Ob ich eine Spanierin bin?
Neun Monate in Málaga.
Neun Monate bin ich jetzt schon in Málaga, spreche mehr oder weniger Spanisch, esse um die gleichen Uhrzeiten wie die Spanier und trage Lippenstift, wenn ich abends ausgehe. Bin ich eine Spanierin geworden?
Ich stehe um sieben Uhr morgens auf, stop, meistens wird es dann doch 20 nach 7! Ich mache mich hektisch fertig, verpasse den Bus und laufe zur Arbeit. Eigentlich war ich doch immer die Pünktlichkeit in Person? Naja, mit der Zeit hat sich das bei mir auch geändert, denn 8 bedeutet inzwischen viertel nach 8 und “wir treffen uns am Nachmittag” wandelt sich um zu “wir treffen uns um 7 Uhr abends”.
Um zehn Uhr geht es dann auch schon weiter! Ich liebe die Frühstückskultur hier und werde sie auf jeden Fall beibehalten! Zusammen ein belegtes Brötchehn verspeisen, einen Kaffee schluerfen und quatschen, quatschen, quatschen. Gestärkt geht es dann an die Arbeit!
Eine Knuddelattacke überfaellt mich und ich fange an, Monia und Maya gleichzeitig in den Arm zu nehmen und beginne mit Juan irgendwelchen Quatsch zu singen. Dani klatsche ich in die Hand ein und es gibt ein Küsschen links und dann rechts für Maria Jose. Komplimente wie “guapa” werden durch den Raum geschmissen und die Knuddelattacke hat sich wieder beruhigt. Zusammengefasst: ,ja, ich würde sagen ich bin mehr “cariñosa” geworden.
Um halb drei ist die Arbeitszeit auch schon vorbei und der Tag beginnt erst richtig! Da heute Freitag ist, geht man zuerst mit Freunden gemütlich an den Strand und macht sich dann fertig für ein paar Tapas. Mein roter Lippenstift wird aufgetragen, ein Kleid aus dem Schrank gezogen und die Lieblingstapas werden bestellt. Der “Tinto de Verano” darf natürlich nicht fehlen, denn Erfrischung wird bei der Hitze gebraucht.
Ich würde sagen, dass ich eine kleine Malagueñerin geworden bin, die auf jeden Fall viele Eigenschaften der spanischen Kultur übernehmen möchte! Ob ich jetzt auch wie eine Spanierin aussehe? Hmm, das wird schwieriger! :D