Vor dem großen Tag
Ein schneller Beitrag zu den letzten Ereignissen und der kommenden Präsidentenwahl morgen.
Heyho, vor der morgigen Wahl wollte ich einfach nochmal berichten wie es hier so verläuft. Dabei geht es vor allem um Halloween, welches in den Staaten sehr verbreitet und beliebt ist. Dabei geht es aber nicht nur um den 31. , sondern um den Oktober im allgemeinen. Der ganze Monat wird hier zu einer Art Gruselkabinett umgestaltet und da ich nicht wirklich ein Freund von Gruseligem bin, bin ich auch halbwegs erleichtert dass es nun November ist. Am verbreitetsten sind die sogenannten "haunted houses", Spukhäuser übersetzt. Dabei handelt es sich nicht um Geisterbahnen, sondern um Häuser in denen man von Raum zu Raum läuft und sich zu Tode erschrecken lässt. Im Endeffekt ist es nicht wirklich gruselig, aber das schlimme ist, dass man ANNIMT, dass man erschreckt wird und der Tod aus allen Ecken auf einen zufährt. Des weitern gibt es pünktlich zu Halloween dann natürlich auch die richtig schön gruseligen Filme im Kino, und zurückgeblieben wie ich bin, ließ ich mich natürlich auch in einen dieser Filme verschleppen, auch wenn mir gesagt wurde, es sei eine Komödie mit Ben Stiller, aber ich konnte mir bei dem Namen "Sinister" schon denken das da was im Busch war. Die folgenden Nächte waren dann die, in welchen ich richtig dankbar war, dass Bruno mit mir einem Zimmer schläft.
An eigentlichen Halloweenabend haben Bruno und ich es uns natürlich nicht nehmen lassen auf Candyjagd zu gehen, alleine schon weil Bruno noch nie "trick-or-treating" war, da in Brasilien kein Halloween gefeiert wird. So haben wir uns einfach die komischsten Sachen umgehängt und sind von Haus zu Haus gezogen, und auch wenn ein paar Leute uns gefragt haben ob wir nicht zu alt seien, haben wir jetzt einen ordentlichen Vorrat, die Amerikaner sind sehr großzügig beim Verteilen der Süßigkeiten und da ich meine Errungenschaften immer zu Bruno in den Korb legte, bekam ich auch des öfteren einen kleinen Mitleidsbonus.
Morgen ist nun also die Wahl. Hier in Illinois läuft das alles eher etwas ruhiger ab, da Illinois überwiegend demokratisch ist und es daher im Gegenteil zu den "swing"- Staaten hier nicht so hoch her geht. In unserer Klasse haben wir nun auch schon Debatten und Präsidentschaftsreden hinter uns, welche für mich alle sehr interessant waren. Im Verlaufe meiner Untersuchungen habe ich festgestellt, dass es viele gibt, die deutlich pro-Romney sind, da sie von Obama enttäuscht sind. Dann gibt es einige, die wie ich sagen, dass niemand in der Lage gewesen wäre dieses Amerika in 4 Jahren wieder in Takt zu bringen und dass Obama nichts falsch gemacht habe, und dann sind da natürlich noch diejenigen die nicht wissen wen sie unterstützen sollen, da es ihnen an Informationen über beide mangelt. Überraschenderweise aber, sagen die meisten die ich fragte, dass sie keinen von beiden wählen wollen und stattdessen eine dritte Partei wählen würden. Dass sie damit aber nicht viel erreichen können, wissen sie auch, und so fallen auch diese Wähler ins Feld der Unentschlossenen.
Ich weiß wirklich nicht, wer morgen die Nase vorne haben wird, aber es wird auf jeden Fall sehr knapp. Nach Umfragen zu laute, solle Obama die besseren Chancen haben, aber wenn es nur nach meiner Schule gehen würde, sehe ich einen deutlichen Vorteil für die Republikaner. Letzten Endes liegt es alles in den Händen der Amerikaner die sich morgen zum Wählen begeben und ich bin sehr gespannt auf die Ergebnisse.
Als letzten Anhang wollte ich nochmal erwähnen, dass ich mich jetzt endgültig für Basketball entschieden habe, auch wenn ich wahrscheinlich nur im 2.Team spielen werde, wo ich dann gegen 2 Köpfe kleinere Spielen werde, womit ich persönlich jetzt eigentlich kein Problem habe.....aber ich habe aus welchem Grund auch immer morgen vor der Schule um 5:45 Training, vielleicht finden die das lustig oder aufregend, was bei mir allerdings auf keinerlei Zustimmung trifft......