November Recap
Zusammenfassung des Ereignisse meines Freiwilligendienstes im Monat November
Manresa/Barcelona, 6 de desembre
67 Tage sind schon vergangen, seitdem ich nicht aus meiner Stadt in Deutschland „ausgewandert“ bin, um mich aus meiner Komfortzone zu entfernen - 65 Tage sind schon vergangen, seitdem mein europäischer Freiwilligendienst mit meinem Fuß auf der Boden der Renfe Station Manresas und mit der ersten persönlichen Begegnung mit meiner Koordinatorin.
06 de novembre - Tage zuvor hat mich meine Tutorin gefragt, ob ich nicht gerne in die Gruppe des Projekts „Joc de Ciutat“ (dt. Spiel der Stadt), wobei ich schon seit Tag 1 an Ideen für dieses Projekt suche, betreten möchte, um an Besprechung mit den anderen Kollegen teilnehmen zu können. Um mir diese Möglichkeit nicht entgehen zu lassen, wurde ich auch schon gleich in die Gruppe hinzugefügt und sah mich schon am 06. November am Treffpunkt der ersten Besprechung. Als eine gebürtige ‚Deutsche’ war trotz meines späten Arbeitsende immer noch pünktlich mit weitere drei Kollegen als der Rest des Teams, die so nach und nach eingetrudelt sind. Vollständig waren wir erst ca. eine halbe Stunde nach der vereinbarten Uhrzeit. Darüberhinaus konnte ich den Unterschied zwischen Deutschland und Spanien kennenlernen im Bezug auf Essen bei einer Arbeitsbesprechung im Restaurant. Aus Deutschland kannte ich es eher, dass jeder ein Essen bestellt und genau auch dieses zahlt. Alles strickt getrennt. In Spanien hier hingegen, haben zwei meiner Kollegen für das ganze Team verschiedene Tapas () bestellt, an dem sich jeder bedienen durfte. Da konnte ich zum ersten Mal richtige Pa amb tomaquèt kosten, was eins der typischen Gerichte Kataloniens sind. Da ich morgen früh für das Frühstück mit anderen Freiwilligen in meiner Stadt wach sein muss, habe ich mich um ca. 22 Uhr von allen verabschiedet. Auf meiner Nachfrage, wie viel ich wegen des Essen zahlen soll, an dem ich mich auch teilweise beteiligt habe, wurde ich abgewinkt und mir versichert, dass es schon in Ordnung sei.
07 de novembre - Heute war die Chance, andere Freiwillige, die teilweise mit Erasmus+ und teilweise nicht hier sind, gekommen. Die Tutorin meiner Mitbewohnerin, die als Vertretung für unsere Koordinatorin eingesprungen ist, hat uns am selben Morgen geschrieben, dass wir eine halbe Stunde früher zum Treffpunkt, ein Café, anwesend sein sollten als geplant. Was für eine last Minute Änderung. Glücklicherweise waren wir beide schon früher wach und damit früher fertig, sodass wir nicht allzu hetzen mussten. Im Café angekommen mussten wir feststellen, dass nur die Tutorin am Warten war und sonst keiner weit und breit zu sehen war. Alle andere, d.h. die Freiwillige und deren jeweilige Koordinatorin, waren - wie ausgemacht - um 09.15 Uhr an Ort und Stelle. Nachdem jeder seine Bestellung auf einem Blatt von einem Freiwilligen aufschreiben ließ, was meiner Meinung nach bei den 13 Anwesenden ohne Karte schon echt herausfordernd war. Bis zur Ankunft des Essen haben die Koordinatoren die Zeit genutzt, um eine klassische Vorstellungsrunde durchzuführen und uns die Aufgabe zu geben, ein Plakat zu unseren Erfahrungen im Projekt zu gestalten. Dafür hatten wir jegliche Zeitschriften, Papier und weiteres Material zum Basteln. Man könnte schon meinen, wie geplant, kam das Essen am Ende unserer Arbeitszeit von 10 min. Kurz gestärkt vom wie ein Buffet vergleichbar serviertes Essen, haben wir gleich mit den Präsentationen begonnen. Die Freiwilligen (fünf Leute), die aus der Stadt ca. 40 km von Manresa entfernt waren und damit schon deutlich weiter entfernt, zeichnete sich durch Fleißendes Spanisch aus und sind größtenteils schon länger am Dienst dran. Zwei davon waren aus Lateinamerika, einer aus Frankreich und eine aus Deutschland, die die jüngste mit 18 Jahren von allen war - klassischer Fall.
