Nachhaltig Festivals feiern - geht das?
Der Sommer ist vorbei, aber der nächste kommt bestimmt. Wie können wir es schaffen Feiern in der Natur mit Umweltbewusstsein zu vereinen? Eine Anregung.
Raus aus der Stadt, ein paar gute Freunde und ein Zelt geschnappt und ab in die Natur. Für die nächsten Tage eintauchen in eine andere Welt voller Musik, Kunst und Klamauk. Eine Welt voll mit Momenten des Respekts, der Liebe, Zufriedenheit,Spaß und Gemeinsamem dem Sonnenaufgang entgegen tanzen. Sommerzeit ist Festivalzeit. Es ist für viele jüngere Menschen fester Bestandteil der Sommerplanung und ein kulturelles, zwischenmenschliches Sammelbecken vieler toller Künstler*innen und Ideen. Orte, die an gesellschaftliche Utopien glauben lassen, wenn auch nur für ein Wochenende. In einer Zeit, in der viele Menschen permanent unter Druck und Stress leiden und das Gefühl nicht loswerden, nie genügend Zeit für alle Punkte der To-Do Liste zu haben, eine wichtige Auszeit. Die Seele baumeln lassen und ungeplant in den Tag hineinleben. Dabei fremden Menschen offen und freundlich zu begegnen. Den normalen Alltag hinter sich lassen steht dabei ganz oben auf dem Nicht-Plan.
Das ist eine wunderbare Sache und doch wird eine Sache häufig vergessen: meist ist man als Festivalmeute zu Gast in der Natur. Für wenige Tage, um dann genauso schnell wieder zu verschwinden wie man aufgetaucht ist. Dieses Verschwinden verläuft allerdings meistens nicht ohne Spuren zu hinterlassen. Zurückgelassene Zelte, leere Ravioli-Dosen, Zigarettenstummel und Bierdosen sind dabei die typischen Bilder. Weiterhin werden viele Festivalwelten nur für die wenigen Tage erschaffen und danach wieder komplett zerstört. Zurück bleiben Massen von Müll und einiges an verschwendeten Materialien. Da die Endlichkeit unserer Ressourcen und die Konsequenzen unseres massiven Eingreifens in unsere natürliche Umwelt uns langsam bewusst sein sollten, ein Punkt der zum Nachdenken anregt.
Ausgelassene Feierei und diese Orte der Freiheit und des unbeschwerten Lebens sind wichtig, aber sowohl Besucher*innen und Veranstalter*innen dieser Orte könnten diese nachhaltiger und achtsamer gestalten, um nicht nur zwischenmenschlich Respekt zu zelebrieren, sondern auch der Umwelt gegenüber. Dabei würde es den Spaß nicht mindern, einige kleine Dinge in die Tat umzusetzen.
- Glitzer glitzert und ist toll, aber eigentlich Mirkoplastik und lässt sich extrem schwierig wieder von der Wiese einsammeln und sickert so allmählich in unser Grundwasser. Hat also in der Natur nichts zu suchen.
- Einweg-Plastik vermeiden. Eine Trinkflasche und einen Campingteller mit Messer und Gabel dabei haben ersetzt in wenigen Tagen Festivalzeit auf die Summe der Menschen hochgerechnet massiv viel Müll.
- Ein Taschen-Aschenbecher dabei haben. Niemand hat Lust Zigarettenstummel aufzusammeln und genauso möchte niemand, dass ein süßer Spatz an einer Kippe knabbert. Mit einem kleinen Döschen in der Hosentasche lässt sich dies ganz einfach vermeiden.
- Dinge wieder verwenden, tauschen, verschenken. Statt einfach alles wegzuschmeißen, was nach dem Festival nicht mehr gebraucht wird, kann man sich fragen, ob jemand Anderes es gebrauchen könnte.
Festivals nachhaltiger feiern geht und dies seien dazu nur einige Anregungen. Wenn wir weiterhin tanzen wollen und dabei trotzdem nicht massiv zur Klimaerwärmung beitragen wollen müssen wir etwas ändern. Angefangen mit kleinen Schritten wie dem Vermeiden von Plastik braucht es gute Ideen dies auszubauen. Wie wäre es zum Beispiel mit einer Maschine, die beim Tanzen freigesetzte Energie in Strom umwandelt? Bei den tanzwütigen jungen Menschen auf Festivals wäre damit schon mal ein großer Schritt Richtung Klimawende getan. Hat jemand Lust eine zu entwickeln? Meldet euch gerne bei mir ;-)