Nel mese di mai non piove mai
Italienisch-Deutscher Wortwitz. Und mein Maiblog
Ich sitze im Zug nach Trento und wollte eigentlich einen Text für meine Hausarbeit lesen, allerdings habe ich leider mein Handy und somit auch mein Internet vergessen und ich kann es leider nicht machen. Zudem weiß ich nur die Straße von dem Ort, an den ich muss, allerdings habe ich eine Stunde Zeit, ihn zu finden. Deshalb nutze ich jetzt die Zeit, meinen Maiblog zu schreiben, damit dieser mal etwas früher herauskommt.
Am Anfang Mai war ich ja immer noch auf Reisen in Spanien und das nächste interessante Ereignis war, dass mein Papa mich besuchen kam. Er war ganz begeistert von Brixen. Wir frühstückten ausgiebig und quatschten viel und gingen in Brixen spazieren. Sonntags fuhren wir dann nach Bozen und gingen ins Museion, dem Museum für moderne Kunst Brixens, in dem auch einer meiner Professoren arbeitet und in dem übrigens der gekreuzigte Frosch von ?? ausgestellt war, was einen Riesenaufschrei gab, wie man sich sicherlich vorstellen kann (hier hängen überall Jesusse mal mehr oder weniger blutig herum). Von der Ausstellung war mein Papa mittelmäßig begeistert, ich fand sie ganz witzig. Danach gingen wir bei den Thalferwiesen spazieren und ich schoss die Fotos für mein Fotoprojekt für Modul 10 (Medienpraxis bzw. in meinem Fall Kunstpraxis) von den Bäumen.
Die Woche darauf trafen wir uns einmal noch (leider regnete es) in einem Café. Und am Freitag direkt nach der Uni ging es dann auch schon mit Blablacar direkt von Brixen nach Torino. Der Fahrer erzählte, dass er dies jedes Wochenende macht (!). Dennoch, ich fand seinen Fahrstil ziemlich schrecklich, er bremste immer ganz abrupt ab und fuhr ziemlich schnell. In Torino angekommen, holte mich Palma (eine ehemalige EFD-lerin, die ich aus Belgien kenne) mit dem Auto ab und wir fuhren nach Valle di Susa, einer Ortschaft in der Nähe von Torino. Ich war so müde, dass ich gleich ins Bett fiel. Am nächsten Tag ging ich mit Palma an einem See bei ihr in der Nähe spazieren und dann aßen wir mit Palmas Familie zu Mittag (leeeecker!) Nachmittags fuhren wir dann nach Torino und als wir auf der Autobahn waren, fing es an, zu hageln! Endlich angekommen, mussten wir uns durch einen Pfützenparcours bahnen und trafen uns dann in einem Café mit Ivan (auch ein ehemaliger EFD-ler, wir wohnten von Juni bis August gemeinsam in der Rue de l’Etoile). Nachdem einige Pfützen wieder getrocknet waren, gingen wir in der Stadt und am Poufer (Popo! Puffer!) spazieren und gingen dann zum Streetfood und später noch in eine kleine Bar (nachdem Ivan und ich beim Streetfood doch nichts gegessen hatten und wir ewig nach einem noch offenen Laden gesucht haben). Am Sonntag war strahlende Sonne und Palma und ich fuhren zur Sacra San Micele, einem Kloster, das auf und in einen Felsen gebaut ist und von dem man einen fantastischen Ausblick hat. Danach hatte ich das Glück, bei einem Sonntagsessen in einer italienischen Familie dabei zu sein, es war alles so lecker! Palmas Familie hatte zwei Gäste zu Besuch und einer erzählte mir, dass er in Deutschland mal von der Polizei angehalten wurde, weil mit einer anderen Person gemeinsam auf einem Fahrrad gefahren ist. Und ich lernte das Wort „multa“ (Strafzettel).
