Nachtbus nach Istanbul
Bulgarisch lernen, Seminare, Sonnenstrand, Sozopol, Nessebar und Istanbul - drei Wochen mit viel Programm!
Seit meinem Osterurlaub sind schon wieder drei Wochen vergangen. In dieser Zeit habe ich viel an meinem eigenen Projekt gearbeitet, dass nun fast fertig vorbereitet ist und es gab drei Seminare, bei denen ich geholfen habe. Zusammen mit einer österreichischen Freiwilligen habe ich die nähere Umgebung von Burgas erkundet und mich drei Tage lang durch die Straßen Istanbuls treiben lassen.
Anfang April war ich für einen halben Tag am Sonnenstrand. Im Sommer eine der Touristenhochburgen in Bulgarien – die Atmosphäre Anfang April ist aber ganz anders. Zu diesem Zeitpunkt gibt es noch keine Touristen und alles ist geschlossen, trotzdem herrscht eine gewisse Betriebsamkeit. Viele Hotels und Bars werden renoviert und so für die Sommersaison fit gemacht. Ich habe den wirklich tollen Strand bei 25° und Sonnenschein für mich gehabt und war mit meinen Beinen im noch kalten Schwarzen Meer.
In der darauffolgenden Woche hatte ich vier Mal Bulgarischunterricht – viel zu lernen, aber fantastisch, wenn man so intensiv lernen kann. Im Büro gab es in dieser Woche für mich leider nicht viel zu tun. Dafür hat mich Eli mit zu zwei Seminaren in Tsarevo und Malko Turnovo mitgenommen (beides kleinere Orte südlich von Burgas). Dort durfte ich dann das Kennenlernspiel auf Bulgarisch moderieren, was wirklich viel Spaß gemacht hat.
Ab Donnerstag hatte ich dann Besuch von Julia aus Österreich, die ihren EFD in Sofia macht. Mit ihr zusammen war ich in Nessebar und Sozopol, zwei kleine Städtchen bei Burgas, die eine schöne Altstadt haben. Im Sommer sind sie leider von Touristen überflutet, so dass man sie kaum genießen kann. Wir hatten die beiden Städte jedoch bei herrlichem Sonnenschein fast für uns.
Samstags stand dann das FAR-Seminar zum Thema „Wahlen in Bulgarien“ an. Leider waren nicht sehr viele Teilnehmer da, dafür gab es aber sehr gute Diskussionen und die Gruppe hat ausgezeichnet mitgearbeitet. Wirklich toll für mich war, dass ich zum ersten Mal ohne größere Probleme zwei Stunden lang den Diskussionen zuhören konnte und fast alles verstanden habe. Dadurch war das Seminar natürlich sehr interessant für mich, weil ich die verschiedenen Meinungen der Jugendlichen hören konnte und mir nicht nach dem Seminar erzählen lassen musste, was alles gesagt wurde.
Letzte Woche bin ich dann für drei Tage in Istanbul gewesen. Eigentlich wollte ich nach Mazedonien fahren, doch Julia hat mich überredet mit ihr nach Istanbul zu fahren. Dienstabend bin ich dann zum Busbahnhof und wir sind mit dem Nachtbus nach Istanbul gefahren. Die Strecke ist ungefähr genauso lang wie nach Sofia, allerdings habe ich kaum Schlaf bekommen, denn nach einer guten Stunde Fahrt muss man für die Passkontrolle an der Grenze aus dem Bus steigen und morgens wird man sehr früh von den Lichtern Istanbuls geweckt (obwohl man noch mehr als eine Stunde zum Busbahnhof braucht).
Auch bei meinem zweiten Besuch dort hat mich die Stadt fasziniert – diese gewaltige Größe, der Duft nach Kebab und anderem Essen, die Menschenmassen auf den Straßen, die engen Gassen und die Ungewissheit, was einen hinter der nächsten Ecke erwartet. Ich kann die Stadt wirklich weiterempfehlen, weil man so viel entdecken und sehen kann. Mit Englisch sind Julia und ich meistens weitergekommen, jedoch lohnt es sich einige Wörter auf Türkisch zu lernen und zu benutzen - auch wenn es ein bisschen schwer erscheint. Das Lächeln, das man zurückbekommt, wird man nicht mehr vergessen.