Un jour je suis né depuis j'improvise
Ein Interview mit einem Coach der Improvisationsgruppe "Les mots dits" in Ottignies, Belgien über das Improvisationstheater bei der Non-Profit-Organisation "Arrêt Culture".
Die belgische Non-Profit-Organisation „Arrêt Culture“ hat es sich zur Aufgabe gemacht, Einzelpersonen oder Personengruppen bei der Organisation von Veranstaltungen zu helfen.
Ob Hilfe bei der Kommunikation, der Kontaktaufnahme mit Künstlern oder der allgemeinen Struktur- der Arrêt Culture hilft treu seinem Leitspruch „You want, We create!“
Ein Bestandteil der Arbeit der Organisation ist, es eine Vielzahl von Improvisationstheatergruppen verschiedener Niveaus in den belgischen Städten Brüssel, Ottignies und La Hulpe zu unterstützen. Dabei stellt sie den Improvisationstheater-Teams Räume, bietet Fortbildungen zur Ausbildung zum Coaching der Gruppen an und hilft bei der Organisation von Improvisationsturnieren.
Das Interview mit Stéphanie Khouzam, langjähriger Coach mehrerer Improvisationstheatergruppen gibt einen persönlichen Einblick in ihre ehrenamtliche Arbeit für die Non-Profit-Organisation Arrêt Culture.
„Je suis né. Depuis j’improvise“ (Ich wurde geboren- seitdem improvisiere ich) lautet das Motto der Improvisationsgruppen des Arrêt Cultures. Wie bist du zum Improvisationstheater gekommen? Was begeistert dich daran so?
Ich habe mit dem Improvisationstheater schon sehr jung angefangen, mit sieben. Mich hat es sofort sehr begeistert, denn Improvisationstheater ermöglicht es, verschiedene Welt zu kreieren, Geschichten zu erzählen und verschiedene Personen zu spielen, denen die unglaublichsten Dinge passieren! Als Erwachsene regt es die Kreativität an, man lernt in einem Team zu arbeiten, einander aktiv zuzuhören und vor allem ist es eine gute Möglichkeit sich nach der Arbeit in einem lockeren und spielerischen Rahmen zu entspannen!
Wie kamst du nun zum Arrêt Culture? Was gefällt dir dort als Coach?
Hm, wie bin ich zum Arrêt Culture gekommen? Nun ja, ich hatte Lust, eine Struktur aufzubauen, die es mir ermöglicht meine Leidenschaft an möglichst viele Leute weiterzugeben. Ich bin auch als Coach in Unternehmen für Teambuilding und Kommunikationsseminar zuständig, wo ich Improvisationstheater als Mittel einsetze- mit Erfolg. Ich finde es genial, das weiterzugeben, was ich gerne mache und zu beobachten, wie gut es meinen Schülern tut.
Warum würdest du den Arrêt Culture weiterempfehlen?
Ich würde ihn weiterempfehlen, weil bei uns das Individuum und die Gruppe im Mittelpunkt stehen. Wir denken und handeln nur in diesem Sinn. Diese Struktur wurde gegründet, damit sich die Mitglieder darin wohl fühlen. Und noch mehr als das, sie sollen sich wie in einer großen Familie fühlen.
Angenommen, du hättest sehr viel Geld und Möglichkeiten- was würdest du am Arrêt Culture verbessern?
Wenn ich „zu viel“ Geld hätte, würde ich ein großes Gebäude alleine für den Arrêt Culture kaufen. Ich würde auch versuchen, unsere Angebote kostenlos oder zumindest günstiger anzubieten, damit noch mehr Menschen die Möglichkeit hätten, daran teilzunehmen.
Was sagst du zum Improvisationstheater in Belgien? Und welche Rolle spielt deiner Ansicht nach der Arrêt Culture dabei?
Improvisationstheater ist in Belgien sehr populär, es gibt zahlreiche verschiedene Gruppen. Jede hat ihren eigenen Schwerpunkt. Die anderen Ligen setzen vor allem (ich würde sogar sagen nur) den Schwerpunkt auf die Aufführungen, während unser Schwerpunkt im Wohlergehen unserer Mitglieder liegt. Wir wollen, dass die Improvisation ein Hobby ist, eine Freude und eine Möglichkeit seine Persönlichkeit individuell und in der Gruppe zu entwickeln.
Glaubst du, dass die Gruppen durch Facebook und die Homepage bekannt werden oder läuft das eher über Mund-zu-Mund-Propaganda?
Ich würde sagen, sowohl als auch, aber auch über unsere Internetseite „agenda.be“ und natürlich durch glückliche Mitglieder.
Du warst selber eine der Hauptorganisatorinnen des ersten Improvisationsturnier des Arrêt Cultures, durch welches auch Außenstehende einen Einblick in seine Arbeit bekommen konnten. Wie hast du das Turnier erlebt und was trägt das deiner Meinung nach zum Image des Arrêt Cultures bei?
Das Festival ermöglicht zweierlei Dinge: Zum einen können die Teams (vor allem die Anfängerteams) zum ersten Mal vor einem Publikum auf die Bühne treten, das zum einen aus Leuten besteht, die Improvisationstheater gut kennen (und deshalb wissen, welche Schwierigkeiten es gibt) sowie zum anderen aus ihnen wohlwollenden Menschen, Freunde und Familie.
Wie wäre es mit einer kleinen Improvisationsübung am Schluss? Vervollständige bitte den Satz: Improvisationstheater beim A.C. ist…
…sich ins Abenteuer zu stürzen!