Urlaub!
Zurückgekehrt aus der für ihre Ohren viel zu lauten Stadt Oslo, erholt sich maybe gerade bei ihrem ersten richtigen Urlaub in Südnorwegen. Davor hatte es sie bereits bei einem sonntäglichen Ausflug bis ans Ende der Welt verschlagen. Wer hätte gedacht, dass das in Norwegen zu finden ist...
Eine Art Urlaub war das Midterm-Training in Oslo. Nach so langer Zeit mal wieder in eine Stadt zu kommen, war schon etwas seltsam. Die ganzen Autos, der Lärm, die vielen Menschen. Wie unglaublich schnell man sich so an genau das Gegenteil gewöhnt! Wir haben eine Menge von der Stadt gesehen, waren im Parlament, in der Nationalgalerie, im Rathaus, in dem immer der Nobelpreis überreicht wird und im Nationalmuseum.
War echt spannend, das alles zu sehen, und gelernt haben wir alle natürlich auch sehr viel. Noch nicht mal das Nachtleben lässt zu wünschen übrig! Alles in allem waren das drei tolle Tage, ich bin aber froh, wieder aus der Stadt draußen zu sein. Irgendwie habe ich hier in Norwegen eine Antipathie dagegen entwickelt. Komisch. ;)
Ja, und endlich habe ich mal Urlaub und sehe noch etwas mehr von diesem wunderwunderschönen Land! Ich bin gerade zu Besuch bei einer Freundin, die ich auf den Seminaren kennen gelernt habe. Genauer: ich bin in Südnorwegen. Und, siehe an, endlich wird es auch hier Frühling!
Es ist wirklich toll, mal ein anderes Projekt kennen zu lernen. Leider sind hier in Norwegen gerade Osterferien und die Folkshøgskole ist sozusagen leer. Nicht ganz leer. Wir sind ja da! Nun haben wir Schwimmbad, Sauna, Töpfer-, Handwerks- und Computerraum für uns allein.
Wer sich nun fragt, was eine Folkshøgskole ist, ganz einfach: jedenfalls hier ist das eine Art Internat, auf dem Behinderte und nicht behinderte Jugendliche ein Jahr lang zur Schule gehen können, "andere" Fächer haben und sich weiterentwickeln können. Leider gibt es etwas Vergleichbares meines Wissens nach in Deutschland (noch) nicht. Hier in Norwegen gibt es verschiedene Arten dieser Schulen.
Sonntag haben wir eine Tour gemacht und waren unter anderem am offenen Meer. Es war super, mal wieder die Nordsee zu sehen und zu riechen! Ein Fjord ist doch schon etwas anderes...;) Auf unserer fahrt ins "Ungewisse" (wir hatten kein Ziel, wollten nur etwas sehen), sind wir auch in einen Ort gekommen, der ganz weit abgeschlagen war von jeglicher Zivilisation lag. Kein Supermarkt, nein, noch nicht mal einen Frisör gab es dort! Weder Autos, noch Fahrräder haben wir sehen können.
Plötzlich sahen wir einen Mann und beschlossen, ihn zu fragen, wo genau wir sind. Gesagt, getan. Er grinste uns an und zur Antwort bekamen wir aus dem grinsenden Gesicht: "Am Ende der Welt." Ja, genauso haben wir uns auch gefühlt. Es hat einfach genau gepasst und wir mussten uns das Lachen verkneifen. Als wir aus dem, wir nannten es liebevoll "Geisterort" wieder draußen waren, fuhren wir langsam aber sicher zwischen den Fjorden und Bergen bei angenehmem Sonnenschein auf viel zu engen, kurvenreichen Straßen Richtung Heimat.
Gelernt haben wir: der Weg ist das Ziel! Wie wahr, wie wahr... Einfach eine schöne Tour durch die Natur Norwegens. Wir sind quasi durch ein Bilderbuch gefahren!