Und alles war orange...
Der diesjährige Königinenntag in Amsterdam hatte viel zu bieten: Von der Krönungsfeier über das internationale Flair bis hin zu einem Armin van Buuren Konzert. Für jeden Geschmack war etwas dabei.
Entweder hasst man nach diesem Tag die Farbe Orange oder man liebt sie. Denn der diesjährige Königinnentag in Amsterdam war ein Meer aus orangenen Flaggen, Hüten und T-shirts. Die Werbe- und Verkaufsbranche hatten schon Wochen zuvor damit begonnen das ganze Land auf diesen historischen Tag einzustimmen. Überall wurden Fanartikel und Kitsch angeboten. Es war ein bisschen vergleichbar mit dem deutschen Karneval, da es letztendlich ein Tag der verrückten Verkleidungen mit viel Alkohol war.
Knapp eine Millionen Menschen kamen zu diesem nationalen sowie internationalen Großereignis, was sowohl Royalisten als auch gewöhnliche Partymacher in Massen anzog. Schließlich ist der 30. April ein nationaler Feiertag und es wird folglich nicht gearbeitet.
Historisch war der Tag insofern, als das nicht nur ein „gewöhnlicher“ Königinnentag war, sondern, dass es der für eine lange Zeit der Letzte war. Schließlich hat an diesem Tag Königin Beatrix abgedankt, um die Krone an ihren ältesten Sohn Wilhelm-Alexander weiter zu geben. Die Zeremonie fand im Königspalast von Amsterdam, vor welchem mehrere zehn Tausende Menschen gebannt auf das erste öffentliche Auftreten der Royals warteten. Natürlich ist das ein bewegender Moment so ein Ereignis hautnah miterleben zu dürfen, auch wenn man kein Niederländer ist.
Darüber hinaus hatte der Königinnentag noch wesentlich mehr zu bieten: Ganz vorne weg steht natürlich das internationale Flair, das überall zu hören und spüren war. So überrascht es nicht, dass Niederländisch an diesem Tag fast weniger zu hören war als andere Sprachen. Auf den vielen Kanälen waren unzählige Boote mit Feierlustigen und lauter Musik unterwegs. Die Staus, die dadurch entstanden, machten jedoch keinem etwas aus. Überall in den Straßen befanden sich kleine Imbissstände, bei denen von der pakistanischen bis zur surinamischen Küche alles angeboten wurde. Floh- und Trödelmärkte säumten ebenso die Straßen wie zahlreiche Benefizveranstaltungen. Dabei fiel es manchmal schwer die Orientierung zu behalten, da die Menschenmassen teilweise erdrückend waren. Und die Polizei war auch ironischerweise keine echte Hilfe: Bei Orientierungslosigkeit konnten die wenigsten Polizisten weiter helfen, da der größte Teil der mehr als 10.000 Ordnungshüter nicht aus Amsterdam kam, sondern aus andern Teilen des Landes.
Die starke Präsenz der Polizei war gut und notwendig, um gewalttätige Auseinandersetzungen zu vermeiden.
Ansonsten war überall Musik zu hören, wie z.B. auf dem Museumplein oder dem Rembrandtplein, einer der größten öffentliche Plätze in Amsterdam. Auch der niederländische Weltklasse-Dj Armin van Buuren veranstaltete ein Konzert im Rahmen des Kingsland-Festival. Anderthalb Stunden trance music vom feinsten.
Und nach 12 Stunden auf den Beinen, Musik in den Ohren, Menschenmassen vor Augen und schöne Erinnerungen im Gedächtnis fiel es nicht schwer, sich von diesem einmaligen Tag zu verabschieden.