ich dann endlich wieder verreist und zwar nach...
Kalamata, zum zweiten Mal
Ja, ich bin noch mal nach Kalamata zu Verena gefahren, nachdem mein erster Besuch dort so furchtbar war. Wir hatten eine echt tolle Zeit, haben ganz viel griechisch gekocht (ich hab das Angebot bekommen im Jugendzentrum von Kalamata griechischen Kochunterricht zu geben :-) )und hatten einfach Spaß! Schade, dass die Zeit so kurz war!
Dieses Wochenende...
ist bis auf zwei Partys und schlafen bis um zwei Uhr Nachmittag nicht sehr viel passiert. Aber das reicht auch. :-)
Die nächste Zeit
Nächstes Wochenende starten Kim, Ingrid und ich einen neuen Versuch nach Volos zu den Freiwilligen dort zu fahren und uns Meteora anzuschauen. Das ist vorher schon ein paar Mal gescheitert, mal weil wir den Zug verpasst haben und der Bus horrend teuer war, dann weil die griechischen Bauern gestreikt haben und die Autobahnen besetzt haben und das halbe Land lahmgelegt haben.
Aber jetzt muss es was werden, es ist unsere letzte Chance, denn dieses Wochenende ist unser vorletztes hier!
Das allerletze Wochenende findet in Patras ein riesiger Karneval statt, DAS Ereignis in Griechenland! Das darf uns natürlich nicht entgehen, die Zugtickets sind schon gekauft, es kann also nichts schiefgehen!
Und dann ist mein EVS vorbei... Ich hab nur noch drei Wochen. Meine Tage sind gezählt, der Abschied rückt gnadenlos näher. Und das jezt, wo es alles so gut läuft. Das WG-Leben ist einfach fantastisch, wir sind endlich nur noch wir vier in der Wohnung (keine Shortterms mehr, juhuu!!!) und ich genieße es in vollen zügen. Auch im Kindergarten läuft es super! Mein Griechisch ist endlich so gut geworden, dass ich die Kids verstehen und in Ansätzen mit ihnen reden kann. Jetzt kenn ich sie auch alle richtig, weiß wie sie sind, was sie mögen und was nicht und wer lieber kuschelt und sich knuddeln lässt und wer lieber wild rumtoben will.
Ich kann mit Worten gar nicht beschreiben wie sehr mir diese eigentlich fremden Kinder in den letzten fünf Monaten ans Herz gewachsen sind! Ich hab sie alle so wahnsinnig lieb und würd sie am liebsten mit nach Hause nehmen. Es zerreisst mir das Herz, dass ich sie bald nicht mehr sehen werde. Und auch die Kinder haben so ein tolles Verhältnis zu uns aufgebaut. Sie kennen uns jetzt und haben absolutes Vertrauen in uns. Wenn wir mal nicht da sind, fragen sie nach wo wir denn sind und warum wir nicht da sind.
Wenn wir in der Früh zur Tür reinkommen, kommen sie auf uns zugelaufen und wollen umarmt und begrüßt werden. Wenn wir spielen streiten sie sich darum wer unsere Aufmerksamkeit kriegt. Gibt es etwas schöneres?
Noch ein paar Momente absoluten Glücks: die kleine Sofia verteidigt mich beim spielen gegenüber den Jungs, die mal wieder etwas zu wild waren, mit den Worten "Lasst meine Susi in Ruhe!" und umarmt mich stürmisch. Meine Susi! Kinder, die anfangs so schüchtern waren, dass sie mich nicht angeschaut haben, kommen und setzen sich auf meinen Schoß und wollen geknuddelt werden! Ich kann es eigentlich gar nicht als Arbeit bezeichnen, es ist viel mehr Vergnügen und Freude pur und ich freu mich jeden Tag aufs neue wenn ich wieder in den Kiga darf!
Mit den Kindern zu sein gibt mir so viel, es ist so schön, ich hab genau das richtige Projekt gewählt! Ich wünsche allen Freiwilligen, dass sie genause glücklich sind wie ich, mit ihren Projekten!