Urlaubsplanung nach einer Woche Arbeit...
Nach der Besichtigung in einer Schnapsbrennerei und einer Grillparty, lief der darauffolgende Tag für Henderson schleppend an. Doch die Urlaubsplanung erhellt die Gemüter, jetzt fehlt nur noch das Balkanticket.
Hier stellt sich so langsam der Alltag ein.
Natürlich gibt es immer wieder Neues. Aber man gewöhnt sich an die sonst so fremden Anblicke. Die Straßen scheinen auf einmal normal, das Haus ist schon vertraut und so langsam versteht man auch das ein oder andere Wort.
Allerdings kann man immer noch nicht antworten. Da kommt man sich manchmal schon ein wenig blöd vor. Vor allem, weil einige Kinder nicht verstehen, dass ich nicht ihre Sprache spreche und mich, glaube ich, für taub halten. Aber das wird sich schon ergeben.
Am Donnerstag haben wir uns angeguckt, wie man Tuica macht .
Tuica ist ein Pflaumenschnaps. Der Prozentgehalt liegt so zwischen 55 und 70 %. Früher wurde Tuica zu Hause gebrannt. Mittlerweile gibt es eine kleine Hütten, in der sich jetzt immer ein paar zusammentun und brennen. Dadurch ist der Alkoholgehalt ein wenig zurück gegangen. Die Besichtigung war richtig interessant.
Bei der Besichtigung musste dann auch probiert werden. Allerdings gibt es hier so eine Redensart, die ungefähr übersetzt bedeutet, dass immer zwei Pferde einen Karren ziehen. Das bedeutet dann, dass man wenn man eingeladen wird immer zwei Angeboten bekommt. Aus Gründen der Höflichkeit sind sie natürlich auch nicht abzulehnen.
"Leider" war unsere Kutsche eine etwas unsymmetrisch große Kutsche. Es wurden also drei-.-.
Das ganze fand am frühen Nachmittag statt, sodass ich den ganzen Nachmittag eigentlich nichts mehr gebacken bekommen habe. Abends gab es dann noch eine kleine Grillparty. Die hat mich dann völlig ausgenockt.
Der nächste Tag lief also erst mal schleppend an. Wurde aber schnell durch eine fixe Idee aufgeheitert. Wir haben auf der Grillparty von einem Balkan Flexipass erfahren.
Mit dem kann man für fünf Tage in einem Monat durch den gesamten Balkan fahren. Wir planten also einen kurzen Trip. Die Ziele waren schnell klar. Es sollte nach Athen und Istanbul gehen.So weit so gut.
Aber wie weiter?
Also nach Arad um ein paar Infos bekommen. Es ist wirklich sehr schwer im Internet ohne Griechisch-Kenntnisse Bahn Auskünfte für Griechenland zu bekommen.
Abends hatten wir dann allerdings noch unsere erste Rumänischstunde, sodass es erst am Samstag nach Arad gehen konnte. Die Rumänischstunde war echt gut. Ich hab echt schon recht viel gelernt und langsam die Hoffnung, dass ich die Sprache wirklich bald sprechen kann.
Am Samstag ging es dann los nach Arad.
Da wir den Bus verpassten ging es per Anhalter dahin. Das ist hier wirklich kein Problem. Es ist normal, dass man andere Leute mitnimmt oder man mitgenommen wird. Der Fahrer bekommt dann ein wenig Geld und alle sind glücklich. Diese Reisemöglichkeit ist auch wesentlich schneller, als der Bus, der vier Mal am Tag fährt.
In Arad hatte der entscheidende Laden leider zu. Schade aber nicht zu ändern. Doch wir brauchten auch nach Schlafsäcke und einen ordentlichen Rucksack, Der Rucksack war auch nicht das Problem, doch Schlafsäcke scheinen in halb Arad ausverkauft.
Mit nicht so richtig verrichteten Dingen ging es dann wieder zurück nach Covasant. Dieses stellte sich allerdings als schwierig heraus.
Die Straßenbahn, die uns eigentlich in das nächste Dorf bringe sollte, erschien aus irgendwelchen Gründe nicht. Auch unsere Anhalterbemühungen scheiterten für eineinhalb Stunden.
Dann endlich hielt ein netter Herr an. Eigentlich wollte er nicht mal in den Ort, den wir als Zwischenstation angegeben hatten. Doch trotzdem wollte er uns dort hinbringen. Im weitern Gespräch entschloss er sich dann auch noch, uns bis nach Covasant zu bringen. Das waren ca. 20 km Umweg für ihn!
So was hätte in Deutschland kaum einer für ein paar Anhalter, die er mal grade fünf Minuten kennt, gemacht. Vor allem, weil die Spritpreise nicht wesentlich geringer sind.
Der Sonntag verlief dann recht ruhig.
Es gab noch das erste Fußballspiel in Covasant. Natürlich musste ich so bewegender Moment miterlebt werden. Ich wollte auch schön Videos machen. Allerdings haben wir uns dahin erst mal schön verlaufen. Man sollte denken, dass man sich in einem 1200 Seelen Dorf nicht verlaufen kann...
Aber es geht wirklich!! Ein netter Junge hat uns dann aber zum Fußballplatz gebracht. Ohne ihn hätten wir den Weg auch wahrscheinlich nicht gefunden.
Mit ein wenig Verspätung konnten wir dann also das Spiel genießen und schön entspannen. Der Rückweg war auch ganz einfach, weil uns ein älterer Dorfbewohner mitgenommen hat. Dabei sah der Weg ganz einfach aus...
Morgen geht es dann noch mal nach Arad um das Balkanticket zu bekommen. Hoffentlich passt das alles so.
Anne