Stockholm
Hach, Abenteuer in der Hauptstadt Schwedens, aber vor allem tolle Begegnungen mit alten und neuen Freunden ;) und mein Geburtstag ;)
Sooo, wie versprochen kommt jetzt der Bericht über meine Abenteuer in und bei der Hauptstadt Schwedens.
Ich muss echt sagen, ich hatte wundervolle 11 Tage in Stockholm. Es hat angefangen mit einem Wochenende mit meinen zwei alten Klassenkameraden Johanna und Jonathan. Die beiden kamen extra für ein Wochenende nach Stockholm, was ich sehr toll fand!!
Wir hatten eine wundervolle Zeit mit durch die Stadt laufen, plaudern und Spaß haben. Sightseeinghighlight war eindeutig ein Ausflug in die Stockholmer Schären. Innerhalb von nur einer Stunde Schiffahrt ist man inmitten von Schwedennatur pur. Lauter kleine Inselchen mit ab und zu einem schönen roten Holzhäuschen und Bootanlegesteg oder Leuchtturm ...toll. Das Wetter war so gut, dass wir leider ziemlich verbrannt waren. An Sonnencreme hatte ich natürlich überhaupt nicht gedacht... Ansonsten war es einfach schön, gemeinsam durch die Stockholmer Straßen zu schlendern, die Häuser zu bewundern und ab und zu in die Sonne zu sitzen. Ich bin weiterhin sehr begeistert von der Stadt.
Nachdem die beiden abgereist sind blieb ich noch ein paar Stunden in der Stadt, ein bisschen einkaufen, ein bisschen Sonne genießen, ein bisschen Leute beobachten und dann ging es ab nach Järna, eine kleine Stadt eine Stunde außerhalb von Stockholm. Dort habe ich bei einem supernetten Paar Unterschlupf gefunden. Sie wohnten wunderschön in einem Minidorf (6 Häuser, glaub ich waren es). Ich finde es immer toll, Leute zu treffen und kennen zu lernen, die ihre Utopie vom Leben verwirklichen und ihren Lebensstil leben. Das ist inspirierend :-) Inspirierend auf dieser Reise war aber noch viel mehr, aber dazu später mehr.
Erstmal noch meinen Tag in der Natur: da ich bei den beiden zwei Nächte war, hatte ich einen Tag zur Verfügung, den ich zum „Wandern“ nutzte. In der Nähe des Hauses war die Markierung für einen Wanderweg, dem ich einfach mal auf gut Glück gefolgt bin und das war absolut die richtige Entscheidung! Er führte mich durch einen dichten Wald, aber auch durch einen sehr lichten Wald. Der Weg war sehr spannend, kein eindeutiger Pfad sondern kreuz und quer durch Feld und über Felsen. Man musste ständig auf der Hut sein, die Markierung nicht zu übersehen. Sehr schön!!
Mittags habe ich mich ein bisschen auf einem riesen Felsen gesonnt, das Wetter war nämlich immer noch wundervoll. Dann gings wieder zurück über Stock und Stein. Wandern in Schweden macht Spaß!
Am nächsten Tag ging es dann wieder rein nach Stockholm. Das war ein krasser Kontrast zur Ruhe der Natur am Tag zuvor. Am Abend bin ich dann auf und habe die Unterkunft für die nächsten 5 Tage über Ostern gesucht. Das war ein Pfadfinderhaus, 25 Minuten von Stockholm. Direkt am See. Hier sollte der Kurs: LEAD PEACE stattfinden. Er wurde organisiert von IAL, das ist der schwedische Zweig des SCI (meine Workcamporganisation).
Tja, und da gings dann mit der Inspiration erst so richtig los ;) Insgesamt kamen circa 40 Leute aus 25 Ländern um gemeinsam mehr über Frieden, Nonviolent Communication und friedvolles Leiten zu lernen. Und es waren so viele tolle Menschen dort versammelt! Ursprünglich hatte ich mich für den Kurs nur beworben, weil das Zusammenkommen so vieler verschiedener Menschen meistens viel Spaß bedeuten. An dem Inhalt war ich damals nicht in erster Linie interessiert. Aber ich muss sagen, das hat sich im Laufe des Kurses eindeutig verändert. Nonviolent Communication ist eine wirklich praktische Methode um Konflikte auf verschiedenen Ebenen zu lösen. Einige von uns waren hauptsächlich an der Diskussion von Alltagskonflikten interessiert, aber wir hatten auch Teilnehmer aus Ländern, in denen anderes so viel wichtiger ist. Wir hatten beispielsweise Israelis und Palästinenser und bei mir wurde das Interesse für den Konflikt dort geweckt. Wusstet ihr, dass es dort Straßen gibt, die von bestimmten Leuten nicht benutzt werden dürfen, nur weil sie Palästinenser sind??!! Ich hatte davon ja schon mal gehört, aber so richtig interessiert hat es mich nicht, so sehr ich mich schäme, das zu sagen. Jedenfalls ist das Apartheid dort und absolut unwürdige Bedingungen. Einer der Teilnehmer hatte zu fürchten, dass er nicht so schnell bei seiner Familie ankommt da er nicht weiß, ob er auf der schwarzen Liste steht...
Der Kurs, sein Inhalt und seine Teilnehmer haben mich schwer beeindruckt und warum nicht das nächste Workcamp in Palästina machen...? Dort kann man vielleicht etwas mehr bewirken als hier... wer weiß, dort gibt es jedenfalls noch einiges zu verändern...
Ach und jetzt ist der Bericht schon wieder so lang, dabei will ich doch noch über meinen Geburtstag berichten. Der war nämlich echt schön!!! Wir haben mit einem schönen ausgedehnten langen Frühstück hinter dem Haus begonnen. Das fand ich sehr toll, dass man einfach spontan beschließen konnte, alles raus zu verlegen und dafür nicht mal einen weiten Weg gehen musste. Es waren nette Stunden in der Sonne. Am Abend hatten wir einen Chorauftritt zu den Walpurgisnachtfeiereien. Danach wurde dann auf dem See ein Feuerwerk gezündet, das toll anzuschauen war. Wer hat schon ein Feuerwerk an seinem Geburtstag? Ein riesen Feuer gab es auch noch. Hinterher hat dann der Chor noch eingeladen und da ist dann der Abend schön ausgeklungen.
Es war ein schöner Tag aber ich möchte auch sagen, er wäre nicht so schön gewesen ohne die ganze Post aus Deutschland!!!! Ich danke euch allen sehr, ich hab mich sehr gefreut über all die lieben Grüße und Wünsche!
Derzeit bin ich mit meiner Zula beschäftigt, was viel Zeit in Anspruch nimmt, aber ich will ja soviel wie möglich schaffen, bevor es am Freitag ab auf die Insel Gotland geht und am Montag dann meine Eltern kommen...
Ich wünsch euch eine gute Zeit (und hoffe, ihr habt besseres Wetter, nach 2 Wochen Sonnenschein pur hat es gestern mal wieder geschneit...)
liebe Grüße, Edda
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