Sonnenbaden in Daunenjacke.
Mid-term Training und Frühlingsgefühle in Vilnius.
Der letzte Eintrag ist zwar noch nicht so lange her.... Aber es ist schon wieder so viel passiert, dass ich es lieber gleich niederschreibe, bevor ich es noch vergesse.
Vilnius:
Eine Familie aus meiner Schule lud Dusan und mich zu sich nach Hause zum Essen ein. Jetzt bin ich schon fast 6 Monate hier in Litauen und es war das erste Mal, dass ich bei einer litauische Familie zu Gast war. Wir wurden nach der Schule mit dem Auto abgeholt und sind dann in eine kleine, gemütliche Einfamilienhaussiedlung gefahren. Dusan und ich waren ganz überrascht, dass nicht alle Menschen in den grauen Plattenbauten wohnen. Wir hatten einen schönen Abend mit Essen, Bier und Spiele spielen. Ich hoffe es findet sich noch einmal die Gelegenheit, mit dieser Familie gemeinsam etwas zu unternehmen.
Kaunas:
Die Kaunas-Geburtstagsfeier war auch super! Ich bin immer total glücklich, wenn ich die anderen Freiwilligen wiedersehe. Und dieses Mal war durch meinen Heimataufenthalt auch eine längere Zeit zwischen den Wiedersehen.
Mid-term-Training:
Und dann begann auch schon das Mid-term-Training. Ja, es war wunderbar. Es war eine etwas andere Gruppe als bei meinem On-arrival-Training, aber die meisten Freiwilligen kannte ich schon. Wie auch schon beim letzten Training ging es darum, uns aus unserer „Comfort Zone“ in unsere „Challenge Zone“ zu bringen. Mit dem Bootausflug vom letzten Mal bin ich allerdings direkt in meiner „Panic Zone“ gelandet. Da jetzt der See weder richtig vereist war, noch komplett aufgetaut, blieb mir ein solcher Bootsausflug diesmal glücklicherweise erspart. Allein schon das Betreten des wackligen Stegs für die Verabschiedungszeremonie des Mid-term Trainings löste bei mir Panik aus. Selbst der Trainer wiederholte noch einmal, dass er während der damaligen Bootstour die ganze Zeit am Ufer gestanden hat und jeden Moment damit rechnete, dass wir untergehen...
Des weiteren haben wir noch ganz, ganz viel über unsere Gefühle gesprochen. Damit sind meine Gefühle für die nächsten drei Monate definitiv aufgebraucht!
An einem Abend wollten Clara, Elina und ich noch eine kleine Fahrradtour um den See machen. Bei Anbruch der Dunkelheit, mitten in den litauischen Wäldern und ohne Karte fiel uns auf, dass unsere Fahrräder keine Lichter haben. Nach einigem Hin und Her haben wir uns aber dann für die Rückkehr entschieden. Noch ein weiteres „Panic Zone“ Erlebnis hätte ich nicht verkraftet. Zumal wir während unserer Radtour streckenweise von wild gewordenen Wachhunden der Litauer verfolgt wurden.
Frühling:
Ja, auch in Vilnius kann es einen Frühling geben! Wir konnten es auch nicht so wirklich glauben. So haben Pauline und ich die ersten Sonnenstrahlen sofort für einen Spaziergang am Flussufer ausgenutzt. Und siehe da: Wir entdeckten eine Wiese! Und als wir weitergingen kamen wir sogar in einem Park an! Dieser Park ist wirklich sehr schön. Als wir schon grübelten, ob wir überhaupt noch in Litauen sind, entdeckten wir das nächste graue Haus und wurden wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt.
Heute, bei sonnigen 12 Grad, sind wir mit Eis und Buch bewaffnet zu unserer neu entdeckten Wiese gewandert. Dort trafen wir dann auf andere Menschen (Wo kommen die vielen Menschen auf einmal her?), die ebenfalls die ersten Sonnenstrahlen genießen wollten. Einige tranken sogar ein Bier, obwohl Alkohol trinken in der Öffentlichkeit doch verboten ist. So aufmüpfig hatte ich die Litauer gar nicht in Erinnerung...
Schule:
Für meine Schule arbeite ich zur Zeit mein eigenes Projekt aus. Ich möchte gerne mit den Kindern filzen und bin dabei, alle Materialien zu sammeln. Zuerst geht es aber nächste Woche mit den Kindern nach Kaunas in die Kletterhalle. Drei andere Freiwillige arbeiten dort und haben uns für ein kostenloses Klettertraining eingeladen.
Osterferien:
Das Reiseziel für meine Osterferien steht fest. Es ist: Russland! Genauer gesagt Sankt Petersburg.
In der zweiten Aprilwoche geht es für 7 Tage in ein Land, vor dem sich die Litauer gerade besonders fürchten. Morgen wird das Visum beantragt und erst wenn das genehmigt wird, steht die Reise zu 100 % fest. Ich freue mich schon so!!!
Filmfestival:
Zur Zeit läuft gerade ein deutsches Filmfestival in Vilnius. Unter anderem mit „Fack ju Göthe“. Irgendwie werden wir es aber nicht schaffen dort hinzugehen. Ist glaub ich aber nicht so schlimm.
Wir hatten schon ein sehr schlimmes französisches - Filmfestival – Erlebnis. Ende Januar oder Anfang Februar fand hier in Vilnius ein französisches Filmfestival statt. Der Film, den wir dort sahen, war so schrecklich, dass ich es komplett verdrängt habe, ihn zu erwähnen. Da mich Elina aber darauf hingewiesen hat, dass zur Zeit ein litauisches Filmfestival läuft, kamen die Erinnerungen wieder hoch...
Wie ihr seht... Wir achten auch auf unsere kulturelle Seite!