So schön ist Polen
Wroclaw hat so viele wunderbare Attraktionen zu bieten. Ein kleiner Rundgang durch Stadt von der Wassershow vor der Jahrhunderthalle über den Marktplatz bis hin zur Uferpromenade.
Ich bin so begeistert von diesem Land. Auf dem Vorbereitungsseminar haben wir zwei Arten von Freiwilligen kennen gelernt. Der eine ist der Motivierte, der nach max. zwei Monaten in ein Tief gerät. Der andere ist der Zweifelnde, der kurz vor der Abfahrt bereits im Tief ist. Ich glaube, ich gehöre eher zum zweiten Typus. Nun muss man dazu sagen, dass mein Umfeld mir auch nicht gerade Mut gemacht hat. Als ich beim Vorbereitungsseminar saß, gab es Momente in denen ich dachte: „Besser du bleibst hier. Das war überhaupt keine gute Idee nach Polen zu fahren. Warum wolltest du das bloß machen?!“ Aber seit ich hier bin, gehöre ich ohne Zweifel dem ersten Typ von Freiwilligen an. (Nun gut, da stellt sich die Frage, ob ich aus meinem Anfangstief schon raus bin oder ob es in spätestens zwei Monaten da ist).
Gleich am ersten Abend hat Wojtek, mein geduldiger Mentor, Ansprechperson und Wegbegleiter für dieses Jahr, mich mitgenommen auf eine erste Reise durch diese wunderschöne Stadt. Gestartet haben wir in einer Pizzeria, in der ich ein wenig verschämt zugegeben, dass ich absolut keine Pilze mag, wohl wissend, dass das eine der polnischen Nationalgerichte ist. Er war auch dem entsprechend enttäuscht und will mich nach einem klassischen Pilze-Sammeln vom Gegenteil überzeugen. Ein polnisches Sprichwort besagt, dass man zumindest ein Drittel gekostet haben muss, bevor man sagen darf, ob es einem schmeckt. Gilt das auch für Pilze?!
Meine kurzeitige Erschrockenheit verschwand zum Glück sofort beim Anblick der beeindruckenden Wassershow im Park der Hala Stulecia (Jahrhunderthalle). Jeden Abend um 21:30 Uhr werden die Fontaenen mit unterschiedlichen Lichtfarben angestrahlt. Die Hoehe und der Abstand der Fontaenen passen dabei perfekt zur Musik, die klassisch beginnt und dann in Popmusik uebergeht. Einfach toll.
Am naechsten Tag habe ich einen weiteren Rundgang durch Wrocław mit Wojtek gemacht. Er ist stets besorgt, dass ich mich langweilen koennte nach der Arbeit. Aber wie sollte ich in so einer Stadt? Wir sind ueber den Salzplatz gegangen, vorbei am Rathaus und haben eine Weile die Atmosphaere auf dem Marktplatz genossen. Wojtek hat erzaehlt, dass er waehrend seiner Zeit in Deutschland regelmaessig hierher fahren musste um Energie zu tanken. Das kann ich sehr gut nachvollziehen. In der Mitte des Platzes gibt es ein kleines Wasserspiel, in den unteren Etagen der Kaufmannshaeuser gibt es Bars und Restaurants und die Menschen sitzen draussen und geniessen das Leben.
Wir schlenderten weiter durch kleine Gaesschen, vorbei an schoenen Kirchen, einer riesigen Markthalle und zahlreichen architektonisch wertvollen Gebaeuden. Wroclaw ist sehr aufwendig und sehr schoen renoviert worden. Abschließend folgten wir ein Stueck dem Flussverlauf. Die Oder teilt die Stadt und hat eine kleine Insellandschaft entstehen lassen. Dementsprechend wird die Stadt auch „Venedig des Ostens“ genannt.
Auf diesen Inseln gibt es zahlreiche kleine Bars und Sitzmoeglichkeiten. Ich beendete meinen ersten Samstag in Polen auf einem Geburtstag in der WG der EVS’ler (European Voluntary Service) von TRATWA. Super, wenn man die Verbindungen auf dem Land gewoehnt ist, alle 30min in einen Nachtbus steigen zu koennen.
Do widzenia!