Nachmittags fuhren wir wieder in die Stadt und verbrachten den Nachmittag mit Ivan und Naomi (andere ehemalige EFD-lerin, die ich auch Belgien kenne) im Park, wo auch ein „Borgo medievale“ ist, ein mittelalterliches Dorf, das nach mittelalterlichem Vorbild rekonstruiert wurde. Abends ging ich dann zu Giorgio (Leiter der Jugendbegegnung, die ich damals in Belgien auch mitgeleitet hatte) und wir aßen in seiner WG (die aus seiner supernetten Freundin und einem Japaner, der die piemontesische Küche kennen lernen und dann ein piemontesisches Restaurant in Japan eröffnen möchte) mit zwei der Teilnehmer der Jugendbegegnung zu Abend. Giorgios Freundin hatte vor zwei Wochen ein obdachloses Katzenbaby gefunden und hatten es bei sich aufgenommen. Sie heißt Flo und sie ist so süß! Wir haben die ganze Zeit mit ihr gespielt und sie ist immer die Beine von allen heraufgeklettert. Beim Abendessen schwelgten wir in schönen und lustigen Erinnerungen an die Jugendbegegnung und ihr erfuhr auch einige Dinge, die ich damals nicht mitbekommen hatte ;) Giorgio hatte, ich glaube zum Geburtstag, so ein Triopszüchteset bekommen und wir machten ziemlich viele Witze darüber. Am nächsten Morgen fuhr ich mit Giorgio in den äußersten Bezirk Turins (der wirklich hässlich ist), weil er zwei Dinge erledigen musste. Beide Male kam er fluchend zurück, weil es nicht funktioniert hatte. Ich streichelte derweil Flo, die wir im Katzentransportkorb mitgenommen hatten.
Mittags aßen wir die Reste vom Abendessen gemeinsam mit einem dritten Jugendlichen der Jugendbegegnung, Ayoub. Es war das erste Mal, dass ich mich mit Ayoub wirklich unterhalten konnte, denn damals sprach ich noch kein Italienisch und er nur Grundlagen von Französisch (wenn er die auch in unglaublich schneller Zeit gelernt hatte) und ein bisschen Englisch sprach. Er hat nämlich fast ein Jahr in Frankreich (vor allem Nancy) verbracht und dort als Automechaniker gearbeitet (das ist auch seine Berufsausbildung soweit ich weiß). Seit ein paar Monaten ist er nach Torino zurückgekehrt und arbeitet momentan als Kellner. Wir gingen danach noch ein bisschen mit einer Freundin von ihm in der Stadt spazieren, Eis essen (yummi) und dann nochmal in den Park, in dem wir gestern schon waren. Danach trafen wir uns noch mit einem Freund von ihm, mit dem er einen Großteil seiner Zeit in Frankreich verbracht hatte. Abends aß ich dann mit Giorgio (er kochte was wirklich leckeres, was ich aber nicht beschreiben kann).
Morgens um 6 musste ich dann den Flixbus nehmen und kam in eine Kontrolle. Zum Glück holte der Bus die Verspätung aber auf und wir kamen mit nur ein paar Minuten Verspätung in Bozen an. Dort musste ich dann gleich in einer Vorlesung, weil sie verlegt worden war (ich hasse diese flexiblen Stundenpläne hier) und war sehr froh, als wir dann in der folgenden Vorlesung früher (1,5 Stunden übrigens) Schluss machten. Abends kamen dann Cecilia, Jana und Anna (Kuwis) zu Besuch, die mit dem Auto bis nach Koblenz herunter gefahren waren. Da Sonia Mitleid mit Matteo wegen des Frauenüberschusses hatte, rief sie zwei Freunde von ihm an, die dann auch vorbeikamen. Leider musste ich immer noch an meinem Modul 10 Projekt herumbasteln (nähen), weshalb ich nicht so aufmerksam sein konnte. Am nächsten Tag fuhren wir dann gemeinsam nach Bozen und gingen in die Uni und auf die Talferwiesen. Dann fuhr ich wieder zurück nach Brixen und ging dort in eine Vorlesung, bastelte dann an meinem Buch weiter und ging dann „Meditation in Creation“, eine Veranstaltung von einer Studentin aus meinem Studiengang. Wir waren sicherlich über 30 Leute, machten Atemübungen, Laufmeditation, sangen zusammen (Hare Krishna, You are in me) und machten am Ende eine Farbmeditation, bei der wir Farbe (so etwas zwischen Acryl und Wasserfarbe) auf eine Plane streuten und dann mit Händen und Füßen die Farbe verteilten. Das war ziemlich cool und am Ende waren alle kunterbunt. Ein Mädchen fiel sogar hin, weil sie auf der glitschigen Farbe ausrutschte, aber sie nahm es mit Humor (und die Farbe lässt sich meiner Erfahrung nach auch ziemlich leicht wieder herauswaschen).
