Pfiff und es ist Halbzeit!
Dieses Ereignis gibt mir Anlass die letzten Monate zusammenzufassen.
Ich war seit Dezember wenig zu Hause. All das begann mit einer Adventsreise nach Thakek. Atemberaubende Berge, die still und imposant, wie aus dem nichts, in die weiten Höhen schießen. Trampelpfade, die nur darauf warten mit dem Moped bedüst zu werden. Einsame Höhlen, die mit Freude ein „HALLO“ ganz oft wiederholen. Sonne, die kein Erbarmen kennt außer den frühen Sonnenuntergang. Glasblaue Flüsse die im Sonnenlicht wundervoll glitzern. Doch lange konnte ich mich dort nicht aufhalten. Es ging weiter. Der Bus nach Siem Reap, Kambodscha war gebucht.
Endlich konnte ich mich auch wie ein Touri fühlen und alles fotografieren! Den Sonnenaufgang vor der Skyline von damals betrachtet: Angkor Wat. Atemberaubend, was Menschen schon vor so langer Zeit geschaffen haben. Tausende und abertausende Zeichnungen. Tempelmarathon. Ein Tempel folgt dem Nächsten - bis zum Sonnenuntergang. Todmüde ging es auf die Pubstreet. Krokodilfleisch und überall „TUK, TUK?“. Von Siem Reap ging es weiter nach Siannoukville. Ein Küstenstädtchen. Der Sonnenaufgang wurde bei einer Portion Lok lak verbracht. Danach ging es mit den Füßen ab ins blaue Nass. Kalt war es nicht. Doch ich sollte nicht in der Stadt bleiben. Ich fuhr mit der Fähre nach Koh Rong Samloem. Eine Insel vor der Küste Kambodschas. Ein Aussteiger Dorf. Lauter Weiße die dort ein „Business“ haben. Am selben Tag ging es noch zum Müllsammeln und Fische/Korallen bestaunen. Atemberaubende Unterwasserwelt, wenn man die Plastiktüte die gerade am Kopf vorbeischwimmt aufsammelt. Nach der Tour gab es ein unglaublich deliziöses Amok.
Der nächste Tag: Sandbankwanderung zur „Clear Water bay“. Der Name passt, wie die Faust aufs Auge. Auf dem Weg habe ich einen Sack Müll gesammelt. Als Belohnung gab es ein Gratis Bier. Ja, nicht alles auf der Welt kostet Geld! Dann habe ich die Aussteigerinsel hinter mir gelassen. Der Abend wurde in Kampot verbracht. Am nächsten Morgen ging es weiter nach Phnom Pehn. Die höchste Stadt die ich bis jetzt gesehen habe. Ein Paradies für Männer, die ihre Lüste gestillt bekommen wollen. Meistens Männer von älterem Semester, wie lange Beobachtungen deutlich machten.
Eine krasse Stadt. Sehr kontrastreich. Über den Dächern schwimmen Menschen in einem Pool mit Glasboden und unten durchsucht eine Frau den Müll nach etwas Verwertbarem. Geschichte gab es auch noch. Ein Besuch in einem Foltergefängnis und von einem Feld mit unzähligen Massengräbern trugen dazu bei. Doch es wurde Zeit! Zeit für „Tschüss Kambodscha“ und hallo ihr korrupten Grenzbeamten die tatsächlich 2 Dollar für einen Ausreisestempel haben wollten. Schön das man dagegen einfach nichts machen kann. Ein super Gefühl. Alles war vergessen als mir der Geruch von Laos wieder mein Dauergrinsen beschert hat. Ja. Das war die Adventszeit.
Nach dieser Zeit kommt bekanntlich Weihnachten. Das verbrachte ich zusammen mit einem „Werde wieder gesund Tee“. Der war köstlich. Silvester war dafür umso schöner. Diese Nacht verbrachte ich mit meinen Liebsten hier. Laoten, die mich nicht die ganze Zeit anstarren. Laoten, die sich über den Verkehr aufregen. Laoten, die keinen Müll einfach so in die Umwelt schmeißen. Laoten, die mich wie einen Laoten behandeln. Laoten, bei denen ich immer willkommen bin. War eine sehr schöne lange Nacht.
Nach Silvester und 2 Unterrichtstagen habe ich meinen Onkel in Laos begrüßt. Wir haben einige Zeit in Pakse verbracht, bevor wir uns ein Auto gemietet haben und Laos von Süd nach Nord und wieder zurück befahren haben. Das war vor ungefähr 4 Wochen. Momentan habe ich ein 3 Tages-Wochenende. Das heißt, ich bin die letzen Wochenenden immer auf Achse gewesen. Ich war in Sekong einen Freund besuchen und auf dem Rückweg in Paksong, der Kaffeehauptstadt von Laos. Dann habe ich ein Wochenende auf der Mai Savanh Farm verbracht. Die Farm wird von Mischa, der aus dem deutschen Süden kommt, geleitet.
Und jetzt habe ich noch eine Woche, bevor das Zwischenseminar startet.