On-Arrival-Training in Castellon
Fast hätte mo_bist sein On-Arrival-Training verschlafen. Ganz knapp erreicht er noch seinen Zug nach Castellon. Dort verlebt er eine schöne, interessante und aufregende Woche!
Montag, 27.11.06 bis Sonntag, 03.12.06
In dieser Woche wird unser einwöchiges On-Arrival-Training stattfinden. Da ich am Sonntag durch das Packen erst extrem spät ins Bett gekommen bin, verschlafe ich am Montag: Das bedeutet im Klartext, dass ich, als ich zu mir komme, mit Panik feststelle, dass es 7.15 Uhr ist, wobei unser Zug um Punkt 7.30 Uhr abfährt. Ich schaue nach meinen zwei Mitbewohnern: beide schlafen noch seelenruhig, bis ich Alarm schlage. Ungläubig vergleichen wir noch einmal alle unsere Uhren: kein Zweifel, wir haben verschlafen. Und dann beginnt das Rennen mit der Zeit. Wir verlassen in Rekordzeit und rennen wie die Irren in Richtung Bahnhof Elche – kein leichtes Unterfangen mit unsern Koffern im Schlepptau. Auf unserer Hast verlieren wir Gabor. Avraam und ich haben Glück und können ein Taxi erwischen. Am Bahnhof angekommen, fällt uns auf, dass alles umsonst war, da sich unser aller Zugtickets in Gabors Rucksack befinden. Inzwischen ist es 7.28 Uhr, und wir warten und warten....und dann sehen wir Gabor anrennen: er ist die etwa anderthalb Kilometer zwischen unserer Wohnung und dem Bahnhof mitsamt Koffer in etwa 7 Minuten gerannt – ohne Frühstück eine echte Meisterleistung. Wir bekommen unseren Zug in letzter Minute. Wir schlafen während der ganzen Fahrt und uns ist mal wieder klar, dass wir ziemliche Chaoten sind.
Nachdem wir in Castellon die Jugendherberge gefunden haben, in der wir diese Woche verbringen werden, heißt es erst mal Mittagessen: Das Juhe-Essen schmeckt uns besonders gut – was wohl auch nicht gerade für unsere eigenen Kochkünste spricht.
Das On-Arrival-Training macht großen Spaß: Wir lernen viele neue, durchgehend nette andere Freiwillige kennen, mit denen wir uns sicher wieder treffen werden. Täglich haben wir Sprachkurs, dann wird über die Veränderungen in den EU-Programmen gesprochen und abends findet jeden Tag noch eine besondere Aktivität statt, wie zum Beispiel Tanzen, Singen, Spiele und so weiter. Zur „Nachtzeit“ führen uns die Freiwilligen aus Castellon täglich durch verschiedene Bars. Die Woche ist sehr entspannt. Höhepunkte im Programm sind: am Dienstag, ein Besuch des Kunstmuseums „Museo de Bellas Artes, Arqueología y Etnología“. Am Mittwoch: Ausflug in die große Markthalle Castellons, ein spanischer Markt ist auf jeden Fall ein einmaliges Erlebnis. Am Donnerstag machen wir einen Ausflug in die Berge zu einem Kloster und Wandern in einem Naturpark mit tollem Blick auf die Küste und das Meer. Anschließend gemeinsames Paella-Essen in einem schönen Panorama-Restaurant. Freitags ist dann eine Abschlussparty in einer Salsa-Disko. Samstag und Sonntag können wir bei den Freiwilligen aus Castellon wohnen, Gabor und ich wohnen bei Gaelle und Etienne, in einer richtig französischen WG. Am Samstag nutze ich die Gelegenheit, dem recht nahe gelegenen Valencia einen Besuch abzustatten: Ich ziehe das volle Touri-Programm durch. Das heißt erst eine Bustour durch die ganze Stadt. (Besonders beeindrucken mich das alte Zentrum rund um die „Plaza de la Reina“ sowie die „Ciudad de las Artes y las Ciencias“, ein eigener Stadtteil bestehend aus riesigen Gebäuden mit besonders interessanter Architektur.) Anschließend besteige ich noch eines der alten Stadttore – toller Blick über die Stadt, und schließlich besuche ich Valencias Kathedrale und deren berühmten achteckigen Turm „Micalet“ – von hier aus ist der Blick auf die Dächer Valencias einfach einmalig. Als gelungenen Abschluss meiner Stadtbesichtigung wird zum Entspannen noch „James Bond – Casino Royal“ auf Spanisch im Kino angeschaut.
Zurück in Castellon besuche ich am Sonntagmorgen mit zwei Freundinnen aus Castellon ein Konzert klassischer Spanischer Musik „Banda Municipal de Castellon“ im neuen Musikpalast Castellons, wo viel „Paso Doble“-Musik natürlich nicht fehlen darf. Anschließend geben meine Begleiterinnen mir noch eine schöne Stadtführung durch Castellon, wo ich noch die Kathedrale, die „Plaza Mayor“ und eine schöne, kleinere Kapelle besichtigen kann. Den Sonntag Mittag verbringen wir alle gemeinsam mit einem Picknick an Castellons Strand. (Nahe Catellons Hafen „EL Grau“.)
Das Wetter ist schön und nichts geht über ein gemütliches Beisammensein am Meer. Unsern letzten Abend in Castellon verbringen wir gemeinsam mit Wein ;) und Spielen. Etienne (mein französischer Amigo) erzählt mir noch viel über seine Heimat, die Bretagne, wo ich ihn definitiv mal besuchen werde.