Danach fuhr ich wieder zurück nach Bozen und ging mit meinen Freundinnen Pizza essen. Meine Pizza (Spinat, Aubergine, Spargel) war echt megalecker! Am nächsten Tag verschliefen wir leider alle und so kam ich ein bisschen zu spät in die Uni (was allerdings wie immer niemanden interessierte) und danach versuchte ich noch, mein Problem mit den fehlenden Fotos zu regeln (letztendlich bot der Typ im Fotoladen, nachdem ich ihn überzeugt hatte, dass die Fotos unscharf waren, an, sie manuell per Photoshop zu bearbeiten, und zwar kostenlos) und dann dachte ich auch noch, ich hätte meinen Stick verloren (hatte ich aber doch nicht), kurzum, ich kam leider nicht dazu. meinen ursprünglichen Plan auszuführen: Das Projekt fertigzumachen und meinen Freundinnen mitzugeben. Leider regnete es (wie immer, wenn ich Gäste habe) und wir fuhren gegen Mittag gen Bodensee. Dort überlegten wir die ganze Zeit, ob wir das Angebot Andys, bei ihm am Bodensee zu schlafen annehmen oder doch zelten sollten. Das Wetter wechselte ständig und schließlich beschlossen wir, doch auf die sichere Seite zu gehen und bei ihm zu übernachten. Wir gingen in Überlingen ein bisschen am See spazieren und dann (Käs)spätzle essen (Liebe Nichtschwaben: Es heißt nicht Käsespätzle! Pfui, pfui, pfui!). Dann fuhren wir zu Andy und machten ein Lagerfeuer (die Wahrheit ist das nicht, wir machten es nicht, aber wir saßen davor).
Morgens erwartete uns ein großes leckeres Frühstück und dann fuhren wir nach Friedrichshafen, damit ich meine Mitfahrgelegenheit nach Innsbruck nehmen konnte. Leider verkalkulierten wir uns mit der Zeit und so musste die Fahrerin ohne mich fahren. Mein Handy wollte trotz Guthaben leider in Deutschland nicht funktionieren (ich liebe meinen Anbieter WIND --> Ironieschild!) und so nahm ich derweil in Meersburg eine Fähre nach Konstanz (nach dem Abschied L) ohne sicher zu wissen, ob meine neue Mitfahrgelegenheit mich mitnehmen würde. Dann fuhr ich mit dem Zug in die Schweiz nach Sankt Gallen und zum Glück fanden wir uns da sofort und er nahm mich auch bis direkt nach Brixen mit. Den nächsten Tag verbrachte ich mit Sarka. Wir gingen auf den Markt, wanderten dann zu einer Grillstelle, wo wir aber nicht grillen durften, wie uns der Mann, der den Platz dort gemietet hatte, um sein Leder zu trocknen. Also aßen wir alle Sachen, bei denen es möglich war, ungegrillt. Wir verschönerten die Grillstelle, indem wir zahlreiche Steine mit Kreide bemalten (die Farbmeditation hatte uns inspiriert).
