Und das Abenteuer beginnt...
Morgen geht's los! Raus aus meinem ostfriesischen Dorf und in die weite Welt... oder in ein polnisches Dorf.
Erstmal hallo an alle, die sich irgendwie hierher verirrt haben! Auf diesem Blog werde ich regelmäßig von meinem Freiwilligendienst in Polen berichten (so der Plan) und es wird euch hoffentlich so viel Spaß machen wie mir. Die wichtigste Frage zuerst: Was will sie denn in Polen? Das ist eine längere Geschichte, die mich vom Europahaus in Aurich bis in die Stadt Cluj-Napoca in Rumänien und schließlich nach Dresden geführt hat. Auch wenn diese Reise nicht ganz so lief wie geplant, habe ich in ihrem Laufe ganz wunderbare Menschen kennengelernt, die an dieser Stelle mal gegrüßt sind.
Ich war vor meinem Entschluss noch nie so wirklich in Polen und das Einzige, was ich wusste, war, dass die Leute dort nett sind und die Schokolade lecker ist und wenn das nicht Grund genug ist, dann weiß ich auch nicht. Meine Einsatzstelle ist das Kulturhaus und die Bibliothek in Trzebiel, wo ich verschiedene Aufgaben übernehmen und eigene Projekte entwickeln werde. Mit meinen Eltern war ich im Vorfeld schon einmal kurz da und bin mit leuchtenden Augen zurückgefahren, weil es mir so gut gefallen hat. Ich hoffe, dass sich das auch bei meiner Arbeit bestätigen wird, mache mir aber wenig Sorgen, vor allem nach Gesprächen mit meiner Vorgängerin, die sich dort sehr wohlgefühlt hat.
Wohnen werde ich etwas davon entfernt in der Stadt Zary, in einer WG mit zwei anderen Freiwilligen. Wir sind alle drei noch minderjährig, das könnte also lustig werden, auch wenn es natürlich erstmal eine ganz schöne Umstellung ist, das bequeme Elternhaus zu verlassen und sich plötzlich selbst um alles kümmern zu müssen. Aber das hat das Erwachsenwerden so an sich. Richtig? Morgen geht es also los, von Ostfriesland bis nach Polen. Na ja, noch nicht so ganz, zuerst nehme ich an einem zweiwöchigen Tandemsprachkurs in Melaune teil, um der polnischen Sprache wenigstens etwas näher zu kommen (es ist wirklich fantastisch, wie viele verschiedene Sch-Laute man in einem Wort unterbringen kann – solange man es als unerfahrene Deutsche nicht aussprechen muss).
Bis dahin stelle ich mich der Frage, wie man für ein Jahr packt und natürlich den Abschieden. Meine Abschiedsfeier, Familiengrillen, das letzte Treffen beim McDonald’s unseres Vertrauens, von meiner Freundin das letzte Mal nach Hause gebracht werden. Jeder geht jetzt in eine andere Richtung, in die Ausbildung oder ins Studium und auch wenn wir zwischendurch nach Hause kommen, fühlt es sich doch wie das Ende von etwas an. Na ja, wir wollen hier nicht zu sentimental werden und wie es in einem meiner früheren Lieblingsbücher heißt: Der Abschied war schwer – bis ich ihn hinter mir hatte. Dann war es das Leichteste der Welt.