Nochmal ein bisschen EFD-Luft schnuppern
Nach zwei Wochen wieder in Deutschland war für mich und 25 andere nun Ex-EFDler das Rückkehrseminar vom Jugendwerk. Ein tolles Wochenende um nochmal in Erinnerungen zu schwelgen und viele tolle Geschichten zu hören.
Nach zwei Wochen in Deutschland stand dann das EFD-Rückkehrseminar vom Jugendwerk der AWO, meiner Entsendeorganisation auf dem Plan. Ich freute mich riesig drauf, mich mit anderen Ex-EVSlern auszutauschen über ihre Erfahrungen in ganz anderen Ländern Europas. Wir trafen uns also im Naturfreundehaus von Keltern-Dietlingen in der Nähe von Pforzheim, wobei mich der Hinweg leider durch das vom Feierabendverkehr völlig verstopfte Stuttgart führte. Also kam ich mit Annika und ihrem spanischen Kumpel, die ich unterwegs eingeladen hatte, als letztes an. Das lustige war, dass ich Annika nach kurzer Denkpause doch vom Ausreiseseminar wiedererkannt habe.
Es war ja schon Abend und nachdem jeder ein Schlafplatz gefunden hatte machten wir draußen natürlich ein paar Kennenlernspiele, es gab Infos zum Programm etc. Das Seminarteam bestand unter anderem aus den aktuellen Freiwilligen des Jugendwerks und auch ehemaligen, was nochmal einen besonderes Plus für das Seminar brachte und interessante Gespräche.
Nach dem Abendessen sollte dann jeder sein Projekt in genau zwei Minuten kurz den anderen vorstellen. Wirklich keine leichte Aufgabe! Und vor allem auch nicht leicht sich die Projekte von 25 Leuten zu merken. Aber es gab wirklich Projekte die ein bisschen aus den üblichen Projekten im sozialen Bereich rausstachen. Etwa ein Projekt in einer Bärenstation in Kroatien oder das Projekt von Annika in einem Naturreservat fernab der Zivilisation in Spanien. Aber danach war es natürlich noch nicht vorbei mit den Geschichten aus 1000 und einem Europa. Den ganzen Abend waberten die vielen unterschiedlichen Erlebnisse und Erfahrungen durch den Raum und ich hatte das Gefühl endlich auf Menschen zu treffen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben und die das Gefühl zurück zu wollen in diese Zeit kennen.
Auch nach einem langen Abend ging es am nächsten Morgen frühzeitig los. Nach dem Frühstück natürlich erstmal einen Energizer unter anderem mit dem noch für viele Lacher sorgenden Glückspilzspiel. Danach gab es eine sehr schöne Kreativaufgabe, bei der jeder seinen Weg zum und durch den EFD zu Papier bringen sollte. Dafür gab es auch allerhand Material wie Schnur, Perlen oder Gummibärchen und so entstanden wirklich schöne Bilder und interessante Geschichten dazu. Mittags wurde dann wieder gut gekocht, denn das lag in unserer Hand. Und es war einfach schön, dass alles so funktionierte, wer Zeit hatte half in der Küche ohne das irgendwie ein Plan nötig gewesen wäre.
Nachmittags machte ich dann mit ein paar anderen einen kleinen schönen Spaziergang einmal um den Berg, bevor es dann mit dem Programm weiter ging.
Es gab vier Workshops aus denen man zwei wählen konnte. Im ersten Block war ich bei dem Workshop zum Thema Identität dabei, wo es darum ging herauszufinden was einen charakterlich ausmacht und was sich dabei durch den EFD auch geändert hat. Ich denk ich habe durch den EFD auf jeden Fall mein Entdeckergen entwickelt. Ich habe jetzt viel mehr als zuvor, wenn ich an einen neuen Ort komme das Bedürfnis sofort rauszugehen und alles um mich rum zu entdecken.
Der zweite Workshop war dann von den ehemaligen Jugendwerk-EVS zum Thema Stereotypes. Hier haben wir wirklich viel gelacht und auch interessante Erkenntnisse über die Eigenschaften von deutschen gelernt. Unter anderem das Deutsche wohl sehr schnell offen über persönliches Reden und ehrlich auf die Frage „wie geht’s?“ antworten. Nicht so wie in Frankreich oder England wo das nur eine Floskel ist, auf die keiner eine ehrliche Antwort will. Dann natürlich das die Deutschen immer alles durchorganisieren müssen.
An diesem Abend war dann auch noch mehr Zeit für die 1 Million Fotos die wir alle von unserem EFD mitgebracht haben. Es war schön wenigstens einige der Projekte der anderen Mal in Bildern zu sehen und wie unterschiedlich diese eben doch waren. Vor allem Lenis Fotos aus Martinique, was zwar weit weg vom europäischen Kontinent ist aber zu Frankreich gehört, waren total schön. Aber auch die aus dem Bärenprojekt und von Annika waren cool. Und natürlich saßen wir danach auch wieder lange da und redeten, redeten, redeten.
Dann war schon Sonntag, der natürlich wieder mit einem Energizer startete und dann gab es noch Infos dazu wie wir uns jetzt nach dem EFD weiter im Jugendwerk engagieren können. Etwa in verschiedenen Arbeitskreisen, bei Kinder-/Jugendfreizeiten…. Dann gibt es auch noch „Weltwärts in Deutschland“, wo es an vielen Unis Deutschlands Gruppen ehemaliger Freiwilliger verschiedener Programme gibt, die weiterhin Aktionen zu verschiedensten Themen, wie Rassismus, Foodsharing etc. starten. Also einen Menge Möglichkeiten, wo ich fast überall Interesse hätte dabei zu sein, aber natürlich schauen muss, was neben dem Studium möglich ist.
Nach dem letzten gemeinsamen Mittagessen, spielten wir noch ein bisschen Heinzelmännchen und brachten das Haus wieder in Ordnung, bevor jeder wieder an seinen Heimatort aufbrach.
Es war ein durch weg tolles Wochenende, mit viel Spaß und tollen Geschichten. Vielen Dank an das ganze Team vom Jugendwerk!
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