Sonntags blieb ich am Haus und erledigte einige organisatorische und universitäre Dinge. In der nächsten Woche ging ich mit Sarka abends zur Begrüßungsveranstaltung der Tanzmeisterschaft in Brixen, die allerdings nur eine halbe Stunde ging, aber ganz niedlich war. Dann gingen wir zum Karaokeabend an der Uni, der zunächst etwas langweilig war, weil alle Lieder nur auf Italienisch waren, er endete aber mit Liedern wie „Maria Makarena“, „Summer lovin‘“ und „Komm hol das Lasso raus“. Ich schaffte es sogar, nach einigen zahlreichen erfolglosen Versuchen, für Matteo „Du hast“ zu spielen, obwohl „Ohne dich“ eigentlich noch witziger gewesen wäre, weil er das im Deutschkurs angehört hat um die Personalpronomen zu lernen. Am nächsten Tag wollten Sarka und ich Palatschinken essen und der Ort, den sie vorgeschlagen hat, war leider schon zu, wie auch die weiteren Orte, die wir probierten (es war 19.00!), aber schließlich fanden wir doch noch eine Möglichkeit. Die Woche darauf war das Wetter schlecht bis wechselhaft, wie immer, wenn ich Besuch habe (also es ist nicht komplett schlechtes Wetter). Ein anderer meiner ehemaligen Mitbewohner aus Brüssel (ja, ich hatte einige ;D) besuchte mich. Wir fuhren nach einem erfolglosen Versuch am Sonntag (da waren wir hochgefahren und es regnete in Strömen) auf die Plose (Berg) zu fahren, gingen wir Dienstagnachmittag, nachdem ich mich mit zwei Leuten zum Sprachtandem getroffen hatte (mein regulärer Tandempartner und ein Mädchen, dass mich nach dem Karaokeabend angesprochen und gefragt hatte, ob ich mit ihr ein Sprachtandem machen wolle), fuhren wir dann endlich mit der extrem steilen Seilbahn, die in der Mitte einige Minuten stehen blieb, auf den Berg. Dort regnete es leicht. Ich wollte nämlich unbedingt den so genannten „Woody Walk“ machen, einem Wanderweg für Kinder, auf dem verschiedene Stationen sind. Es gab eine Riesenholzeule (für Cecilia ;D), eine Rutsche (bei nassem Wetter rutschen ist trotz Jacke als Unterlage keine gute Idee!), die wirklich schnell war, einen Glockenteich (da konnte man an verschiedenen Tierglocken läuten, zum Beispiel Kuhglocken), einen extrem schwierigen Nicht-den-Boden-berühren-Weg (vor allem bei Nässe), ein nichtfunktionierende Waldtelefon, einen Kletterrinderwagen, Riesenliegen (das konnten wir nicht machen) und einen Barfußpfad mit Kneippmöglichkeit (ich ging nur den Barfußpfad). Kurz bevor wir an der Rossalm, dem Endpunkt des Woodie Walks, ankamen, fiel mir auf, dass die letzte Gondel laut dem Prospekt, den ich in der Hand hielt, um 18 Uhr fuhr. Es war viertel vor 6. Wir fragten also den Kellner dort, was wir tun sollten. Er meinte, wir könnten eine Strecke herunterlaufen, die etwa 1:45 Minuten dauert und von dort aus einen Bus direkt nach Brixen nehmen. Da das die einzige Möglichkeit war, machten wir das. Ich brachte ihm dabei das Klopapierlied bei (wer es nicht kennt, der hatte eine traurige Kindheit ;D).
Dann war der Monat Mai auch schon rum, erwähnenswert ist meiner Meinung nach nur noch, dass ich am letzten Maimontag mein Italienischexamen hatte und mit 83 Prozent bestanden habe :-)!