Unser Ausflug nach Cluj-Napoca
Dieses Wochenende wollten wir mal raus aus Baia Mare, weshalb wir uns entschieden haben, über das Wochenende nach Cluj-Napoca (Klausenburg) zu fahren.
Am Samstagmorgen hat der Wecker um sechs Uhr früh geklingelt. Dann hieß es duschen, frühstücken und zum Busbahnhof laufen. Mit dem Bus waren wir rund drei Stunden unterwegs, bis wir etwa um zehn Uhr in Cluj angekommen sind. Die Verbindung zwischen den beiden Städten ist sehr gut, da fast jede Stunde ein Bus fährt.
Cluj-Napoca (deutsch Klausenburg; ungarisch Kolozsvár) ist die zweitgrößte Stadt Rumäniens und Hauptstadt des Kreises Cluj in Transsylvanien (Siebenbürgen). Die Stadt hat circa 324 576 Einwohner, was im Vergleich zu der Einwohnerzahl von Deutschlands zweitgrößter Stadt Hamburg relativ wenig ist (~1 814 597 Einwohner). Cluj ist eine Universitätsstadt, weshalb es hier viel internationalen Einfluss gibt – ich bin einigen Deutschen begegnet – und eine Menge junger Menschen unterwegs sind.
Unser erstes Ziel in der Stadt war der Festungshügel (Cetatuia). Zwischen 1713 und 1716 haben die Österreicher auf dem Cetatuia-Hügel eine neue Verteidigungsanlage errichtet und Teile dieser Befestigung sind bis heute erhalten. Die Einheimischen lieben diesen Hügel, da er einer der romantischsten Plätze der Stadt ist. Die Menschen sagen, dass jeder Bewohner eine Liebesgeschichte hat, die dort begann. Der Hügel ist zentrumsnah gelegen, ruhig und die meisten kommen hier her um zu entspannen, um ein Buch zu lesen oder einfach um dem Lärm der Stadt für einige Stunden zu entkommen. Zahlreiche Stufen führen hinauf und der Hügel ist überall mit wunderschönen Blumen und Bäumen bepflanzt. Auf halber Strecke ist ein kleines Café, in welchem wir erst einmal einen leckeren Kaffee getrunken und die wunderschöne Aussicht genossen haben.
Danach sind wir durch das Zentrum geschlendert, waren auf dem Markt und haben das Herbstfest besichtigt. Es war mehr oder weniger ein deutsches Fest, denn in dem einen Zelt war eine Messe, auf welcher deutsche Firmen geworben haben und in dem anderen Zelt hat eine Band deutsche Volksmusik gespielt und es gab Bier, Brezeln et cetera. Wir sind dort allerdings nicht sehr lange gewesen.
Später haben wir einen kurzen Abstecher zu unserem „Retro-Hostel“ gemacht und sind dann gleich wieder weiter um die Stadt unsicher zu machen. Wir waren in einer Ausstellung im kunsthistorischen Museum, welches sich im Stadtpalast befindet und die Arbeiten von rumänischen Künstlern zeigt. Es waren hauptsächlich Portraits von rumänischen Fürsten und Königen der vergangenen Jahrhunderte.
Da wir Glück mit dem Wetter hatten, haben wir natürlich auch den botanischen Garten besichtigt. Der Garten erstreckt sich heute auf knapp 14 Hektar, auf denen über 11.000 Pflanzen aus der ganzen Welt wachsen. Die Anlage ist in mehrere Zonen aufgeteilt: es gibt den Mittelmeergarten, das Rosarium, den Japanischen Garten sowie den Römischen Garten. Es war wirklich wunderschön. Außerdem waren wir im Stadtpark, welcher am Ufer des Flusses Somesul Mic liegt und er ist der Ruhepol der Stadt. Er besteht aus einer großen Allee, dem Chios-See mit zahlreichen Tretbooten, einem Musik-Pavillon und einem Sommertheater.
Abends haben wir dann einige Freiwillige getroffen, die ihren europäischen Freiwilligendienst in Cluj-Napoca absolvieren. Lena und Johanna habe ich in Deutschland auf dem Vorbereitungsseminar getroffen und sie haben ihre freiwilligen Kollegen aus Griechenland und Portugal mitgebracht. Sie arbeiten in einem Kindergarten. Wir haben super leckere Cocktails getrunken und waren später noch in einer Bar.
Am Sonntagmorgen haben wir frisch zubereitete Pfannkuchen zum Frühstück bekommen. An dieser Stelle möchte ich kurz erwähnen, dass wir für Übernachtung UND selbstgemachtes Frühstück gerade einmal vierzehn Euro pro Person gezahlt haben.
Nachdem wir ausgecheckt hatten sind wir ins ethnographische Museum Siebenbürgens gegangen. Die Exponate geben einem einen guten Überblick über das ländliche Siebenbürgen und seine Bräuche während der Zeit zwischen dem 18. und 20. Jahrhundert.
Wir haben dann recht schnell festgestellt, dass wir die meisten Touristenattraktionen bereits abgehackt haben, weshalb wir den restlichen Tag durch die Stadt geschlendert sind und schließlich im „Samsara Foodhaus“ gegessen haben. Das ist ein Lokal, welches sich auf vegane und vegetarische Gerichte spezialisiert hat und wir waren etwas überrascht, so ein Restaurant zu finden, weshalb wir es natürlich testen mussten. Es war richtig lecker und ich kann es nur weiter empfehlen - falls ihr mal nach Klausenburg kommt!
Gegen Abend haben wir dann den Bus zurück nach Baia Mare genommen. Leider standen wir erst einmal im Stau, weil es einen Unfall gegeben hatte, aber am Ende waren wir nicht viel länger unterwegs und sind sicher und glücklich wieder in Baia Mare angekommen.