„Mmm“ schmeckt gut
Herzlich Willkommen! - Das ist der erste Eindruck, den ich während meiner Ankunft in Würzburg bei den Freiwilligen gefühlt habe.
Meine Reise von Algerien nach Würzburg war sehr anstrengend, voller Spannungen, aber schön. Ich habe alles hinter mir gelassen: Meine Familie, Freunde, Arbeit und am wichtigsten: Eid-Adha (^_^). Zuerst habe ich von meiner Familie in Ghardaia Abschied genommen, wir tauschten warme Umarmungen, Lächeln und paar Tränen, es waren echt ganz kurze und schöne letzte Momente mit meiner Familie. Dann nahm ich mein Gepäck und reiste erst nach Ouargla, dann nach Algier, dann nach Bel Abbes, wo ich meine Freunde getroffen und ein paar Dokumente vorgelegt habe. Das war ein Tag vor meiner Reise und ein Tag vor dem Eid-Adha Fest. Meinen Weg wieder nach Algier zu finden, war ganz schwierig, da ich keine Busse, keine Taxis, keine Züge, einfach nichts gefunden habe. Trotzdem war ich noch voller Hoffnung.
Ich habe etwa 6 Stunden draußen gewartet und bin von einer Haltestelle zur anderen gewechselt, habe Bekannte angerufen, aber nichts funktionierte. Für eine Weile dachte ich, dass ich ganz draußen bin und zu weit weg, um nach Deutschland fliegen zu können, weil ich kein einziges Verkehrsmittel von Bel Abbes nach Algier gefunden habe – diese sind alle mit der Vorbereitung der Eid-Adha beschäftigt. Aber ich habe zu Allah gebetet und gefragt, ob diese Reise gut ist: Wenn es gut ist, dann möge er mir meinen Weg erleichtern und wenn es schlecht für mich, mein Land und meine Religion ist, dann würde ich lieber einen anderen Weg nehmen. Da wurde die Hoffnung plötzlich wieder geweckt. Ein Taxi hat geparkt, der Fahrer sah mich an, dann hat er zu mir gesagt, "Wenn ich noch sechs Plätze buchen kann, dann hast du Glück“. Nach ein paar Stunden kamen die Kunden, und wir sind endlich los. Wir sind in der Nacht gereist und am Morgen war ich noch einmal in Eile auf der Suche nach einem Taxi zum Flughafen.
Leider habe ich meinen Flug nach Frankfurt verpasst, aber ich habe die Reise umgebucht und bin nach Paris geflogen. Das war schön, da ich in Paris Freunde getroffen habe und nette Leute kennen lernen konnte. In der Nacht reiste ich weiter mit dem Bus nach Würzburg und blieb in Kontakt mit Nastka. Bei meiner Ankunft war Nastka da, hat mich begrüßt und in diesem Moment fühlte ich endlich die Ruhe nach einer Reise voller Spannungen, Abenteuer und Überraschungen. Dieser Moment der Ankunft ist komplett geworden, als wir mittags in die Wohngemeinschaft fuhren. Hier werde ich mit fünf anderen Freiwilligen in einer Wohnung zusammen leben.
Einige Freiwillige aus Würzburg versammelten sich in unserer Wohngemeinschaft rund um den Tisch nach meiner Ankunft und wir genossen zusammen ein leckeres Mittagessen von Nastka. „Yamm, schmeckt gut“ war unser Eindruck von dem bunten und bezaubernden Tisch. Wir haben uns kennengelernt, schnell gemischt und ein paar Geschichten erzählt. Zum Abschied schenkten wir uns warme Umarmungen mit der Hoffnung auf ein schnelles Wiedersehen in unserer Wohnung, das den Titel Europahaus trägt. Die Reise führte mich von einem Platz zum anderen, durch Wälder, Wüsten, Meer und tausend verschiedene Sehenswürdigkeiten. Was das Ziel ist werden wir sehen … die Reise geht weiter. Ob sie sich lohnt? (Nächster Artikel ^_^)