Was ich bisher über das „Freiwilligesein” erfahren habe…
Da wir, die bis Ende Mai in Dänemark sind, schon die Hälfte unseres Projektes am 15.01.2016 geschafft haben, habe ich schon nachgedacht, dass ich genügende Erfahrungen gesammelt habe, warum es gut ist, dass wir hier diese 9 oder 12 Monate verbringen und was ich bisher über das Ziel dieses Projektes selbst erfahren habe.
Wir sind alle Frewilligen bei Deutsche Kindergärten Sonderburg, aber ich arbeite auch als Freiwillige bei Salvation Army und bei Ældre Sagen – in einem Altersheim regelmäßig. Während dieser neun Monate geht es diesmal nicht darum, um Geld zu verdienen. Wir arbeiten und helfen, wo wir können. Als Freiwillige kriegt man nicht so viel Verantwortung, aber Erfahrung. Ich bin der Meinung, dass ich schon nach diesen 4.5 Monaten die Sachen anders sehe. Wenn man freiwillig arbeitet, arbeitet man nicht in der Branche, wo man Ausbildung hat oder auch nicht wegen Geld. Man gehört einerseits zu einem Team, aber anderseits nicht. Man ist selbstständig, soll selbst Wege und Möglichkeiten finden. Die Zeit ist auch begrenzt, also möchte man alles verwirklichen, was man für diese Periode vorgestellt hat.
Hier in Dänemark werden die Freiwilligen sehr geschätzt und bedankt, es ist egal, ob man nur in dem Altersheim mitsingt oder nur die Absicht zeigt, dass man noch neben der Arbeit als Frewillige arbeiten möchte. Die Dänen sagen ganz oft, wie gut das ist, dass du da bist und hilfst. Bei Salvation Army bin ich Küchenaushilfe, das stört mich aber nicht, obwohl ich schon ein Diplom habe, da sie sich immer bei mir herzlich bedanken und sagen, wie gut, dass ich da bin. so fühlt man, dass man zu einer Gruppe gehört. Für mich als Freiwillige ist es wichtig, dass ich immer Rückmeldung bekomme und dass ich mich, obwohl ich jetzt keine ausgebildete Angestellte bin, geschätzt fühle. Oft ist man in einem fremden Land allein oder fühlt man sich mindestens so, aber durch so eine Freiwilligenerfahrung soll man sich besser integriert fühlen. Was ich noch beim Frewilligendienst gut finde, dass man immer neue Herausforderungen bekämpft. Bei diesen drei verschiedenen Institutionen konnte ich immer meinen Platz finden, die Menschen kennenlernen und mich selbst immer vor Herausforderungen stellen, aus meiner Komfortzone rauskommen.
Wenn man einen fragt, warum möchtest du im Ausland leben? Man antwortet oft, ja, um neue Menschen und eine neue Kultur kennenzulernen. Aber was man während eines Auslandsaufenthalts kriegt, das ist viel mehr. Man trifft neue Menschen, lernt sich anderen anzupassen, sich durchzusetzen, verwirklichen und man erweitert sein Horizont damit. Da ich vorher schon in Ungarn gearbeitet habe, habe ich schon gekannt, wie das ist, wenn man sich selbst versorgen muss und wie man einen Haushalt führen kann, aber hier im Ausland als Frewillige kann man noch viel mehr erlernen und viel mehr selbstständiger sein werden. Man ist auch mit 25 in seiner eigenen Heimat selbständig, aber die Art und Weise, wie man denkt, was man von der Welt sieht, ist nach einer Auslandserfahrung viel mehr offener und selbstständiger als früher. Außerdem soll man jeden Tag Fremdsprachen benutzen und da man weit entfernt von der Familie ist, schätzt man Zuhause mehr als früher.
Zusammenfassend könnte ich sagen, dass es möglich ist, ein ganzes Leben in einem Land zu leben, aber wenn man ein bisschen Zeit auch im Ausland verbringt, so lernt man sich selbst auch besser kennen. Diese Zeitperiode wirkt bedeutend auf unsere Entscheidungen, ändert unsere Sichtweise und macht uns ein bisschen mehr zu EU- Bürgern und zu geduldigeren, zäheren und ausgewogeneren Erwachsenen.