Sankt Petersburg
"Auf nach Russland!" Genauer gesagt nach Sankt Petersburg. Dorthin verschlägt es Finn_Sim für einige Tage, um sich Stadt und Sehenswürdigkeiten einmal näher anzuschauen.
Auf nach Russland! Mein erster Eindruck, nach dem wir die Grenze überschritten haben (zumal wir vier Mal kontrolliert worden sind), dreckig, widerlich, eklig – Wo bin ich gelandet? Ohne Scherz, keine 50 Meter nach der Grenze lag überall Müll entlang des Straßenrands. Unvorstellbar. Alles zu finden, was die Menschen nicht mehr verwerten. Sowas wie eine Müllabfuhr kennen die anscheint nicht. Nächster Gedanke – Hoffentlich sieht es in der Großstadt anders aus! Zumindest kamen wir gegen 15 Uhr im Hotel Okhtinkskaja an. Bei 27° Grad, blauer Himmel, Sonne pur, machten Laura (mit der ich zusammenreiste) und ich nach dem Zimmer beziehen auf einen Spaziergang längs des Newa Flusses.
Nach dem Abendessen ruhten wir uns eine Weile aus, doch die Ruhe hielt nicht lange an. Wir wollten was von der Stadt sehen. Zumindest ICH! Laura dachte nämlich permanent ans shoppen. Was nach einer gewissen Zeit ziemlich anstrengen wurde. Naja. Glücklicherweise hatten wir unser Geld schon vorher umgetauscht. 100 Euro sind 3700 Rubel. Dadurch, dass die Preise so enorm hoch erscheinen, verliert man völlig das Gefühl beim bezahlen. Doch davon ließen wir uns nicht einschüchtern. Auf in den nächsten Minibus der uns ursprünglich zu einem Shopping Center fahren sollte, doch wir landeten dann in einer Nebenstraße der Innenstadt. Dank meines Schatzes, der mir den tollsten und besten Reiseführer geschenkt hat, war ich super gewappnet und fand mich sofort zurecht. So ein Stadtplan kann einem schon ab und an das Leben "retten".
Zunächst liefen wir ein wenig planlos durch die Gegend, doch da die Sonne so herrlich schien, störte uns das wenig. Naja, mir machte es ein wenig das Leben schwerer, da mein Allergieausbruch am Höhepunkt war. Doch was wir alles sahen, das war es mir Wert. Über die berühmte Brücke, zum Finlandiska Bahnhof, vor dem eine wunderschöne Fontänenparade zu sehen ist, ebenso eine Leninstatue. Weiter am Sommergarten und dem Sommerpalast vorbei zum Marsfeld, auf dem das Ewige Feuer brennt. Von da an sahen wir auch die allbekannte Chram Spasana Krowi (Die Erlöserkirche). Schließlich landeten wir auf der Newski-Prospekt. Stolze 4,5 km Shopping Straße die mit den edelsten Boutiquen geschmückt ist. Diese sind wir mindestens vier Mal rauf und runter gelaufen.
Eine prachtvolle Buchhandlung zog uns magisch an, der Dom Knigi, in der wir auch prompt das erste Geld ausgaben. Für Postkarten natürlich! Gegenüber dem Dom Knigi befindet sich die Kasaner Kathedrale, ursprünglich eine Kopie vom Petersdom in Rom, doch es entwickelte sich der eigene Stil. Die Stadt war voller Menschen und das typische Klischee der russischen Frauen kann ich ohne Zweifel bestätigen. Dünn, groß und immer auf HIGH HEELS unterwegs und das mindestens zehn cm. Top gestylt, schicke Kleider, teuer. Die Frauen sind stets für den perfekten Anlass hergerichtet. Selbst wenn man nur Nahrungsmittel kaufen möchte. Aber so ist das eben.
Am nächsten Tag ging es auf Sight-Seeing-Tour. Blöderweise auf Finnisch. Schließlich reisten wir mit einer finnischen Reisegesellschaft und von Englisch keine Spur. Laura war also meine Dolmetscherin doch so einfach ist das auch nicht. Zum Glück hatte ich ja meinen tollen Reiseführer, der mich glaub ich sogar besser informierte als die Sprecherin. Es ging am Smolny-Kloster los, was jedoch nie als Kloster gedient hatte, sondern als eine private Mädchenunterkunft. Dann ein paar Gebäude die wir den Tag zuvor schon sahen und dann auf die größte Insel der Stadt. Die imposanten Astra-Säulen, Peter und Paul Burg, sowie das Admiralitätsgebäude. Schließlich kamen wir zum Isaaksplatz, an dem die drittgrößte Kuppelkirche der Welt steht, die Isaakskathedrale. In ihr haben gut 14 000 Personen Platz. Zumal ich kurz erwähnen sollte, dass die meisten Russen dem orthodoxischem Glauben angehören und diese stehen in der Kirche (deshalb so viel Platz).
Nach der Mittagspause ging es in den wunderschönen Winterpalast, in die Emeritage! Das wahrscheinlich größte Kunstmuseum der Welt. Gigantische Räume, wie die verziert sind, einfach nur unvorstellbar. So viele Sammlerstücke. Hatten eine zweistündige Schnellführung. Es war einfach proppevoll. Zumal, wenn man sich jedes Objekt ansehen möchte, so braucht man etliche Monate um es gesehen zu haben. So groß ist das. Wieder im Hotel angekommen gönnten wir uns eine kleine Pause und machten uns dann wieder zu Fuß los. Diesmal um einige Statuen wie Marx, Engels und Lenin zu sehen. Weiter zum Tauris Park, Rossistraße um danach ein paar Souvenirs zu kaufen.
Samstag fuhren wir nach Puschkin, das 25 km von St. Petersburg entfernt liegt, um den Katharinenpalast mit dem berühmten Bernsteinzimmer (das als achtes Weltwunder bezeichnet wird), zu besichtigen. Gigantische Gegend. Ein verrückt verziertes Zimmer nach dem anderen. Der Garten, riesengroß mit einem See natürlich. Danach ging es in eine großen Supermarkt. Die Finnen kaufen da so gut wie alles ein, weil es da so günstig ist. Ich blieb nur bei meinem Essen. Am Abend schlenderten Laura und ich wieder zum Newski Prospekt. Zum Katharinendenkmal, zum Alexanderplatz, um danach dann die Erlöserkirche zu besichtigen. Wunderschön. Trotz allem gibt es auch unschöne Ecken. Die Stadt ist ziemlich verstaubt und ganz viele Häuser werden restauriert. Für eine Touristenstadt nicht gerade attraktive, wenn so viele Bauten in Arbeit stehen.
Am nächsten Tag ging es nur noch heim. Ein Zwischenstopp in Wyborg, für die letzten Finnen die Chance billig einzukaufen. Natürlich gab es auch ein – Free Tax Alkoholladen – doch das war dann wieder nach der vierfachen Grenzkontrolle! Und überall muss gestempelt werden! Auf jeden Fall empfehle ich jedem einen Besuch in diese wunderschöne Stadt!
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