Von Zeit für Gott, witzigen ABBA-Covers und Frühjahrsputz im September
Judith_in_London hat viel Spaß auf der TFG-Konferenz. Neben interessanten neuen Bekanntschaften gibt es auch viel Raum für Kreativität: Am letzten Abend führen sie ihre eigene Version von "Mamma Mia" auf.
Wieder eine Woche vergangen. Dieses Mal waren wir - wie schon angekündigt - bei der TFG-Konferenz und ausnahmsweise haben wir nicht die ganze Zeit auf Donnerstag gewartet, um endlich wieder nach Hause zu fahren! Das ist doch schon mal ein gewaltiger Fortschritt, nicht wahr?
Im Gegenteil, wir hatten sogar sehr viel Spaß! Debi war leider nicht bei uns, die ist kein TFG-Volontär (TFG steht für „Time For God“ und es handelt sich hierbei um meine Koordinierende Organisation, die mir mein Projekt vermittelt hat und von dort werde ich auch bezahlt!)... Debi war die vier Tage im SPEC-Zentrum und hat dort beim ersten Retreat mitgeholfen, sie hat jetzt also schon gearbeitet, während ich immer noch lauter Fragezeichen sehe, wenn ich an unsere Arbeit in der Zukunft denke!
Jan war auch nur am letzten Tag mit dabei, weil er krank war und sich in SPECeast ausgeruht hat. Aber Corinna, Charissa und ich haben die Tage bei TFG voll genossen.
Wir hatten dort natürlich viele schöne Gebetszeiten und verschiedene Sessions zum Thema Kulturschock, Heimweh, Supervisor, Geld und so weiter... alles Wichtige eben, aber besonders auch sehr viel Freizeit. Eine willkommene Abwechslung!
Dieses Treffen diente nämlich vor allem dem Zweck, andere Freiwillige, die in der Nähe leben und arbeiten, kennen zu lernen, neue Freunde zu finden. Mit diesen können wir uns im Laufe des Jahres immer mal wieder treffen, gemeinsam Ausflüge unternehmen oder einfach nur fragen, wie's so geht; natürlich auch bei Problemen zur Seite stehen, wir Freiwilligen können ja sicher am besten verstehen, was den anderen so plagt.
Ich kannte schon einige der dort anwesenden Volontäre, weil ja viele aus der SPEC-Community dort waren, trotzdem waren noch genügend Leute zum "kennen lernen" da :) Neben vielen Deutschen und Ungarn waren auch noch Schweden, Amerikaner und Südkoreaner anzutreffen. Bunte Vielfalt! Ich hatte ja vorher zum Beispiel noch nie jemanden aus Südkorea getroffen und jetzt gleich drei Mädels auf einen Schlag! =)
Ein weiterer positiver Nebeneffekt dieser Konferenz war auch, dass ich endlich die ganzen Leute von TFG kennen gelernt hab, mit denen ich im vergangenen halben Jahr schon relativ viel Emailkontakt hatte. Die wussten ja sehr viel über mich durch meine ganzen Bewerbungen, jetzt konnte ich sie auch endlich kennen lernen! Und die sind echt alle voll nett!
Sehr viel Spaß hatten wir auch am Mittwochabend! Am ersten Tag wurden wir in drei Gruppen eingeteilt, um etwas Programm für den letzten Abend vorzubereiten. Eine Gruppe sollte ein Theaterstück vorbereiten, eine andere einen Tanz und ich war in der Gruppe, die singen sollte. Damit es nicht so schwierig war, wurde unsere Liederauswahl auf ABBA beschränkt. Ich hab mich gefreut! Endlich wieder singen! Naja, meine Gruppe sah das nicht ganz so: fast die Hälfte unserer Gruppe wollte nicht singen.
Aber wir haben das sehr souverän gelöst und ein neues Mamma Mia Musical erarbeitet. So konnten vier Leute schauspielern, eine hat den Erzähler dargestellt, Jan, der am letzten Tag noch dazu gestoßen ist, war unser I.B. (International Bird - keine Angst, wenn ihr das jetzt nicht sofort versteht!) und Alison, Sara und ich waren die ISB (= International SongBirds), wir haben im ABBA-Stil gesungen und ein paar Tanzeinlagen gebracht... wir haben alle Leute unterhalten und wir hatten sehr viel Spaß! Allein schon unser Look! Absolut umwerfende Frisuren, Glitzer im Gesicht und um Schlaghosen zu imitieren haben wir uns Kissenbezüge um die Unterschenkel gewickelt... Ich muss euch ein Foto zeigen! Wir waren auf jeden Fall scharf! ;)
Später am Abend, als viele sich auf den Weg in den nächsten Pub gemacht oder irgendwo saßen und sich unterhalten haben, eröffneten wir im Blue Room (das ist der Raum, in dem wir immer die Sessions hatten) unsere eigene Disco, weil wir keine Lust hatten, Geld für einen Club auszugeben. Das Tanzen war auch herrlich, weil alle echt absolut gut drauf waren. Alpar hat uns besonders begeistert, der hat's echt drauf!
Ansonsten, was gibt’s noch so Wichtiges zu sagen? Wir haben ein Konto eröffnet, aber es dauert noch ein bisschen, bis ich meine Unterlagen und alles bekomme... Unser erstes Geld für September haben wir in bar bekommen - und ich hab jetzt Geld! =) Aber ich will ja sparsam sein, was echt schwierig ist in London!
Heute haben wir einen Hausputz veranstaltet und alles geschrubbt und gewischt und gesäubert. Danach haben wir uns an die kreative Gestaltung gemacht, Putzpläne entworfen und verschiedene Listen fürs Kochen, Abwaschen, die Wäsche und noch mehr gemacht. Als nächstes muss unser kleines Gebetszimmer gestaltet werden. Allerdings fehlen uns dabei noch ein paar Ideen, mit denen alle einverstanden sind.
Wir wollen die wichtigsten englischen Gebete aufschreiben und an die Wände hängen, damit wir - bis wir sie wirklich auswendig können - ablesen können. Charissa will unbedingt irgendwelche japanischen Zeichen an die Wand hängen, aber ehrlich gesagt möchte ich nicht überall mit japanischen Dingen zugedröhnt werden! Macht man den Kühlschrank auf oder auch in der Speisekammer, sieht man irgendwelches japanisches Essen, Charissa redet über fast nichts anderes und jetzt auch noch im Prayerroom? Naja, mal schauen.
Nur noch zwei Wochen, dann fängt die Arbeit an! Wir werden als erstes eine Mission in einer Schule haben und dort mit kleinen Kindern arbeiten. Ich glaube, das wird voll witzig! Sabina hat uns gestern Abend nämlich schon ein paar Dinge verraten: wir werden singen und ein kleines Theaterstück spielen... Nächste Woche wird uns das dann erst mal beigebracht.
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