Mittwoch, 03.09.2014: The end of "Hotel Mama"
Wenn man für 10 Monate ins Ausland geht, macht man sich natürlich Gedanken über seine Packliste, aber was man alles vergessen oder nicht bedacht hat, bemerkt man dann am ehesten bei so kleinen Details wie dem ersten Frühstück.
Am nächsten Morgen trafen wir uns in der Foundation. Bis jetzt waren nur 4 Freiwillige angekommen, alle aus Deutschland. Martha aus Würzburg und Cornelius aus Leipzig bewohnen die Wohnung in Gocław, bei mir in Kabaty ist Frederike noch beheimatet. Der Morgen ging schon los wie ein survival-Camp. Wir haben einen Gasherd, kein Problem, nur hatten wir keine Streichhölzer, wollten aber doch gerne einen Tee oder Kaffee am Morgen trinken. Welch ein Glück, dass mir mein Vater vor der Abreise noch ein Feuerzeug aufschwatzt hatte. Doch das Feuerzeug zu zünden, schräg an die Platte zu halten, das Gas aufzudrehen und sich dabei nicht die Finger zu verbrennen war ein Meisterstück für sich. Mal davon abgesehen, dass eine Herdplatte nicht geht. Danke Papa, du hast unseren ersten Morgen gerettet, auch wenn sich später herausstellen sollte, dass es einen Knopf am Herd gibt, der einen Funken zündet.
Der zweite Dank gilt meiner Großmutter. Meine Eltern hatten mir mehrfach gesagt, ich solle doch ein bisschen Geld tauschen, damit ich im Zug auch mal aufs Klo gehen kann. In diesem Zuge sei sagt, dass es selbstverständlich kostenlos ist, im Berlin-Warszawa-Express aufs Klo zu gehen, diese aber in keinem besonders guten Zustand anzutreffen sind. Ich hatte natürlich kein Geld Geld getauscht, denn ich wusste ja, dass wir sofort nach der Ankunft unser Geld für September bekommen würden. Und ich bekam auch ganz richtig meine 800 zł Taschen- und Essensgeld, in acht 100 zł Scheinen. Als ich mir aber am nächsten Morgen mein Brötchen für knapp einen Złoty zu kaufen gedachte, war die Kassiererin unseres nahen Żabka-Ladens natürlich alles andere als erfreut. Wie gut, dass mir meine Oma einen Złoty und einen Grosz mitgegeben hatte. Danke Oma, du hast mein erstes Frühstück gerettet.
Am ersten Tag in der Foundation machten wir organisatorischen Kram (wie übrigens auch am zweiten Tag), holten uns unsere Nahverkehrsausweise, guckten ein bisschen in der Altstadt rum und aßen gemeinsam die vielleicht bekannteste aller polnischen Spezialitäten: Pierogi. Am Nachmittag holten wir dann Elodie vom Busbahnhof ab. Sie kommt aus Frankreich, Paris, und wohnt bei uns in Kabaty. Für die Gocław-Leute die einmalige Gelegenheit, unsere Wohnung kennenzulernen. Als Revanche luden sie uns zum Abendbrot in ihre Wohnung ein, wo es gleich noch eine polnische Spezialität gibt: Weißen Barszcz. Wir wärmten zwei Tütensuppen auf, die ich von der IGW mitgebracht hatte. Am Ende hatten wir zwar eher Wasser mit Geschmack und außerdem keine Kelle, dafür aber einen schönen Abend zusammen mit Suzi, der Freiwilligen aus Armenien, die schon seit einem guten halben Jahr ihren EVS macht.
It was our first day and Frederike, one of my flatmates from Halle/Saale, and I wanted to make some tea. We have a gas cooker, but we had no matches. What a luck, that my father gave me a lighter before I left, but it was not easy to open the gas, switch on the fire and bring both together without burning oneselfs fingers. Thanks to my father.
The second thanks is to my grandmother, which gave me one złoty and one grosz before I left. Yes, of course, we got our food and pocket money when we arrived, but in 100 złoty notes. And the employee of our żabka (shop) was not happy, when I wanted to give her 100 zł for just one sandwich. My grandma saved my breakfast.
We did a lot of organisation stuff in the foundation. For lunch we met in the city and tried traditional pierogi with different fillings. In the evening we picked up Elodie, my French roommate, from the bus and visited first our flat in Kabaty and then the other flat in Gocław. Because we are 9 volunteers in total, we have two flats. In Gocław we cooked another typical Polish food, white borscht (barszcz biały). It was packet soup that I brought from IGW and I guess, we took too much water, so we had more water with taste than soup, but nevertheless a nice evening.