Mission Impossible?
Neueste News, Exklusivinterview mit mir - Thema: Sprachenwirrwarr
Dieser Blog wird mal wieder nicht chronologisch, ich bin ja kein Leierkasten. Manchmal fragt man sich im tiefsten Alltag ja (vor allem, wenn man mal mit Freunden oder Familie schreibt): Gibt es eigentlich was Besonderes, etwas Erwähnenswertes? Und wenn man sich ein paar Minuten Zeit nimmt, kann man diese Frage durchaus mit "Ja!" beantworten.
Die erste Neuigkeit: Unsere Mitfreiwillige aus der Ukraine ist zurück! Seit Montag ist Juliya wieder da und darf jetzt auch hierbleiben. :)
Nach dem Seminar ist/war die Motivation, noch aktiver zu werden und durchzustarten hoch. Wie viele wissen, ist es trotzdem nicht so leicht, sie auf einem so hohen Niveau zu halten. Nun gut. Aber im Center in Misa hat sich in den letzten 2 Wochen etwas getan. Anna hat die Initiative ergriffen und ich habe mich rangehängt und das Resultat: Wir haben aufgeräumt und ein bisschen umsortiert. Diese Phase dauert noch an, es gibt aber schon eine Menge Fortschritte zu verzeichnen (unter anderem die Sortierung der Bastelmaterialien, siehe Bild :D). Wir haben mittlerweile auch "neue" Kinder kennengelernt und wir hoffen natürlich, dass sie auch weiterhin kommen werden.
Unterrichtstechnisch habe ich mich in den letzten Wochen ein wenig ausprobiert. Sowohl in Englisch als auch im Deutschunterricht habe ich es mit Spielen probiert und auch mit Textarbeit. Ich hatte einige tolle Stunden und obwohl ich immer am Feilen bin (Lernen ist ja außerdem bekanntlich ein lebenslanger Prozess...), bin ich mit den Zwischenergebnissen schon recht zufrieden :) . Weiterhin habe ich mir für meine "fortgeschrittenste" Gruppe vorgenommen, jetzt viel zu wiederholen. Vielleicht ist das eine merkwürdige Herangehensweise, aber ich schließe auch von meinem Lernen im Lettischen auf meine Schüler, denn wir lernen ja quasi zeitgleich die Muttersprache des jeweils anderen als Fremdsprache. Und ich merke, dass ich unbedingt meine Basiskenntnisse festigen muss, sonst ist das Weiterlernen nicht nur mühsam, sondern auch komplizierter und weniger effektiv. Aber ich mache Fortschritte und kann auch schon ein wenig auf Lettisch zurückgreifen - seit Neuestem sogar im Unterricht. ^^ Gut, im Gegensatz zu meinen Schülern habe ich ja auch den Vorteil, dass ich täglich von Lettisch umgeben bin, aber auch meine fleißigen Sprachstudenten schauen mal den ein oder anderen Film auf Deutsch, wie sie mir erzählt haben.
Sprache, kein leichtes Thema. Was mich immer wieder zugleich fasziniert und zur Weisglut treibt, ist ebendiese. Oder zumindest der Fakt, dass zwar mein Lettisch besser wird und mein Russisch zumindest nicht in der Versenkung verschwindet, aber nun ja - ich vermische unglaublich viel. Meistens sage ich ein Wort oder einen Satzteil in der Sprache, in der es mir eben einfällt. Mein Englischunterricht besteht immer mehr aus Englisch (schleichend), aber meine Sätze sind ein einziger Mischmasch aus Lettisch und Russisch. Es ist ein einziges Chaos und das, obwohl es Sprachen gibt, die näher verwandt sind als diese beiden. Aber für mich, die außer Englisch und Deutsch nur eben diese zwei Sprachen spricht, sind es die "verwandtesten" und ich komme mittlerweile schon manchmal durcheinander. Ich will mich diesem Problem stellen, aber das ist gar nicht mal so einfach ... Ich bin in jedem Fall gespannt, wie sich das noch entwickeln wird und da ich nichts besseres zu tun habe, als nebenbei noch Japanisch lernen zu wollen, können sich alle schonmal auf den linguistischen SuperGAU freuen. Andererseits liegt mein Hauptaugenmerk immer noch auf dem Lettischen und Japanisch ist (so zumindest meine Hoffnung) so artfremd, dass ich zumindest nicht so viel verwechseln dürfte ... Also: DAWAI! :D