Neues aus Krakau
Seit dem 10. Oktober ist hier recht viel passiert: Umzug, erste Projekte, verlorener/geklauter Geldbeutel, Beginn der Arbeit im Kindergarten und noch soviel mehr...
Aber alles schön der Reihe nach, zunächst zu meiner Arbeit im Kindergarten: Ich arbeite jeden Tag sechs Stunden, wovon allerdings eine halbe Stunde auf die Mittagspause entfällt, und während einer und einer halben weiteren die Kinder schlafen. Diese Zeit nutze ich entweder zum Relaxen oder Polnischlernen. In der Mittagspause treffe ich Vittoria, die in der fünften Gruppe arbeitet, und Alessandro, der wie Vittoria aus Italien stammt, sowie Johann, einen Deutschen. Ich arbeite in der Gruppe der drei- und vierjährigen Kinder.
Leider sprechen meine „Miterzieher“ kein Englisch. Sie heißen Jola, Anita und Krystina. Nun ja, muss ich eben recht schnell Polnisch lernen. Die Arbeit im Kindergarten gefällt mir sehr gut. Ich mag die Kinder wirklich gerne. Ein kleines Projekt habe ich auch schon umsetzen können: Ich habe mit ihnen Martinsmännchen gebacken. Ansonsten habe ich vor, bis morgen einige Adventskalender zu gestalten, einen zum Selbstmachen für die Eltern der Kids, einen „lebendigen“ mit Spiel-, Bastel- oder Liedideen, und einen zum Vorlesen. Dann würde ich gerne noch irgendwann mit ihnen ein Theaterstück einüben (ich habe an „Das Sams“ gedacht =) ).
Soweit zu meiner Arbeit im Kindergarten.
Dann war da das „On-arrival-training“. Man hat nochmal alles mögliche zusätzliche über den EFD erfahren, eine tolle Zeit in Warschau gehabt und super Leute aus ganz Europa kennenlernen können. Schade, dass es nur fünf Tage ging... Aber wir haben jetzt die Möglichkeit, die anderen Freiwilligen zu besuchen!
Unsere neue Wohnung liegt mehr im Zentrum, wir leben mit zwei Polen, Hubert und Bartek, zusammen, die beide nett und hilfsbereit sind.
Nun ja, und da war dann noch die Geschichte mit dem Geldbeutel. Ich war zum ersten Mal richtig pleite (sonst waren wahrscheinlich immer meine Eltern irgendwo in der Nähe, muss ich dazu sagen. ;) Wenigstens weiß ich jetzt, wie hilfsbereit die Leute hier sind. Ich wurde sehr oft eingeladen, habe Medikamente um ein Drittel günstiger bekommen... Trotzdem hoffe ich, jetzt nicht mehr darauf angewiesen sein zu müssen.
Ansonsten sind hier noch eine ganze Reihe weitere Projekte am Laufen: Zum einen organisiert Daniele, der Freiwillige, der in dem Büro unserer Organisation arbeitet, jeden Dienstag „Babelnight“. Das ist ein Treffen, bei dem man seine Fremdsprachenkenntnisse trainieren kann. An jedem Tisch wird eine unterschiedliche Sprache gesprochen.
Am Samstag vor einer Woche war ein Treffen auf einem Reiterhof etwas außerhalb von Krakau. Mit Vortrag zum polnischen Kommunismus, polnischem Film, und Lagerfeuer am Ende. Sehr toll, und es waren echt viele Freiwillige da!
Des weiteren ist Daniele mit einem Anbieter von Schifffahrten einen Deal eingegangen: Wir übersetzen für ihn seine Internetseite ins Deutsche/Spanische/Italienische. Und sie bieten uns dafür im Frühling eine viertägige Fahrt auf richtig schönen alten Segelschiffen an. Darauf freue ich mich schon!
Nächsten Sonntag ist Tag der Freiwilligen, das heißt jede Gruppe stellt ihr Land vor, auch mit typischem Essen usw. Wir haben vor, Apfelkuchen und Plätzchen zu backen, und eventuell unseren Vortrag als Quiz zu gestalten. Allerdings müssen wir uns noch einige Male treffen!
Polnisch lernen: Ich habe mittlerweile zwei Tandempartner, mit denen ich mich gut verstehe. Und zwei Mal die Woche Unterricht. Allerdings würde ich gerne schneller mehr können...
So, das war's. Bis bald, viele Grüße aus dem sehr kalten Krakau!