Vor der nächsten To-Do-Liste noch etwas Stress wegtanzen
Vom Club, ins Konsulat, in eine Kunstausstellung, in die Bar. Wow, habe ich viele Gesichter.
Die ersten Prüfungen geschafft. Das bedeutet was? Party!
Am Mittwoch bin ich das erste Mal während meines Freiwilligendienstes feiern gegangen. Es ging ins Hyatt Hotel. In Deutschland würde ich dort niemals reinkommen, vor allem nicht mit Jeans und Top. Hier in Shenyang bekam ich sogar freien Eintritt. Klar, als Europäerin ist man sehr willkommen.
Ich war noch nie in so einem sauberen Club mit so guter Musik. Die Live-Band heizte die Stimmung an, die Barmänner waren gut beschäftigt. Und ich konnte mir den Stress mal etwas wegtanzen...
Einen Tag später war ich schon wieder im Hyatt. Allerdings in den obersten Stockwerken. Dort hat nämlich das deutsche Konsulat seinen Sitz. Man hat einen wirklich traumhaften Blick auf die Stadt. Wir wurden vom Konsul persönlich herumgeführt und tauschten uns über die Neuigkeiten für die Planung der Weihnachtsfeier aus. Er lud uns zu sich nach Hause ein, um Plätzchen zu backen und den Waffelteig vorzubereiten. Wir sollten uns außerdem den 31.12.2017 freihalten, um bei ihm zu Hause Silvester zu feiern. Um die 80 Gäste. Oberste Regel: Chefs bleiben zu Hause! Ich glaube, ich muss nicht mehr erklären, als wie sympathisch und bodenständig ich den Konsul wahrnehme. So ein beeindruckender Lebenslauf, Unmengen an Erfahrungen. Es ist für mich wirklich eine Ehre, mit (-nicht für-) ihn arbeiten zu dürfen. Auch wenn bei dieser Zusammenarbeit Unmengen an To-Do-Listen entstehen.
Am Abend besuchte ich gemeinsam mit einer deutschen Freundin eine Fotoausstellung des International Club Shenyang. „Shenyang through the eyes of a foreigner“ - schön, beeindruckend und vor allem authentisch. Ein netter Bonus waren natürlich noch die kleinen leckeren Küchlein, for free. Ich hatte außerdem die Möglichkeit, mein erstes Mitbringsel für Deutschland zu kaufen: Postkarten. Sehr begehrte und äußerst seltene Ware hier in Shenyang.
Den angebrochenen Abend wollten wir noch nicht so früh enden lassen und entschieden uns spontan in eine Bar zu gehen. Aus „spontan“ wurde dann aber nichts. a. Wir kannten keine Bars, mussten also erst per WeChat nach Empfehlungen fragen; b. Wir kennen die Stadt nicht, brauchen also zusätzlich zur Empfehlung auch einen passenden Pin (Location), den wir dem Taxifahrer zeigen können; c. Mangelnde Kommunikation, ein Missverständnis und wir landeten bei einer Bar, zu der wir nicht wollten. Auf ging es ins nächste Taxi, zurück Richtung Uni. Unterwegs wurde uns eine kleine Bar empfohlen, 1 min Fußweg vom Campus entfernt. Unser „Spontan“ dauerte am Ende 1,5 Stunden lang. Endlich angekommen, gönnten wir uns leckeres hauseigenes Bier und luden ein paar Freunde/Bekannte ein. Wir haben uns wirklich gut unterhalten (bzw. so gut, wie es mein Englisch zulässt) und hatten sogar noch die Möglichkeit Ausschnitte eines chinesischen Horrorfilms zu gucken, der im Nebenzimmer lief. Zwei Mädels schrien zwischendurch sogar, mir waren die Gruseleffekte ehrlich zu subtil.
Mein persönliches Highlight des Abends: Das Gitarrenspiel eines Freundes. Ich merkte plötzlich, wie lange ich niemanden mehr hatte Gitarre spielen hören. Und dann war da auf einmal diese gemütliche Lagerfeuerstimmung. Ich habe es so genossen, unglaublich.An dem Abend weihte ich das Gästebett in der Wohnung meiner Freundin ein. Wir haben uns so nett unterhalten, dass ich glatt vergaß, dass die Türen meines Wohnheims ja um 22.30 Uhr schließen. Was ein Glück ich doch mit all diesen freundlichen und hilfsbereiten Menschen hier habe...
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