The full Irish experience!
Seit fast zwei Monaten erlebe ich nun Irland und es ist genau so, wie ich es mir vorgestellt habe.
Liebe Freunde,
um euch etwas auf dem Laufenden zu halten, kommt hier mein zweiter Tagebucheintrag aus Irland. Ich hab ihn wieder ein bisschen nach Themen gegliedert. :-)
Reisen:
Mittlerweile war ich nun schon mehrere Male in Dublin und kenne die meisten Sehenswürdigkeiten. Eine Orientierung dort habe ich aber noch nicht. Das kann auch noch etwas dauern, ich bin ja schließlich ein Mädchen vom Land. ;-)
Ansonsten habe ich natürlich auch die nähere Umgebung erkundet. Darunter sind einige wunderschöne Orte an der Ostküste Irlands und der Berg „Bray Head“. Als ich die Landschaft von dort oben gesehen habe, hatte ich zum ersten Mal das tiefe Gefühl von Irland in mir und dass ich angekommen bin und das sehe, was ich mir vorgestellt habe. Ein ähnlich schönes Erlebnis hatte ich bei einem Ausflug nach Howth, wo ich eine Klippenwanderung gemacht habe – es war einfach so wahnsinnig schön!
Als meine Schwester und ihre Familie 6 Tage zu Besuch waren, haben wir ganz viel zusammen unternommen. Wir haben Powerscourt House and Gardens besichtigt, das ist eine der schönsten Gartenanlagen in Irland. Außerdem waren wir shoppen im Dundrum Shopping Centre, dem größten Einkaufszentrum Irlands und wir waren baden im National Aquatic Centre. Endlich habe ich auch die Guinness Brauerei besichtigt und ich kann sie sehr empfehlen! Einen Tagesausflug haben wir nach Galway gemacht, eine Stadt im Westen Irlands. Das war meine weiteste Reise, seitdem ich hier bin. Mit dem Auto braucht man aber nur ca. 3 Stunden um von Dublin an der Ostküste nach Glaway an der Westküste zu fahren. Und ich muss zugeben, dort gefällt es mir von der ganzen Atmosphäre und der Landschaft her besser als in Dublin. Es zieht mich schon eindeutig etwas weg von der Hautstadt in die ländlicheren Gegenden. Am letzten Tag haben wir Newgrange, ein großes, 3000-4000 Jahre altes Hügelgrab besichtigt.
Halloween:
Halloween ist ein großes Ereignis in Irland. In der Arbeit haben wir mit den Bewohnern entsprechende Dekoration gebastelt. Wir haben Geister, Kürbisse, Fledermäuse und Spinnen aus buntem Papier ausgeschnitten und an den Wänden aufgehängt. Außerdem haben wir zwei Kürbisse ausgehöhlt und Gesichter reingeschnitzt. Das war das erste Mal, dass ich so etwas gemacht habe. Es war aber überhaupt nicht schwer und hat richtig Spaß gemacht! Auch die Schaufenster der Geschäfte und Pubs waren geschmückt und es gab spezielle Süßigkeiten und ganz viele Kostüme zu kaufen. Die Pubs haben überall Werbung für Halloweenpartys und Horrorfilmabende gemacht. Ich war auch auf einer Halloweenparty, von meinem Englischkurs aus. Die war echt super: Der Eintritt war kostenlos, genauso wie Essen, Trinken und Live Musik. Und ich hatte nur einen 15-minütigen Fußweg dorthin. Es übertraf also alle meine Erwartungen!
Arbeit:
Die Arbeit gefällt mir immer noch total gut. Ich lerne die Bewohner jetzt immer besser kennen. Vor allem darf ich jetzt schon immer mehr rausgehen mit den Bewohnern, z.B. spazieren oder mit dem Bus zum Friseur oder zum Einkaufen. Und die Gruppenphysiotherapie, bei der wir bis jetzt nur geholfen haben, dürfen wir demnächst wohl bald selber leiten.
Englischkurs:
Vom EFD aus bekommt man auch einen Sprachkurs finanziert. Meiner ist schon vorbei. Ich hatte einen Englischkurs über 4 Wochen mit je 3 Stunden. Das hat mir aber ehrlich gesagt auch vollkommen gereicht. Mir ist nämlich lieber, wenn ich nicht die Verpflichtung habe, zu dem Kurs zu gehen, sondern in der Zeit was anderes machen kann... Was aber gut war: wir haben einige umgangssprachliche Begriffe gelernt und irischen Slang. Also: What’s the craic?
Passt jetzt zwar nicht zur Überschrift, aber wenn ich grad dabei bin. Ich lerne nicht nur irischen, sondern auch amerikanischen Slang! Zusammen mit einer anderen Freiwilligen in meinem Projekt war ich bei einem traditionell irischen Tanzabend und dort haben wir uns mit ein paar amerikanischen Studenten angefreundet, mit denen wir nachher noch in Dublin City was trinken gegangen sind. Jetzt kenn ich mich teilweise gar nicht mehr aus mit dem ganzen Slang und frag mich immer: Verstehen denn die Iren auch den Slang von den Amis und anders herum?
Sonstige Anmerkungen zum Schluss:
- Vielen Leuten fällt es schwer „Birgit“ auszusprechen, sowohl den Bewohnern als auch den Mitarbeitern. Deshalb sagen sie den englischen Namen „Bridget“
- Es werden ständig Songs von U2 im Radio gespielt, das ist wirklich auffällig! Wobei mir das sehr gut gefällt, es ist ja schließlich meine Lieblingsband.
- Anfangs fand ich die Sonderangebote in den Supermärkten so schlimm. Wirklich überall sind Angebote wie „Buy 3 for 5 €“ oder „Buy 1 get 1 free“. Und das heißt dann aber noch nicht, dass das ein günstiges Angebot ist. Da muss man echt vorsichtig sein. Mittlerweile hab ich mich aber schon dran gewöhnt und kaufe z.B. 3 Packungen Zahnpasta oder Schokoriegel auf einmal.
- Bei mir ist der Postkartenkaufrausch ausgebrochen. Die meisten gehören nicht zum Verschicken, sondern dazu, meine Zimmerwände zu verschönern. Ich hab jetzt bestimmt schon über 20...
- Nächstes Wochenende werde ich nach Schottland fliegen.
Bis demnächst. Lasst doch bitte bitte auch mal was von euch hören!
Eure Birgit
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