Saskatchewans Tierwelt
Im Vergleich zu Europa sieht man in Nordamerika viel mehr wilde Tiere. Die Prärie ist da keine Ausnahme.
Europa und Nordamerika
Anders als in Europa, das durch die stellenweise sehr dichte Besiedlung wenig Raum für wilde Tiere lässt, und selbst dort, wo Wildtiere den Platz haben, den sie brauchen, die Tiere sehr scheu sind, sind Sichtungen verschiedenster Wildtiere in Kanada nichts Ungewöhnliches.
Besonders in Abend- und Morgendämmerung sieht man häufig Gabelböcke, Weißwedelhirsche und Maultierhirsche, über Tag verschiedene Raubvögel, und auch kleinere Tiere wie Hasen oder Präriehunde sind keine Ausnahme.
Die Tierwelt der Prärie
Die Prärie beherbergt eine Vielzahl an Tieren, die es in Europa so gar nicht gibt, oder die in Europa in Gebiete verdrängt wurden, die Menschen nur schwer erreichen können. Ein gutes Beispiel dafür sind Steinadler, die hier in den Hügeln um Lake Diefenbaker nach Hasen und Schweifhühner jagen, in Europa aber nur noch in Bergregionen wild vorkommen.
Es sind viele Raubvögel, die man auf den Zaunpfählen der Ranches sieht - Falken, Bussarde, Adler. Dank der Nähe zum See sieht man ab und an auch Weißkopfseeadler, aber die größeren Steinadler tauchen über der Ranch häufiger auf. Abends sieht man ab und an Virginia-Uhus kreisen, aber auch kleinere Vögel, wie Nachtfalken, Rauchschwalben oder Arkansaskönigstyrannen bewohnen die Büsche und kleinen Bäume der Hügel.
Neben der ausgeprägten Vogelwelt und ihrer Beute gibt es hier auch Koyoten und verschiedene Paarhufer, die in den Hügeln oder den Feldern äsen, sogar Elche leben hier in der Gegend, auch wenn sie eher selten gesehen werden.
Und dann sind da noch die Schlangen.
Meine Sichtungen
In den frühen Morgenstunden oder kurz nach Sonnenuntergang tauchen Hirsche im Hof oder Hinterhof der Ranch auf, beim Camp habe ich sie sogar schon über Tag am See trinken sehen.
Koyoten hört man eher, als dass man sie sieht - besonders nach Mondaufgang schallt ihr Heulen über die Prärie, und es hat etwas Ursprüngliches, etwas wundervoll Entspannendes, dazu einzuschlafen. Aber ab und an sieht man sie auch über die Prärie rennen.
Hasen und Präriehunde laufen regelmäßig zu ihren Löchern, wenn wir mit dem Truck an ihnen vorbeifahren, und besonders die Präriehunde machen den Farmern hier zu schaffen, weil sie die Felder und Wege zerbuddeln und sich schneller vermehren als Kaninchen.
Meine Lieblingssichtungen aber sind die Bullennattern und die Steinadler. Die Schlangen, die bis zu zwei Meter lang werden können, sonnen sich auf den Tank-Deckeln vor meinem Wohnzimmerfenster und jagen auch im Camp ab und an nach Vögeln und Präriehunden, und ein Steinadler-Paar brütet nahe der Ranch, und man sieht die Elternvögel regelmäßig mit den Jungtieren über dem Camp kreisen, wo sie wohl Flugstunden bekommen.
Wenn man die Adler fliegen sieht, sehen sie gar nicht so groß aus, aber wenn sie irgendwo landen, oder nahe über den Grund gleiten, dann erkennt man erst, wie riesig diese Raubvögel eigentlich sind.
All diese wilden Tiere überall zu sehen, macht mich glücklich, und gerade wenn die Adler wieder kreisen, halte ich gerne für einen Augenblick inne und schaue ihnen einfach zu.