Was möchte ich hier eigentlich?
Ich wünschte, diese Frage wäre einfacher zu beantworten. Aber ich finde sie wichtig. Denn wenn man sich mit seinen Wünschen auseinandersetzt, kann man sie auch verwirklichen.
Ich möchte in erster Linie, dass es ein schönes Jahr wird. Ich weiß von mir selbst, dass es mich glücklicher macht, wenn ich ein Ziel bzw. Grund habe, warum ich etwas mache. Deswegen sitze ich gerade vor dem Computer und mache mir Gedanken.
Ein Ziel für mich ist es, mich selber herauszufordern. Ich wollte unbedingt ins Ausland und ich habe nicht ohne Grund Spanien ausgewählt, denn ich wollte die Chance, aber auch die zusätzliche Schwierigkeit einer neuen Sprache. Und ich kann bestätigen: der Bereich der Sprache ist für mich der schwierigste. Sie ist dauerhaft ein Hindernis und es braucht immer wieder Mut. Jedes Mal, wenn ich spreche, muss ich mich überwinden.
Auch mein Freiwilligenprojekt habe ich mir bewusst ausgesucht. Das Land mit der neuen Sprache war natürlich ein Kriterium. Aber genauso überzeugt mich die Offenheit und Vielfältigkeit in meinem Projekt. Ich sehe es als Chance für mich, Neues auszuprobieren. Ich möchte lernen, kleine Videoclips und schöne Designs für Plakate, Social Media, Flyer, etc. zu gestalten. Außerdem freue ich mich darauf, mein eigenes Projekt/Event auf die Beine zu stellen, obwohl ich bis jetzt noch wenig konkrete Ideen habe. Vielleicht etwas mit Sport, Entspannung oder Natur … ?
Bei dieser Sache bin ich mir sicher, dass sie mich glücklich macht: Basketball. Gerade als das Training in der Coronazeit wegfiel, ist mir noch einmal bewusst geworden, wie sehr ich es liebe. Während der Schulzeit und besonders parallel zum Abi war Basketball ein großer Stressfaktor für mich, aber trotzdem bin ich froh, es nicht aufgehört zu haben. Ich bin unglaublich dankbar, dass ich ein Hobby habe, das mich erfüllen kann.
Mein Traum ist es also, auch in Spanien weiterhin Basketball zu spielen. An diesem Ziel habe ich schon viel gearbeitet. Ich habe mich den Hindernissen mit dem Auto gestellt, immer mit dem Ziel im Auge.
Aber das Auto war nicht das letzte Hindernis. Das Training an sich ist alles andere als easy going. Das Team hat ein hohes Niveau und trainiert schon einige Monate zusammen, mit mir unbekannten Systemen und Spielweisen, mit denen ich zurecht kommen muss. Momentan verstehe ich aber kaum ein Wort.
Ja, das Training ist hart für mich. Doch warum fahre ich trotzdem dreimal die Woche hin, obwohl ich oft schon müde bin?
Weil ich auch hier eine Chance sehe. Wenn ich es hier schaffe, in ein neues Team einzutreten und auf hohem Niveau zu spielen, was kann mich dann noch in Deutschland aufhalten, das Gleiche zu tun? Ich glaube an mich und daran, dass es irgendwann einfacher wird. Und wenn das passiert, dann bin ich ein Stück gewachsen und beim Basketball zählt jeder Zentimeter.
Was bei diesen Herausforderungen unverzichtbar für mich ist, ist der Kontakt zu meiner Familie und meinen Freunden in Deutschland. Ich war zuvor der Meinung, dass ich nicht zu viel Kontakt zu meiner Heimat haben sollte, um richtig in Spanien ankommen zu können. Jetzt sehe ich das etwas anders. Wenn ich mit meinen Freunden oder meiner Familie telefoniere, bekomme ich kein Heimweh. Stattdessen habe ich das Gefühl, dass es mir gut tut. Genauso habe ich bemerkt, dass mir der Kontakt und die Beziehung zu meinen Mitfreiwilligen unglaublich wichtig ist. Sie sind zwar schon 29 und 30, aber das macht doch wenig aus. Ich kann von ihrer Lebenserfahrung nur profitieren und wir haben oft sehr vertraute und inspirierende Gespräche.
Nicht zuletzt möchte ich Zeit investieren, um mich mit meiner Zukunft auseinanderzusetzen. Einerseits recherchiere ich Studiengänge und Stipendien. Andererseits fange ich an zu schreiben. Ich beschäftige mich mit meinen Wünschen, um besser zu wissen, was ich im nächsten Jahr machen möchte.