Reisen in Griechenland und endlich Arbeit!
Auf einmal hat enli richtig viel zu tun auf ihrer Arbeitsstelle: Zwei Theaterprojekte, ein Cinema Club, Weihnachtsschmuck basteln mit den Kindern im Nachbarort und die Bücherei inklusive Regalbau und Ausleihsystem!
Puh, endlich hab ich wieder einmal Zeit zu schreiben (*gg* Karen, Du kennst mich ja). Na ja, okay, ich geb’ zu, dass ich manchmal zu faul bin, um einen Eintrag zu schreiben. Aber wir haben jetzt echt viel zu tun hier.
Mittlerweile bin ich schon ein bisschen auf dem Peleponnes rumgereist, was sehr viel Spaß macht. Es gibt hier so viele tolle Orte. Wir waren zweimal in Athen – einmal für das On- Arrival-Training und einmal einfach so zum Shoppen. Athen ist zwar nicht die schönste Stadt, da ich sie an vielen Ecken sehr dreckig finde (liegt wahrscheinlich auch daran, dass circa fünf Millionen Menschen dort leben), aber mich fasziniert die Kombination aus neu und antik. An allen Ecken sieht man antike Tempel oder andere Monumente und direkt daneben ein neüs Haus oder eine Taverne oder sowas. Während dem Seminar hatten wir die Chance, in eine kleine Bar zu gehen, die total schön war und überhaupt nicht touristy. Echt eine tolle und gemütliche Bar, die leider keinen Namen hat, was aber auch dazu führt, dass nur Einheimische kommen.
Sonst ist Athen gut zum rumstöbern, da es viele kleine Stände und Läden gibt, in denen man Taschen, Ketten... eben Tourizeug kaufen kann. Und dann die vielen kleinen Cafés und Tavernen in Plaka. Natürlich waren wir auch auf der Akropolis: schön, aber auch sehr überlaufen von Touristen. Wir waren Gott sei Dank zu einer Zeit dort, als nicht so viele Besucher dort waren, aber es ist eben alles nach Touristen ausgerichtet.
Eine Stadt, der man unbedingt einen Besuch abstatten sollte wenn man auf dem Peleponnes ist, ist Nafplion. Total urig und gemütlich, mit vielen kleinen Gassen und Tavernen. Die Stadt hat unheimlich viel Charme! Und von der Festung (999 Stufen warten oben! Kleiner Tipp: sie hat ab 15.00 Uhr geschlossen, aber das erfährt man erst oben!) aus hat man einen tollen Ausblick.
Leider hat es dann voll angefangen zu regnen als wir am Strand waren. Aber wir wurden freundlicherweise von einem netten Griechen mit zum Bahnhof genommen und waren nur fast ganz durchgeweicht vom Regen. :-) Ach, und wir haben dort jetzt auch einen neuen Freund, einen alten Besitzer einer Taverne, der Deutsch konnte und uns eingeladen hat wiederzukommen, wir könnten dann auch bei ihm schlafen. *gg*
Leider war ich letzte Woche krank, hatte Stirnhöhlenentzündung und musste zum Arzt. Aber der war sehr lustig, ein kleiner alter Mann mit knallgrüner Brille. Er war sehr nett und sehr bemüht und hat mir gleich seine Handynummer gegeben und gesagt, ich könne ihn Tag und Nacht anrufen falls etwas ist. Aber puh, das war soo langweilig, die ganze Zeit in der kleinen Wohnung zu sein. Ich bin entweder draußen am Strand gesessen oder in meinem kleinen Zimmer und kleinen Bett gelegen. Und außer lesen, essen und schlafen kann man da nicht viel machen. Das ist okay für ein bis zwei Tage, aber fünf Tage – das war echt viel. Die anderen waren den ganzen Tag arbeiten und sind am Wochenende auf eine Insel gefahren, die ich doch auch so gern gesehen hätte. Aber ich hab immer ganz nette Besuche gekriegt von Mimis, einem Griechen, der hier freiwillige Jugendarbeit macht und bei uns um die Ecke in einer Bar jobbt. Der hat mich so gut es ging unterhalten und dann hatte ich wenigstens hin und wieder etwas zu tun.
Aber zumindest hab ich mich jetzt echt an unsere Wohnung gewöhnt und fühle mich noch wohler. Wenn man so viel Zeit an einem Ort verbringt, dann gewöhnt man sich noch viel schneller dran.
Sonst hat sich unsere Arbeit jetzt sehr gedreht, wir haben jetzt einen Wochenplan (wusste gar nicht, dass es sowas in Griechenland gibt! Okay, das ist fies, aber das passt eigentlich nicht wirklich zu der bisherigen Arbeit hier) und wir müssen tatsächlich was arbeiten! Es ist voll die Umstellung, wenn man von 0 % zu tun auf 80 % umsteigt. Aber es macht Spaß und es ist ein gutes Gefühl, endlich was zu tun zu haben.
Karen (Karenaki) und ich helfen jetzt bei zwei Theaterprojekten mit, organisieren einen Cinema Club und zeigen alternative Filme. Am Wochenende arbeiten wir in einem kleinen Nachbarort mit Kindern und basteln Weihnachtsschmuck, um ihn auf einer Art Weihnachtsmarkt zu verkaufen. Dann wollen wir jetzt endlich unsere Bücherei fertig stellen, Regale müssen gebaut und gestrichen werden und wir sollen uns ein gutes Ausleihsystem ausdenken. Zu alldem kommt noch dazu, dass wir uns zu dritt die sieben Stunden Barschichten pro Tag teilen. Das ist die langweiligste Arbeit, weil es nicht gerade spannend ist, Wasser auszuschenken. Aber wir sind ja Freiwillige... Eigentlich könnten wir echt viel aus unseren Aufgaben machen, aber leider kommen immer wieder Probleme dazwischen. Zum Beispiel dass die Computer, die wir brauchen, belegt sind, der Drucker nicht geht oder der, der uns die Farbe für die Regale bringen soll, nicht kommt et cetera. Deshalb dauert alles länger als geplant, aber immerhin können wir jetzt echt was fertig stellen.