VERÄNDERUNGEN
Feli hat drei Leben gleichzeitig!
Ich fühle mich zurzeit, wie wenn ich drei Leben gleichzeitig hätte. Verrückt oder? Hier gebe ich euch ein paar Alltagseinblicke von mir vor Málaga, in Málaga und nach Málaga. Ich kann euch nur sagen, dass ich noch nie so viel erlebt habe innerhalb von zwei Jahren!
Felice, Heidelberg
Hektisch klopft mein Papa an die Tür. Du musst aufstehen Lice! Es ist schon zehn nach sieben! Schnell springe ich aus meinem Halbschlaf auf und ziehe mich um. Auch wenn es mir schwer fällt aus meinem kuschligen Bett zu schlüpfen schaffe ich es doch irgendwie mich innerhalb von zwanzig Minuten fertig zu machen. Ich springe auf mein Fahrrad, meine Haare sind noch nass, und mache mich auf den Weg in die Schule. In drei Sekunden würde die nächste Ampel grün sein und ich trete schneller in die Pedalen. Vor mir sehe ich eine kleine Fahrradfahrerin mit grünen Kopfhörern und bemerke, es ist Selin, die auch spät dran ist! Wir rennen zusammen ins Klassenzimmer und Herr Ziemer steht schon an der Tür und warnt uns, beim nächsten Mal einen Kuchen mitbringen zu müssen. Die Zeit vergeht langsam und endlich ist Mittagspause! Wir versammeln uns alle und machen uns auf den Weg über die alte Brücke in die Stadt und diskutieren, wo wir heute etwas essen gehen. Unser Lieblings-Döner lässt uns jedoch nie im Stich! Fröhlich begrüßt uns der Dönermann und gestärkt geht es zurück zum Unterricht. Unsere Fahrradgruppe macht sich auf den Rückweg und bei der Kreuzung verabschiede ich mich und mache mich auf den Weg in die Ballettschule. Schnell wird sich über den neusten Stand ausgetauscht, Dutts werden gewickelt und die Schläppchen angezogen. Heute wird für die kleine Aufführung geprobt! Müde vom Tag komme ich zu Hause an und esse mit meinen Eltern zu Abend. Dann noch ein paar Hausaufgaben und Vokabeln lernen und mir fallen die Augen zu.
Feli, Málaga
„Feli, gehst du mit mir?“, schreit Monia. Oh je, habe ich meinen Wecker nicht gehört? „Moni, geh schon mal vor!“, antworte ich ihr müde. Die Sonne strahlt in mein Zimmer und ich blicke aus dem Fenster auf die Berge. Die salzige Luft strömt durch mein Fenster und ich tapse in die Küche. Maya sitzt schon eifrig ein Buch lesend am Küchentisch und begrüßt mich mit einem „Hola guapa!“. Ich mache mich fertig und gehe gemütlich zum Bus. Die Cafés öffnen, Spanisch sprechende Omis quatschen auf der Straße und …. Ich habe den Bus verpasst! Trotzdem komme ich noch rechtzeitig zur Bocadillo–Zeit in Arrabal an und alle zusammen gehen wir frühstücken. Wir reden über das Wochenende, über unsere Städtetouren, über Kulturen und trinken unseren Kaffee. Nach einer Zeit mache ich mich an die Arbeit und bereite meine Englischklasse vor. Was heißt jetzt nochmal Rucksack auf Spanisch? Mein Gedanke wird unterbrochen, denn Juan spricht mich an, ob ich ihm kurz helfen könne. Um drei Uhr ist Schluss und nach den Küsschen links und rechts geht es mit Moni ein paar Tapas essen und dann an den Strand! Monia ist schon so braun, während ich langsam rot werde und alle drei Sekunden ins Wasser hüpfe. Wir machen uns auf den Heimweg und treffen auf Sara in der Stadt, mit der wir ein wenig plaudern und noch für einen Tinto de Verano bleiben. Die Mücken fangen an uns zu piksen und es ist Zeit zurück zu fahren.
Felicitas, Berlin
Ich tapse durch die Wohnung, doch der Boden fängt an zu knarzen. Mist! Hoffentlich sind meine Mitbewohner nicht wach geworden! Ich packe meinen Rucksack voll mit all meinen Materialien und mache mich auf den Weg! Ich fahre zur Siegessäule und bin verwirrt über die vielen verschiedenen Abzweigungen und Menschen. Es ist doch erst halb 8! Die Ampel wird grün und ich fahre durch den schönen großen Tiergarten, der mit seinen orangenen, gelben und roten Farben strahlt. Die kalte Luft zieht durch meine Jacke und ich überquere den Fluss, der die Bäume sich im Wasser spiegeln lässt. Die Vögel zwitschern und ich bin angekommen an meiner Design-Schule. Die Schüler laufen alle von der U-Bahnstation in Richtung Eingangstor und tragen die verschiedensten Stile. Hm, die ist bestimmt in Fotografie, oder doch in Grafikdesign? Motiviert sitze ich in der Klasse und wir fangen an, unsere Figurinen mit Copics zu malen. „Mut zur Lücke!“ ruft mein Lehrer und wir zeichnen und zeichnen. In der Mensa ist Zeit für eine Pause und anschließend geht es zum Nähen in den Nähraum. Wir machen unsere Schnitte fertig und denken über einen passenden Stoff nach. „Autsch!“, rufe ich und merke, dass ich mir in den Finger gestochen habe. Im Dunklen fahre ich zurück und hole mir noch eine Falafel auf die Hand.