On Arrival Training und das wichtigste in Kürze
unvergessliches Seminar, schwere Sprache
Heippa,
vbvor ich in meine mehr oder weniger verdienten Ferien starte will ich nochmal auf die letzten Wochen zurück blicken.
Inzwischen habe ich mich hier schon wirklich sehr gut eingelebt. Ich bin ein festes Mitglied der Band und habe eine Rolle als super süßer tanzender Frosch im Theater.
Die hausfräulichen Aufgaben habe ich, dank Amandus, inzwischen auch gelernt, so dass waschen, putzen und kochen in der Zukunft kein Problem mehr wird. Das waren tatsächlich die Sachen, bei denen ich mich am meisten umstellen musste und gewöhnen musste. Da weiß man erst wie gut man es daheim hatte, wenn man, ohne irgendwas zu tun, jeden Abend leckeres Essen vor sich stehen hatte, die saubere Wäsche einfach irgendwann vor der Zimmertür stand und das Bad sauber war... Beim Putzen merke ich immer erst wie schnell die Zeit vorbei geht. Es kommt mir immer so vor, als hätte ich erst gestern geputzt, dabei war es schon eine Woche her.
Viele fragen, was ich eigentlich sonst mache, außer in der Schule ein paar Stunden Band, Theater und Chor zu haben. Das ist auch eine sehr berechtigte Frage.
Die ganze letzte Septemberwoche zum Beispiel habe ich eine unvergesslich tolle Zeit mit unvergesslichen Menschen in der Villa Kokkola beim Ankunftsseminar verbracht. Dort haben sich 62 europäische Freiwillige, die gerade alle ihr Jahr in Finnland verbringen, getroffen. Das Gelände bestand aus einem großen Haus und mehreren kleinen Cottages, in denen wir untergebracht waren. Und das direkt an einem großen See. Der Ausblick war grandios, besonders weil die unzähligen Wälder jetzt im Herbst wundervolle Farben abgeben. Leider kann ich davon keine Bilder hochladen. Irgendwie versagt da die Technik! Allerdings ist es jetzt schon wirklich eisig kalt. Tagsüber hat es schon keine 10 grad Meer und hinzu kommt ein garstiger Wind. Angefangen hat das Seminar mit verschiedenen Kennenlernspielen. Es war so interessant die anderen kennenzulernen, da wir Freiwillige von etwa 15 verschiedenen europäischen Ländern kamen und momentan alle etwa das gleiche erleben. In den folgenden nächsten Tagen haben haben wir verschiedene Sachen bezüglich des EFDs besprochen oder sind in ein Museum über das Leben in der Arktis gegangen. Abends haben wir einen finnischen Weihnachtsfilm (Ende September wohl bemerkt ) geschaut, oder hatten die Möglichkeit in die, von Finnen heiß begehrte Sauna, zu gehen. Das haben wir auch getan, aber ich war dann doch zu "Weichei" um direkt danach in den See zu springen. An einem Abend ganz leichte grüne Nordlichter gesehen ! Damit man sie deutlicher sieht, muss es so weit ich weiß, noch kälter werden.
Das Highlight war der internationale Abend, an dem sich die Freiwilligen von den jeweiligen Länder zusammen getan haben und irgendwie ihre Kultur oder Tänze oder ähnliches präsentieren sollten.
Wir Deutsche haben das traditionelle Kinderspiel Topfklopfen mit der Gruppe gespielt. Aber eine Hardcoreversion mit 4 Töpfen und 8 Spielern. Das kam auf jeden Fall ziemlich gut an. Die anderen Länder haben meisten ihre traditionellen Tänze vorgestellt, die wir dann zusammen im Kreis getanzt haben. Hört sich jetzt in der Erzählung vielleicht nicht ganz so spannend an, aber es war wirklich sehr schön, dass jeder die Möglichkeit hatte sein Land irgendwie zu präsentieren und andere Traditionen zu sehen.
Das ganze Training war sehr motivierend für die Zukunft, da man doch irgendwie die gleichen Probleme hat und sie miteinander austauschen konnte. Außerdem haben wir jetzt ein internationales Netzwerk innerhalb von Finnland, so dass wir uns an Wochenenden gegenseitig Besuchen können - was auch schon geplant ist. Mit drei Mädels aus Deutschland ist geplant, dass wir im Januar ins Lappland fahren. Lappland ist übrigens der nördliche Teil Finnlands, wo die Natur und die Nordlichter sehr schön sein sollen und wo Santa Claus herkommt.
Abgesehen davon bekommen wir jetzt einige Aufgaben mehr. Diese Woche hatten Amandus und ich einige Stunden in der Grundschule, in denen wir eine Präsentation über Deutschland gehalten haben. Mit der Grundschule sind jetzt noch verschiedene Sachen und Treffen geplant. Daneben auch eine Kooperation mit dem Roten Kreuz. Dort kann ich eine "freiwillige Freundin" für eine ältere Person sein, mit der man sich einmal die Woche trifft. Im sozialen Bereich haben wir jetzt verschiedene Sachen, die wir machen können und auch wollen. Denn auch wenn es für den ersten Monat gut war, wie es war, ist es auf Dauer doch schöner etwas wirklich sinnvolles zu machen.
Das einzige, was bisher wirklich depremierend ist, ist die Sprache. Ich war wirklich darauf eingestellt, dass es schwer sein wird. Aber nicht darauf, dass es fast unmöglich ist. Jedes einzelne Wort erfordert so einen langen Prozess, bis ich es mir gemerkt habe. Wer würde bitte meinen, dass "zu entscheiden" auf Finnisch "päättää" heißt ? Hinzu kommt, dass die geschrieben Sprache sehr stark von der gesprochenen Sprache abweicht. Weil ich am Anfang also ziemlich verzweifelt war, habe ich mich nicht sonderlich rein gehängt und komme im Finnisch Unterricht jetzt gar nicht mehr klar.
Diesmal bemühe ich mich nicht so lange für den nächsten Blog Eintrag zu brauchen um dann auch über meine Wochenenden und neuen Projekte zu berichten.
Ganz Liebe Grüße,
Vici
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