Von kleinen und größeren Kindern, Spinnen, Internet, DVD-Player, Shopping...
Von allem etwas =)
Mein erster Arbeitstag startete mit ausschlafen. Als ich mein Bett machen wollte und meinen Pulli hoch gehoben habe, ist mir eine Spinne entgegengekommen, die ich so noch nie in meinem bisherigen Leben gesehen habe. Ich habe geschrieen wie am Spieß. Gott sei Dank hat meine Mitbewohnerin keine Probleme, diese Tiere zu töten bzw. einzusaugen oder tot zu treten. Eine riesige große fette schwarze Spinne. Echt extrem ekelhaft. Die Lust einmal nach Australien zu gehen, hat sich somit auch erledigt. Also gehe ich davon aus, dass ich mit dieser Spinne in einem Bett geschlafen habe, und wenn ich daran denke……Aaaaarggghhhhhh :/ Laut meiner Kollegen, sind diese Spinnen nur im September da, danach gibt es anscheinend keine mehr – die hat sogar einen speziellen Namen!!! Wenn ich irgendjemand nach einem Netz frage (haben sich bei mir zuhause als sehr effektiv herausgestellt) werde ich nur doof angeguckt, als ob das nix bringen würde, und anscheinend gibt es hier echt keinen Laden, der das verkauft.
Danach Frühstück und bisschen mit den Kollegen und dem Chef plaudern und auch etwas über die Arbeit erfahren, wo man günstiger Lebensmittel einkaufen kann und herausfinden, dass die Mentorin sogar etwas Deutsch kann. Sowieso ist die Reaktion auf „I’m from Germany“ eher positiv als negativ. Und die meisten berichten dann, dass sie schon mit dem Auto von England nach Heidelberg gefahren sind, um eine Freundin an die Uni zu fahren oder sie berichten von Berlin-Aufenthalten! Anschließend haben wir ein Monatsticket für den Bus gekauft, welches sogar vom YMCA bezahlt wurde (61 Pfund – nicht normal!).
Mittag gegessen (Reis, Mais, leckere Pizza, verschiedene Salate, Hühnchen in süß-saurer Soße, Kartoffeln und Pommes) Und es hat wirklich gut geschmeckt!
Wir wurden überall vorgestellt und konnten einen kurzen Einblick in den Kindergarten erhalten. Also kleine Kinder von 18 Monaten bis 4 Jahre. Irgendwann nach 15 Uhr (Die Engländer haben’s nicht so mit der Pünktlichkeit) bin ich mit meinem Chef zu verschiedenen Schulen gefahren um die Kinder für die Moorland’s school abzuholen, da dort einer der After-School-Clubs stattfindet. Das sind Kinder im Alter von 5 bis ca. 11. Die 2 anderen die dort arbeiten sind sehr locker und sehr freundlich. Haben mir bestimmte Regeln der Nachmittagsbetreuung näher gebracht und haben mich darauf hingewiesen, dass ca. 20 von 24 Kindern an irgendwelchen Allergien leiden, die sehr „strange“ sind. Allergie gegen: Kiwi, Erdbeere, Cashew-Kerne, Tomaten aber nicht gegen pürierte Tomaten etc.
Einer der Kinder ist Autist, womit ich ein bisschen Probleme habe mit umzugehen. Es war ja auch mein erster Tag. Man gebe ihm 3 leere weiße Blätter und eine Schere, und er bastelt dir wirklich tolle Figuren! Er braucht und will eigentlich auch keine Unterhaltung von den Erzieherinnen. Er beschäftigt sich toll und gerne selbst und ist ein sehr glückliches Kind. Die Mutter von 2 Kindern ist letztes Jahr verstorben und nun hat eine andere Mutter Krebs, was für die Kinder natürlich sehr schwer ist. Ich wurde darauf hingewiesen, ja nichts über die Mutter zu fragen bzw. zu sagen „Deine Mutter kommt dich gleich abholen“, denn das ist anscheinend letztes Jahr einer Freiwilligen bei besagten Kindern passiert. Dann gibt es noch einen Jungen, der in einer anderen Welt lebt – und das ist die Star-Wars-Welt!!! Ziemlich witzig. Ihn zu beobachten ohne zu lachen ist ein Ding der Unmöglichkeit. Der süßeste war der kleine Jake. Er ist ca. 30 Mal zu mir gekommen und hat mich in den Arm genommen. Zum Abschied habe ich sogar noch zwei Küsschen bekommen – sehr süß. Zum Schluss habe ich natürlich bemerkt, dass ich mein neu erworbenes Bus-Ticket zu Hause vergessen habe und anschließend gleich Mal den Bus verpasst habe ;)
Also, wenn man von der Spinne absieht, war es eigentlich ein echt toller Tag mit gutem Wetter. Jeder ist sehr bemüht, uns einen schönen und angenehmen Aufenthalt zu ermöglichen. Die lockere Atmosphäre im Kindergarten, After-School-Club und auch in den Büroräumen überrascht mich sehr – und wie schön es ist, jeden mit Vornamen anzusprechen, alles sehr familiär! Für uns wurde auch extra die Heizung angeschaltet, damit wir abends nicht so frieren ;)
Da auch die Backbleche ein paar Jährchen auf dem Buckel haben und die Pfannen auch nicht mehr die jüngsten sind, dürfen wir nun einen Einkaufszettel schreiben und unser Chef kümmert sich darum, dass diese Dinge eingekauft werden – so muss das sein =)
Ich habe ja erwähnt, dass wir einen DVD-Player haben, aaaber – It doesn’t work! :/
Und zu guter Letzt: Ich werde hier von allen Engländern sehr liebevoll „Innna“ genannt, ich übertreibe mit den 3 N, da sie meinen Namen wirklich sehr schnell aussprechen! ;)
Also Liebe Grüße von
Innna
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