Styleparadies Japan
Ein Blick um sich, auf der Suche nach einem Fehler, einem ungestylten Japaner – erfolglos. Tokyo, die Stylemetropole. Perfekte Kombinationen und auffällige Outfits sind hier an der Tagesordnung.
Ein Blick um sich in Tokyo, auf der Suche nach einem Fehler, einem ungestylten Japaner – erfolglos. Scheinbar scheint hier jeder seine Garderobe sorgfältig ausgewählt zu haben. Frisur passt zum Make-up, Jacke zu den Schuhen und Hose zum Oberteil.
Klingt ja auch nicht so schwierig, handelt es um einen gewöhnlichen grauen Nadelstreifenanzug, der mit allem kombinierbar ist. Aber hier geht es um ausgefallene und spezielle Styles. Man fühlt sich eher auf einer Modeschau, denn inmitten einer Stadt, wo die Leute zur Arbeit hetzen. Man versucht sich mit seiner Aufmachung von der Masse abzuheben und sich zu unterscheiden. Daher auch das flippige Styleparadies. Da gibt es auch keinen Unterschied zwischen Frauen und Männern, denn auch bei diesen sitzt alles perfekt. Am meisten Zeit wird in Haare investiert. Kunstvolle Föhn-Frisuren, verruckte Schnitte, mit viel Haarspray fixierte Konstruktionen. Auch bei den Frauen sind die Haarprachten, die oft einen gutsitzenden Pony beinhalten makellos. Um sich noch mehr von der Masse abzuheben, werden diese zusätzlich gefärbt. Doch die Auswahl an Farben ist jedoch begrenzt. Es kann nur zwischen wasserstoffblond, caramellbraun und einem dunkleren Braunton ausgewählt werden. Aber dafür sind die zierenden Haarbänder dann umso spezieller. Riesige Mikimaus-Maschen, Rüschen, diamantbesetzte Spangen, Haarreifen und künstlicher Haarersatz krönen die Köpfe. Umso größer, desto besser. Im Moment sind aber auch Hüte der letzte Schrei. Super arrangiert, sind auch sie ein ideales Accessoire.
Frauen gleichen schon fast Barbiepuppen. Mit ihren niedlichen Spitzenoberteilen, kurzen Röckchen und Highheels. Auch die zarten Rougebäckchen erinnern an zierliche Püppchen. Oft werden auch Kunstwimpern angeklebt, um größer wirkende Augen zu bekommen. Auch die Fingernägel werden in den zahlreichen Nailstudios immer gepflegt, angeklebt und verziert. Die Japanerinnen sehen aber nicht billig, sondern süß und elegant aus. Kein Wunder, dass sie sich so weiblich machen müssen, denn auch die Männer sind sehr zierlich mit ihrer schmalen Figur. Nicht wie in unseren Breitengraden besitzen diese breite Schultern oder einen sehr maskulinen Körper. Auch die perfekten Haare tragen nicht gerade dazu bei, männlicher zu wirken. Trotzdem haben sie eine faszinierende Wirkung auf uns, denn sie sehen keinens Wegs schlecht aus, sondern halt einfach gepflegt und gestylt.
Aber es gibt nicht nur die perfekten, schönen und süßen Japaner, sondern es gibt auch die Freaks. Je nach Stadtteil lungern diese in Gruppen herum. Punks mit langen, gegelten Haaren, die nach allen Seiten abstehen. Komische Plateau-Schuhe und knallige Farbkombinationen. Auch die Kleidung ist hier nicht mehr süße löchrige Spitze, sondern aufgerissene Hosen und Netzkleidung.
Jeder findet in Japan also sein Milieu, oder verblasst einfach vor Neid, da er neben den Stylikonen unterzugehen scheint.