Persönlicher Wahlkampf
In London läuft die Wahlwerbung häufig persönlich an Ständen ab - trotzdem bleibt es schwer sich eine gute eigene Meinung zu bilden. Was sind eigentlich die Ansichten und Ziele der einzelnen Vertreter?
Nur noch wenige Tage, dann ist es hier soweit: die Europawahlen sind jetzt zum Greifen nahe. In der letzen Zeit ist auch die diesbezügliche Werbung in London mehr und mehr sichtbar geworden – sofern man die Augen offen gehalten hat.
Neben den Plakaten an Bushaltestellen oder U-Bahn-Stationen, wurde auch hier und dort auf etwas „persönlichere“ Art und Weise geworben. Ich habe zum Beispiel einen Stand und einen Bus von der grünen Partei gesehen, die einluden, sich etwas mehr mit ihren Ansichten und Zielen auseinander zu setzen.
Am meisten Werbung habe ich von der UKIP (UK Independence Party) wahrgenommen und diese setzen sich – wie ihr Name es schon sagt – vor allem dafür ein, dass das Vereinte Koenigreich unabhängig wird und sich vom Europaparlament entfernt.
Im Grossen und Ganzen bin ich so mit der Werbung hier nicht völlig zufrieden. So wie ich das mitgekriegt habe, wurde nicht genug zur Meinungsbildung beigetragen. Zwar sind sich eigentlich alle Menschen, mit denen ich über dieses Thema geredet habe, bewusst, dass die Europawahlen vor der Tür stehen und auch wann es so weit ist, jedoch erfordert es einigen Aufwand, herauszufinden, welcher Meinung man zustimmen möchte und welche Partei man mit seiner Stimme unterstützen möchte.
Ich hätte mir dafür vielleicht noch ein paar mehr Plakate oder ähnliches von anderen Parteien gewünscht, auf denen kurz steht, wer sie sind und ein oder zwei Dinge wofür oder wogegen sie sich einsetzen möchten, wenn sie gewählt werden.
Auch die Menschen in meinem Umfeld sind der Meinung, dass es nicht ausreichend Werbung zu den einzelnen Parteien gab. Die einzige Partei, deren Ziele ihnen bewusst sind, ist die UKIP – und diese wollen eigentlich nur „nein“ zu allem sagen.
Ich hoffe, dass die Wähler hier trotzdem Möglichkeiten gefunden haben, sich eine gute eigene Meinung zu bilden und am Donnerstag nicht auf ihren Wahlzettel schauen und die Namen der Parteien nicht einmal kennen oder sie an den Wahlen gar nicht erst teilnehmen.