Osterbräuche in Ungarn - damals und in 2017
Wer Ostern in Ungarn feiern möchte, kann an ganz vielen typischen traditionellen Programmen teilnehmen. Osterbräuche und Traditionen sind interessant in Ungarn, aber sie sind bereits nicht mehr so bekannt wie sie es früher waren.
Bunte Eier, Ostereier:
Eier gehören seit Jahrhunderten zum Osterfest. Ab der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts gibt es dann Hinweise auf den Osterhasen als Eierbringer. In Deutschland kann man schon das ganzes Jahr über Bunte Eier kaufen, aber in Ungarn ist es nicht so. Vor dem Ostermontag, bereiten die Frauen mit Kindern die Ostereier vor, die die Mädchen und Frauen den Jungen und Männern geben, die sich mit Osterwasser “gießen”. Alle Eier sind Kunsthandwerk. Man kann ein Osterei auf viele verschieden Arten machen. Es gibt ausgeblasene Eier, Bunte Eier, Eier mit Wachs gemacht und gemalt, Spitze Eier, usw.
Schinken essen:
Nach der Fastenzeit, am Ostersonntag, isst man in Ungarn gekochten Schinken. Die Hausfrauen bereiten den rohen Schinken vorsichtig vor und kochen ihn mehrere Stunden in einem Schnellkochtopf. Zuhause bereiten sie auch das sehr begehrenswerte große Frühstücksbuffet vor. Frisches Gemüse, wie Paprika, Tomaten, Frühlingszwiebeln, typisches Weißbrot, Kuchen, Eier und verschiedene Salate gibt’s schon in der Früh, mit dem leckeren Kochschinken, der frisch geschält wurde. Mit diesem Frühstück laden die Hausfrauen die Männer ein und dazu gibt es Schnaps.
Osterwasser:
Das Osterwasser soll immerwährende Jugend und Schönheit garantieren, Krankheiten heilen und vor Unglück bewahren. Am Ostermorgen kann man Menschen beobachten, die aus einem fließenden Gewässer Wasser schöpfen oder sich das Gesicht benetzen. Der Brauch reicht in die vorchristliche Zeit zurück.
Brauch in Ungarn:
Die Männer sind schon ab dem frühen Ostermontag unterwegs, um die Frauen zu besuchen, die sie kennen. Familie, Freunde, Nachbarinnen. Mit einem Gedicht oder einem Spruch fängt die Begrüßung an, dann kommt die Frage: ob er sie “Gießen darf?”. Natürlich möchte eine Frau nie “ausgetrocket” werden - das heißt, sie kann schön bleiben - und nach der Antwort: “ja” gießt er mit wenig Wasser den Kopf der Mädchen und Frauen - oder auch mit Duftstoff. Damals haben die Männer und Jungen mit einem großen Eimer voll kaltem Wasser im Garten auf die Mädchen gewartet, damit sie sie, wenn sie aus dem Haus kommen, gießen können.
Heute gibt es diesen echten Brauch nur noch in diesen Städten, wo es durch die Osterferien viel Tourismus gibt. Zum Tausch bekommen die Jungen und Männer künstlerisch gestaltete Eier und Frühstück. Heutzutage ist dieser Brauch ein bisschen verändert: die Jungen bekommen auch Geld dazu.
Auf dem Land halten die Leute die Bräuche noch fester, die Dörfer und Städte machen Festzüge und Programme, an denen die Touristen teilnehmen und sehen können, wie ein “richtiges” Osterfest in Ungarn aussieht.
Das bekannteste Osterprogramm macht die Stadt Hollókő in Ungarn. Heutzutage hat sie sich wegen des Tourismus schon ein bisschen entwachsen, aber es gibt einen richtigen Rückblick. Diejenigen, die einen Freiwilligendienst in Ungarn machen, sollten das Fest unbedingt besuchen.
Was bedeutet Ostern heutzutage für junge Menschen in Ungarn?
Ich denke, dass Ostern immer etwas neues in unser Leben bringt – wie jedes Jahr der Frühling. Ansonsten lassen die jungen Leute Jahr für Jahr immer mehr ungarische Bräuche wieder aufleben. Etwas vergessen wir, etwas bringen wir zurück, aber die Erneuerung ist der Hauptgrund.
Wenn du Interesse daran hast, besuch die Website des “Osterfestivals in Hollókő 2017”, hier findest du den Link:
https://www.husvetifesztival.com/
http://www.magyarvagyok.hu/kultura/hungarikum/hagyomanyok-unnepek/husveti-nepszokasok/
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