Mid-Term Seminary
4 Tage Halbzeit-Seminar am Ende der Welt mit einer traumhaften europäischen Gruppe
Day N° 1 Dienstagabend sind wir – nach 3 Zügen und 2 Bussen – endlich mit einer lebhaften Gruppe aus 25 Freiwilligen im Nichts angekommen. Dieses Nichts im mitten von Wiesen, Feldern und Seen stellte sich aber als sehr süße, biologisch-faire, freundliche, große, wenn auch strenge Jugendherberge raus. Und mit dieser Truppe, die ich während der 4 Tage wirklich lieben gelernt habe, und 3 super motivierten „facilitateurs“ wurde dieses doch eher nicht freudig erwartete Seminar sehr viel besser als gedacht. Bis auf den durchgehenden Regen + Kälte. Aber dagegen fanden wir genug. Den Abend verbrachten wir mit Abendessen und Kennenlernen, zuerst in einem Spiel mit allen, dann frei beim Dixitspielen und reden. Super interessante Leute hatten wir da! Und mit der großen Gruppe Deutscher – aber genialer! – und einigen Englischbevorzugern (+ der ersten Engländerin, die ich hier treffe) haben wir kein schlechtes Sprachenmischmasch hergestellt.
Day N° 2 Mittwochmorgen ging es los – natürlich – mit einem „Energizer“ zu unserem französischen Vokabular. Dann sind wir ins „Café“ gegangen, das „Café RENCONTRE“, bei dem wir uns über unsere Projekte an sich, aber auch unsre liebsten und unliebsten Erfahrungen, Vorstellungen und Planungen ausgetauscht haben. Ich fand es zum Teil wirklich interessant, wo Freiwillige alles arbeiten – von Kinderheimen, über Rotes Kreuz bis Altenheimen ist da echt alles dabei. Später ging es weiter mit einer „bewegten Debatte“, bei der man sich jeweils zustimmend oder ablehnend positionieren musste. Schon die erste Frage „Man kann Spaghetti zum essen zerbrechen“ hat heiße Diskussionen, vor allem mit den Italienern, ausgelöst (kann man natürlich nicht!) – doch dann ging es vor allem zu den Franzosen und Frankreich, wobei wir schonungslos Ehrliche dabei hatten, was richtig lustig wurde („naja, das mit der Romantik in Frankreich war nichts“). Nachmittags ging es nach einem – sehr gesunden Bio-Mittagessen – weiter, und zwar mit uns. Wir haben die Erwartungs-Pyramide vom ersten Seminar wieder rausgezogen, rot, gelb oder grün eingefärbt für nicht-erreicht, in Arbeit oder erreicht. Kein Rot! Im Einzelgespräch mit einem der Animateure hatte ich dann auch dementsprechend eigentlich kein Thema. Abends habe ich lange mit Sera und Nastia über unsre Reflexionen geredet. In einer großen Gruppe haben wir dann wieder Dixit gespielt und Wein getrunken. Mit den deutschen Mädels habe ich dann auch noch lange bis in die Nacht gelacht.
Day N° 3 Der Donnerstag war gefüllt mit Infos. Vormittags haben wir uns in verschiedenen „ateliers“ zum YouthPass informiert, dem Zertifikat, das man sich nach dem EFD erstellt. Wir sind die Schlüsselkompetenzen durchgegangen, haben ein Kurz-Briefing zum Wort „compétence“ gemacht und in einem Mini-Apéro versucht, unser Projekt in 5 Sätze zu packen. Erst da macht man sich mal wirklich klar, in welche Richtungen man sich in dieser Zeit hier – und ich bin erst bei der Hälfte! – weiterentwickelt… Den Nachmittag haben wir mit ein paar Kurzvideos zum Thema Flüchtlinge und Europa und dem Aufstieg der rechten Parteien begonnen. Wir wurden danach allerdings etwas enttäuscht, denn wir haben nicht das diskutiert – sondern mal wieder die europäische Identität. Mit der Methode des „labrarbre“, einem aufgezeichneten Baum, an den man Wort-Blätter anfügen konnte, war das dann aber trotzdem interessant, vor allem die Sciht von „außen“, von den 5 Tunesiern und der Russin. Danach konnten wir uns unsere Workshops selbst aussuchen. Ich war bei Nuntio, der uns in einem Blitz-Workshop eine Methode zum Projektplanen beigebracht hat, was mir zu meinem „projet personnel“ (persönlichen Projekt“, dem Blog „ladecouvreuse“, sehr gelegen kam. Angefangen ist es trotzdem schon. Mit einer anderen Gruppe habe ich mich ein bisschen zu Spielen mit Kindern und vor allem Impro-Theater ausgetauscht, was viele neue Ideen gebracht hat. Der Abend war dann eine wirklich schöne „Party“. Wir haben bis spät in die Nacht geredet – und ich habe wirklich noch so viele interessante sympathische Menschen kennengelernt ! –, Wein getrunken, den Gemeinschaftsraum in eine Disco verwandelt und in de Sterne geschaut.
Day N° 4 Freitagfrüh haben wir uns noch mit 2 Methoden der Projektplanung beschäftigt: Nach-Wichtigkeit-Ordnen in drei Fragen, Wunsch, Realismus, Dringlichkeit & dem Retro-Planning, das vom Ziel aus zurück geht. Nach der überwiegend positiven Weltcafé-Reflexion ging dann das arten, Reden, Verabschieden, Zugfahren los – bis wir abends wieder daheim ankamen, und darüber doch ganz glücklich waren. Nicht viel neue Erkenntnisse, aber dafür supernette neue Menschen !
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