On-Arrival-Training in Redon
Über eine wunderbare Woche mit vielen neuen Erfahrungen, interessanten Gesprächen und tollen Mitfreiwilligen:)
Auf mein On-Arrival-Training hatte ich mich besonders gefreut, da das Ausreiseseminar schon so schön gewesen war.
Im Nachhinein kann ich sagen, dass es das sogar noch übertroffen hat!
Wir waren sechzehn Freiwillige aus dreizehn Ländern. Wir aus Deutschland waren mit drei Teilnehmern am stärksten vertreten, die anderen kamen aus Schottland, Wales, Estland, Russland, der Ukraine, der Slowakei, Portugal, Schweden, der Türkei, Österreich und aus Kenia.
Bei der Gelegenheit erfuhr ich dann auch, dass man, um einen Europäischen Freiwilligen Dienst zu absolvieren, nicht unbedingt Europäer sein muss und den Dienst auch nicht unbedingt in Europa machen muss, nur eins von beiden muss zutreffen.
Das Seminar wurde auf Englisch und Französisch gehalten, da es sowohl welche gab, die kein Englisch konnten, als auch welche, die noch kaum Französisch sprachen. Wenn man die ganze Zeit die beiden Sprachen hört, und, so wie ich, noch ab und zu Deutsch spricht, gerät man doch ein wenig durcheinander und so passierte es mir manchmal, dass ich englische Wörter in französische Sätze einbaute oder andersherum.
Den Anfang machten die typischen Kennen-Lern-Spiele, doch wir lernten uns schnell besser kennen und brauchten dafür nicht viel Zeit. Es gab auch gruppendynamische Spiele, wie zum Beispiel das „blinde Quadrat“, bei dem sich alle mit geschlossenen Augen in einer Reihe aufstellen mussten, mit einer Schnur in den Händen. Dann sollten wir ein Quadrat bilden, ohne die Augen zu öffnen, nur durch Kommunikation.
Eine Einheit des Seminars die ich besonders interessant fand, war die über Vorurteile und Stereotypen. Es wurden große Plakate auf den Boden gelegt, für jedes der Heimatländer der Teilnehmer eines, anschließend schrieben die anderen ihre Vorurteile und Stereotypen über dieses Land und seine Bewohner darauf. Danach hatte jeder die Möglichkeit, sich über das Plakat zu seinem Land zu äußern, zu sagen, was er berechtigt findet, bzw. gar nicht nachvollziehen kann.
Zu den größeren Ländern kamen die üblichen Dinge, wie zum Beispiel bei England viel Regen und komisches Essen oder bei Schweden blonde Haare und viele Mücken. Es fiel aber auch auf, dass man über kleinere Länder wie zum Beispiel Österreich, die Slowakei oder Estland kaum etwas wusste und daher auch wenige Vorurteile hatte.
Zu Deutschland kamen neben den üblichen Dingen wie gutes Bier und Oktoberfest auch Sätze wie „die faulen dicken Amerikaner Europas“ oder „klauen immer die Liegen am Pool“- sehr reizend, wenn auch manchmal vielleicht zutreffend. Manche Teilnehmer bedauerten, dass über man über ihr Land so wenig kulturelles wusste, so hatte z. B. auch bei Deutschland niemand Goethe oder Schiller erwähnt.
Wir hatten jedoch nicht den ganzen Tag Programm, sondern auch Zeit, das schöne kleine Städtchen Redon zu erkunden, oder einfach nur zusammen zu sitzen, und zu reden.
Es war interessant, die Erfahrungen der anderen zu hören und sich über gemeinsame Erlebnisse, die man vielleicht schon gemacht hatte, auszutauschen.
Nach der Woche hatte ich viele nette, interessante Menschen kennengelernt, und ich hoffe, wenigstens die, die in meiner Nähe wohnen, bald besuchen zu können und die anderen vielleicht auf dem Mid-Term-Meeting wiederzutreffen!
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