09 de novembre - Spontaner Mädelsabend mit den anderen drei Freiwilligen aus Manresa war angesagt. Eigentlich war der ein Mittel zum Zweck und zwar zum Vorglühen auf das Konzert in dem Club unserer Stadt. Mit den ein und halb geschenktem Coca (= dt. Kuchen) von der Arbeit meiner Mitbewohnerin und dem mitgebrachtem Wein und Gasolina der anderen konnte der Abend beginnen. Wie alles andere musste auch dieser Abend irgendwann mal zu ende gehen, weswegen sich die anderen 01.30 von uns verabschiedet haben. Dennoch war ein sehr witziger Abend, der mit Lachen, Erzählungen und weiteres verbracht wurde.
10 de novembre - Der Tagestrip von mir und meiner Mitbewohnerin nach Vic stand an. Dafür mussten wir schon relativ früh aus dem Haus, da am Wochenende nur ein Bus am Vormittag dorthin fährt. 45 min später haben wir uns auch schon an der Busstation Vics befunden und wollten uns direkt auf dem Weg zur Fira de Muntanya machen, von der ich Tage zuvor Plakate in der Stadt gesehen habe. Jedoch gestaltete sich das etwas schwieriger ohne den Standort dieser Veranstaltung zu kennen, aber paar Mal Personen ansprechen haben es auch wir dorthin geschafft. Aufgrund der Eintrittskosten von drei Euro war es für mich nicht wert, diese Messe, wie es sich herausgestellt hat, zu besuchen. Deswegen habe ich meine freie Zeit der Stadterkundigung gewidmet und zufälligerweise durch Musik, Jubeln und Schreie den Standpunkt der Castellers (Menschentürme), Plaça de la Catedral, entdeckt. Gewusst habe ich, dass sie auftreten, da meine Mitbewohnerin bei einer Trainingsstunde in Manresa davon erfahren hat, aber nicht wo. Zahlreiche Türme in verschiedener Konstellationen wurde gebaut und beteindrucksvoll präsentiert. Sie live zu sehen ist schon ein lohnenswertes und prägendes Erlebnis, das man sich nie entgehen lassen sollte. Leider ist nicht jeder Turm reibungslos gelaufen, wie es sein sollte, da es manchmal zu Stützen dieser kam. Mir taten vor allem die Verletzten und das Team leid, die diese Niederlage einstecken mussten. Auf der andere Seite hingegen zeigten sich die anderen Teams und die Zuschauer sehr solidarisch ihnen gegenüber durch ihren Applaus. Nach ca. Vierstündigem Zuschauen haben meine Mitbewohnerin und ich den restlichen Teil der Stadt angeschaut, der einige sehr schöne Gebäude mit impressionanter Architektur aufweist. Abends mussten wir zwar noch eine Stunde am Busbahnhof warten aufgrund der Unregelmäßigkeit des Bus und schon waren wir auch in Manresa, back at home.
13 de novembre - Durch den Austausch mit meiner „Heim“ - Koordinatorin habe ich die großartige Gelegenheit genutzt, mich mit weiteren anderen Via - Freiwillige in Spanien zu vernetzen. Zufälligerweise war unter denen eine dabei, die nicht weit entfernt von mir wohnt und wegen einer bürokratischen Angelegenheit nach Manresa kommen musste. Wieso sich dann nicht auf einen Kaffee treffen? Danach konnte ich mit einer neuen Bekanntschaft gut gelaunt in den Tag starten.
16/17 de novembre - Tarragona, wir kommen. Nach ca. drei Stunden haben wir die große Stadt am mediterranen Meer mit den zahlreichen Palmen erreicht und direkt nach dem Einchecken in unser Wohnung begonnen, die Stadt zu erkundigen. Dabei fällt schnell auf, dass das Kulturgut dieser Stadt aus der Zeit des Romanum Imperiums stammt und noch sehr gut erhalten ist. Perfekt für jemanden wie mich, dessen Lieblingsfach Geschichte unter andrem war. Und wenn man schon am Meer ist, gehört natürlich ein Besuch am Strand dazu. Auch wenn es manchmal echt windig und kalt war, war dieser Ausblick in die Ferne und das Rauschen der Wellen trotzdem ein Stopp wert. Obwohl die Stadt relativ heruntergekommen ist wie viele Orte in Katalonien, gefällt mir dennoch Tarragona sehr auf ihres einzigartigen Flairs. Diese Städtereise war auch persönlich prägend für mich, da dadurch meine bisherige Reisepartnerin mehr zu schätzen weiß - Mama, du weißt Bescheid.
18 de novembre - Adeu Tarraco - hola Coma - Ruga. Unser erster Tag unseres On - Arrival - Trainings. Als typisch Deutsche haben wir uns nach der eingeplanten Uhrzeit der Ankunft der Freiwillige gerichtet und sind dementsprechend auch pünktlich angekommen (16 Uhr). Nur leider soll das eigentliche Training erst nach dem Abendessen, also um 21.30 Uhr, beginnen. Zum Zeitvertreib hat sich dafür ein Abstecher zum Strand mit einer Französin zu machen und sich kennenzulernen. Nach und nach sind auch die weiteren Freiwilligen allmählich eingetrudelt und zu was kommt es natürlich? Wieder zu einem Abstecher zum Meer, da noch mehr als genug Zeit vorhanden ist. Schnell auffallend war, dass ich leider hauptsächlich unter deutsch sprechenden Menschen war, da von den 27 Teilnehmern eiskalt 14 aus Deutschland oder Österreich waren, aber trotzdem hatte ich die Chance, andere Kulturen und Ländern kennenzulernen, sogar welche aus der Karibik. Von richtigem Programm an dem Tag war kaum was vorhanden, aber dafür eine richtig coole Party mit vielen Snacks und Getränken für den Einstieg.
