Vorbereitet?! Wann werde ich das denn jemals sein? ;)
Von den Sorgen die hoffentlich jeder vor Reiseantritt hat.
In exakt 441 Stunden werde ich am Bahnhof von Betzdorf stehen und mich hoffentlich nicht mehr fragen, was ich eigentlich hier soll und warum ich mir gerade eine Einsatzstelle ausgesucht habe, mit der ich noch nie etwas zu tun gehabt hatte. Bin ich eigentlich völlig verrückt geworden zu sagen, dass ich jetzt ein Jahr mit Behinderten arbeiten möchte? Ich habe null Erfahrung und was ist wenn ich große Berührungsängste entwickle und mir das gesamte Jahr keinen Spaß macht?
Zumindest diese Angst konnte ich besiegen, als ich bei meinem Vorbereitungsseminar eine Behinderteneinrichtung besucht hatte. Es war nicht nur die Erleichterung darüber, dass es den anderen Teilnehmern, also Madita und Theo, ähnlich erging, sondern auch, dass die Menschen in der Einrichtung nur auf den ersten Blick komisch erschienen, denn als ich mich mehr mit ihnen unterhielt, fiel mir auf , dass ihnen nicht geistig etwas fehlte sondern viel mehr, dass sie etwas besaßen, was uns " normalen " Menschen fehlte; nämlich die kindliche Unbeschwertheit und die Fähigkeit, sich an alltäglichen Dingen zu erfreuen. Ich denke, dass ich in dem Jahr vieles von ihnen lernen kann, zum Beispiel mal alles aus einer anderen Persektive zu betrachten.
Doch mal abgesehen von der Arbeit, was ist wenn ich mich mit den Leuten aus der WG gar nicht verstehen werde? Oder wenn ich durch den Kulturschock vollkommen deprimiert werde und den Dienst abbrechen sollte?
Natürlich ist es sinnlos, sich über solche Dinge den Kopf zu zerbrechen, wenn man noch nicht mal da ist. Außerdem kenne ich ja schon 2 Mädchen, die mit mir in die WG ziehen und die sehr nett erscheinen.... aber die Sorgen bleiben.
Ich habe mich gerade für ein Jahr in Luxemburg entschieden, um mal komplett aus dem Alltag auszubrechen und Abstand von Zuhause zu bekommen und mich in etwas völlig Neues und Unbekanntes zu stürzen. Da ist es doch sehr merkwürdig, dass mir gerade diese Sachen jetzt Sorgen oder sogar Angst bereiten.
Aber noch bin ich ja hier in Deutschland und kann mich durch Festivals und meinen Romurlaub mit meiner Schwester ablenken lassen. Also muss ich mich einfach damit abfinden, dass ich trotz des Studierens von Reiseführern und Ähnlichem mich nie wirklich vorbereitet fühlen werde.
In diesem Sinne kann mal wohl nur sagen, dass ich mich einfach auf das Unbekannte einlassen muss.
Also : Allons-y ! Auf ins Unbekannte !