"Warum gehst du denn nach Luxemburg?!"
Der erste Monat von Saritas Freiwilligendienst ist vorbei, sodass es Zeit für einen Rückblick wird. Neben den vielen neuen Bekanntschaften und lustigen Unternehmungen, gab es jedoch auch einige Schwierigkeiten, die es zu lösen galt...
„Warum gehst du denn gerade nach Luxemburg?! Das ist doch voll das kleine Land, total nah an Deutschland und dort spricht man doch eh nur Deutsch“, das war die Reaktion der meisten auf meinen Entschluss, einen Europäischen Freiwilligendienst in Luxemburg zu machen.
Nun ist bereits der erste Monat meines Freiwilligendienstes ins Land gezogen und es wird Zeit für ein erstes Resümee.
Ich arbeite als „stagiaire“ (frz. Praktikantin) bei der Jugendpastoral in Ettelbrück, was ca. 30 km nördlich von Luxembourg Stadt liegt. Meine konkreten Einsatzfelder sollen die Arbeit mit einer Pfadfindergruppe und einer Mädchengruppe eines Internats sein. Darüber hinaus, helfe ich Katie, einer anderen Freiwilligen meiner Organisation, in Luxembourg Stadt bei einem Kochprojekt.
Da erst mit dem Schulanfang, der am 15. September war, die Arbeit in der Jugendpastoral hier ins Laufen kommt, habe ich in den letzten Wochen erst einmal meine zukünftigen Arbeitskollegen, die vor allem Pfarrer und Pastoralreferenten sind, auf einigen Versammlungen kennen gelernt. Darüber hinaus bin ich auf mehreren Tagesausflügen mitgefahren.
Gleich am ersten Tag ging es mit den Messdienern aus Mersch ins deutsche Völklingen, wo wir die Völklinger Hütte (Weltkulturerbe!) besichtigte. Danach fuhren wir noch zu einem Indoorspielplatz mit zahlreichen Hüpfburgen und Trampolinen, wo auch wir Betreuer auf unsere Kosten kamen.
Der zweite Ausflug war eine Marienwallfahrt ins belgische Banneux mit den älteren Semestern der Ettelbrücker Gemeinde. Dieser Ausflug war leider nicht ganz so cool wie der Hüpfburgausflug mit den Merscher Kiddies, aber eine Erfahrung wert, da die Marienanbetung ein wichtiger Bestandteil der Luxemburgischen Kultur ist.
Im Rahmen meiner Arbeit mit den Pfadfindern bin ich auch zu dem „Chefdag“ nach Steinfort mitgefahren. Das ist ein landesweites Treffen aller Pfadfindergruppenleiter. Dort waren über 650 Pfadfinder, die über die Bilanzen des Vorjahres informiert wurden und über die Pläne für das kommende Jahr diskutierten. Des Weiteren gab es einige Stände, wo man sich über verschiedene Themen informieren konnte, unter anderem auch über den „Europäischen Freiwilligendienst“. Da es bei den Pfadfindern vier verschiedene Altergruppen gibt, haben sich nachmittags die Gruppenleiter der jeweiligen Altersstufen separat zusammengesetzt. Dort wurden dann auch Spiele gespielt und Workshops gemacht.
Ich habe hier natürlich auch ein Leben außerhalb der Jugendpastoral. Derzeit wohne ich alleine zur Untermiete in einem sehr hübschen kleinen Zimmerchen nur 10 Busminuten von meinem Büro in Ettelbrück entfernt.
Ich habe hier auch schon einige nette Freiwillige kennen gelernt, mit denen ich auch schon so manches erlebt habe. Zu nennen wäre da beispielsweise ein nächtlicher Sprint auf der Luxembourger Hauptstraße, um den letzten Zug um 10 vor 1 zu bekommen. Wir waren erfolgreich!
Da es für mich sehr umständlich ist, nachts zurück in meine Wohnung zu fahren, wurde ich nun schon des Öfteren von Katie und Christina, die in einer WG im Süden des Landes wohnen, als Couchsurfer beherbergt. An dieser Stelle VILLMOLS MERCI meine Lieben :) Mit Katie war ich nun schon auf zwei Konzerten. Einmal auf einem Konzert des Jugendorchesters in der Luxemburger Philharmonie und einmal auf einem Konzert von Kate Nash. Mit Christina und anderen Freiwilligen war ich auf dem sogenannten „On Stéitsch“ Festival. Ein Musik-Tanz-Theater-Event mit jugendlichen Performern – sehr cool! Natürlich habe ich meine Couch-Hosts auch schon in mein Zimmerchen eingeladen. Dabei gab es dann jeweils sehr interessante Essensexperimente. Beispielsweise rohe Fischstäbchen oder Zimtbrötchen mit ca. 4 cm Nutella.
Weil ich anfangs nicht so oft in Luxembourg Stadt war, habe ich von meinem Mentor Jean-Marc eine kleine Stadtführung bekommen. Außerdem hat er mich an meinen freien Tagen auch einmal in die (einzige) Luxemburger Uni mitgenommen, wo ich dann mit ihm seine Vorlesungen besucht habe. Trotz dieser Stadtführung habe ich mich aber unglücklicherweise schon mehrmals verlaufen. Beispielsweise auf meiner Odyssee auf der Suche nach der Sprachschule. Aber ich habe sie dann glücklicherweise irgendwann noch gefunden.
Mein erster Monat hier war geprägt durch zahlreiche neue Bekanntschaften, Missverständnisse aufgrund der unzähligen Sprachen (Luxemburgisch!, Deutsch, Französisch, Portugiesisch …), Odysseen durch die Stadt und durch die Pampa, lahmarschige Behörden aber vor allem durch lustige Spontanaktionen, die wohl auch weiterhin mein Leben hier als Freiwillige in Luxemburg prägen werden. Morgen ist das On-Arrival-Training.
To be continued :)
Äddi!