20 de novembre - Gymkhana en El Vendrell. Würde euch das was sagen? Genau so ging es mir auch und selbst im Internet war nichts Aussagekräftiges zu finden. Im Endeffekt handelt es sich von einer Stadtrallye mit zahlreichen diversen Aufgaben, die wir zu Beginn der Zugfahrt in den Nachbarort bekommen haben. Auch wenn der Besuch einer ehemaligen Freiwilligen und die Gruppendiskussion zu verschiedenen Aussagen über das EVS spannend waren, war das aber mit Abstand das spaßigste Highlight des Tages.
21 de novembre - Heutiges Programm: Sprachkurs, Geschichtsunterricht, etwas Ethnologie/Soziologie und abrundend ein Castells - Workshop. Der Sprachkurs, mit dem der Tag begonnen hat, war mehr als nur überfällig für jemanden wie mich, da ich erstmals die Gelegenheit hatte, etwas spanische Grammatik im Rahmen eines Unterrichts beigebracht bekommen habe. Gefolgt von Mittagspause war nun die Geschichte Spaniens dran, wobei wir schon Tage zuvor unter den Nägeln brennende Themen vorschlagen konnte. Für mich natürlich richtig informativ und lehreich, weil wer’s noch nicht weiß, ich mich sehr für Geschichte interessiere. Weil das noch nicht alles war, gab es auch noch einen interaktiven Kurs zum Thema Interkulturalität, in dem Aspekte der Soziologie (& Ethnologie) miteingefloßen waren. Besser ging es gar nicht - oder doch? Aber freilich, und zwar mit einem Workshop mit professionellen Castells, wo wir selber einige Menschentürme bauen durften.
22 de novembre - Schon der letzter richtiger Tag war angetreten. Kickoff des Tages: der Besuch des Leiters der Nationalagentur Spaniens in Katalonien. In einer gemütlichen Atmosphäre konnte wir ihm fragen zu Problemen oder sonstigen Szenarien stellen und diskutieren, seinen Ratschlägen hören und von Erfahrungen ehemaliger Freiwilligen lernen. Für ein bisschen Bewegung und Abwechslung nach der Diskussion sorgte der Besuch in einem „Klettergarten“, wo wir uns an zwei Parcours körperlich austoben durften und verschiedene Hürden bewältigen mussten. Abschluss des Tages war die natürlich Evaluation, die immer dabei ist und die selbstorganisierte Abschlussfeier.
Insgesamt war das On - Arrival - Training einer der schönsten Seminare, die ich in den letzten Jahren besucht habe. Vielleicht lag es daran, dass ich es selbst in die Hand genommen habe, das beste draus zu machen und nicht wie meine Mitbewohnerin erhoffe, dass die anderen offen sind. Mit der Herausforderung an mich selbst, mit jeder Person mindestens einmal zu sprechen, konnte ich neue Menschen kennenlernen und Infos über sie erfahren, aber auch eher schüchternen Menschen eine Freude durch mein Interesse bereiten. Darüberhinaus ist auch die Bindung zu den anderen Freiwilligen meiner Stadt deutlich enger geworden durch die zahlreichen Insiders, Spielen etc.
23 de novembre - Um 12 war es dann Zeit Coma - Ruga zu verlassen und sich von den anderen zu verabschieden. Nach ca. drei Stunden ist endlich der Moment gekommen, mein Bett wieder zu sehen und meine neue Mitbewohnerin aus Großbritannien, mit der ich schon eine Weile in Kontakt war. Da sie am 18. November hier in Spanien ankam, hatte ich nicht die Möglichkeit, sie persönlich anzutreffen, weshalb sie zu ihrem Pech die ganze Woche alleine in der Wohnung verbringen musste.
24 de novembre - Guess who had the privilege to work day after Coma - Ruga on a sunday? Guess what, I was me. Spaß beiseite - bei dem Kapla al Museu, das von meiner Arbeitsstelle CAE organisiert wird. Dabei stehen den Teilnehmern mehr als 25.000 Kaplasteine zur Verfügung, die sie zum Experimentieren, Konstruieren und weiteres nutzen können, um ihrer Kreativität frei im Lauf zu lassen. Sehr beeindruckend war die dreidimensionale große Stadt und das große Mandela.